Tradescantia Nanouk: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Tradescantia Nanouk: Über 90 pflegeleichte Arten

Dekorative Blätter und überhängende Triebe lassen die Tradescantia Nanouk besonders in Blumenampeln ihre volle optische Wirksamkeit entfalten. Das Zebrakraut gehört zu den Commelinengewächsen, lat. Commelinaceae. Der Name bedeutet nichts weniger als Gottesauge, viele Gärtner nennen das Gewächs auch Dreimasterblume. Die Heimat der Gattung ist Süd- und auch Mittelamerika.

Unter den Bedingungen einer Zimmerkultur bildet die Pflanze nur selten Blüten- oder Fruchtstände aus. Stattdessen entwickelt sie hängende, auch kriechende Triebe mit einem dichten Blattwerk von hohem Zierwert.

Die Farbenvielfalt der Tradescantia

Die langen Blätter laufen spitz aus, erreichen eine Länge von sechs Zentimetern und präsentieren – der Name lässt es erahnen – tatsächlich Zebrastreifen. Auf der Oberfläche der Blätter befinden sich meist jeweils zwei Streifen in silbrigem Weiß, die einen dekorativen Kontrast zum dunkelgrünen Laub bilden.

Die Farbpalette reicht von Weiß über Blass-Rosa bis zu einem intensiven Pink, auch blaue oder Türkisfärbungen sind möglich. Die Unterseite zeigt sich hingegen dunkelrot. Die weißlichen bis rosaroten Blüten befinden sich in den Blattachseln. Nur vereinzelt erscheinen sie, erfreuen den Blumenliebhaber jedoch über das gesamte Jahr.

Diverse Sorten passen sich sehr unterschiedlichen Bedingungen an. Nicht nur in geschlossenen Räumen, sondern auch in einem anspruchslosen Garten findet das kontrastreiche Gewächs eine passende Umgebung. Tradescantia gibt sich jederzeit pflegeleicht und kommt mit zahlreichen Standorten zurecht. Allerdings müssen die Grundlagen stimmen, dann erfreut sich der Botaniker an einer langen Blütezeit und üppigem Wachstum.

Vielfältige Sorten zur Auswahl

Tradescantia Nanouk bietet mit ihren etwa 90 Arten zahlreiche Eigenschaften an. Untereinander durch etliche Gemeinsamkeiten verbunden, bilden die Gewächse jedoch individuelle Merkmale heraus, die sie für den Außen- oder Innenbereich jeweils besonders prädestinieren.

Die immergrünen Sorten, etwa die Tradescantia sillamontana und fluminensis, bevorzugen mit ihren langen, hängenden Trieben die ganzjährige Zimmerkultur. Anders die winterharten Arten, sie finden sich im Beet oder einem großen Pflanzkübel besser zurecht, wie etwa die Tradescantia andersoniana, bestens bekannt unter dem Namen Gartentradeskantie.

Deshalb achten die Blumenfreunde auf die besonderen Eigenschaften der Gewächse. Dann kann die Pflanze den Topf nicht überwuchern, und in der freien Natur bleibt die Schönheit lange erhalten.

Die heute erhältlichen Arten wurden mit der Zeit kultiviert. Sie entstanden durch Mischungen unterschiedlicher Abarten, meist unter Beteiligung von Tradescantia pilosa und Tradescantia subaspera. Die Lebensdauer der Blüten beträgt nur 24 Stunden, aber nach dem Welken erfolgt bald eine neue Blütezeit. Deshalb erstrahlt der Wuchs der Dreimasterblume prächtig über die gesamte Sommerzeit.

Der Standort

Die Dreimasterblume mag es sonnig, auch die hochsommerliche Mittagshitze kann die Pflanze nicht beeindrucken. Aber der Wasserbedarf entwickelt sich entsprechend, darauf sollte der gewissenhafte Gärtner stets acht geben. Auch an einem schattigen Plätzchen fühlt sich Tradescantia wohl, Regen und Wind können ihr nichts anhaben, einen kalten Platz toleriert sie sogar an einer zugigen Ecke. Gerne hält sich die Pflanze an den Rändern von Teichen oder Bächen auf.

Von der Umgebung abhängig – die Bewässerung

Bei einem Standort im Freien reicht der Regen für die Bewässerung meist vollkommen aus. In einer anhaltenden Trockenheit lässt sich der Griff zur Gießkanne jedoch nicht vermeiden. Im Zimmer findet in aller Regel die Wassergabe einmal in der Woche statt, unter Umständen sogar erst nach zwei Wochen. Das Gewächs verträgt auch einen moderaten Kalkgehalt, Regenwasser eignet sich aber besser oder ein weiches Wasser. Wie bei vielen anderen Pflanzen auch, empfiehlt es sich, keine Staunässe entstehen zu lassen.

Die Düngung während der Blütezeit

Auch der Bedarf an zusätzlichen Nährstoffen ist vom Standort abhängig. Befindet sich die Dreimasterblume in einem Zimmer, erhält sie im Abstand von zwei Wochen ab März bis in den September einen flüssigen Volldünger. Im Garten reicht es , die Düngung bis April vorzunehmen, denn in dieser Zeit beginnt der Austrieb. Reifer Kompost ist gut geeignet, den man etwas in die Erde einarbeitet. Der handelsübliche Volldünger für unsere Blühpflanzen erfüllt jedoch den selben Zweck.

Bei Bedarf schneiden

In geschlossenen Räumen benötigt das Gewächs keinen besonderen Schnitt. Bei Bedarf verträgt es den Eingriff aber zu jeder Jahreszeit. Deshalb ist der Formschnitt durchaus praktikabel, auch ein Kürzen der Triebe auf gleiche Länge gehört zu den Optionen. Allerdings solltest du nicht zu radikal zu Werke gehen, bei einem Drittel der Trieblänge sollte man es belassen.

Anders die Gartentradeskantie: Diese Art benötigt häufigere Eingriffe, dann entwickelt sie eine längere Blüte. Beim Abzupfen oder Abschneiden der verwelkten Blüten mitsamt dem Stängel bilden sich bald neue aus. Allerdings ist einmal im Jahr ein radikales Kürzen sinnvoll. Spät im Herbst welken schließlich die Blätter, und Tradescantia zieht sich in ihre Wurzel zurück. Dann kannst du die Pflanze bis auf eine Länge von acht bis zehn Zentimetern zurückschneiden.

Auch beim Überwintern pflegeleicht

Über den Winter stellt die Pflanze keine Ansprüche. Ob im Zimmer oder im Garten, das Gewächs bleibt, wo und wie es ist. Das Düngen entfällt nun vollständig, für einen besonderen Schutz gegen die Kälte besteht keine Notwendigkeit.

Vermehren der Pflanze

Das Vermehren der Dreimasterblume gestaltet sich einfach. Die Gartenpflanzen gräbt man zu diesem Zweck im Frühjahr aus und trennt den Wurzelballen nach Möglichkeit in der Mitte. So entstehen zwei Hälften, die an ihrem neuen Standort einzeln eingesetzt werden. Wie bei derartigen Maßnahmen üblich, erfolgt ein vermehrtes Angießen.

Bei den Zimmerpflanzen schneidet der Gärtner Kopfstecklinge ab, mit einer Länge zwischen 10 und 15 Zentimetern. Eine derartige Aktion kann über das ganze Jahr erfolgen. Die Setzlinge gehören in Blumenerde, werden ebenfalls angegossen und erhalten einen warmen und hellen Standort. Bestens geeignet ist eine Umgebung, die bereits dem Muttergewächs zusagen konnte, dann wird sich der junge Trieb hier ebenfalls gut entwickeln.

Umtopfen – den Standort wechseln

Das Umtopfen erfolgt besonders bei Ampelpflanzen ausschließlich bei Bedarf. Soll dennoch der Standort gewechselt werden, kann man dies vom Frühjahr bis in den Herbst vornehmen.

Schädlinge und Krankheiten

Im Garten findet man Schädlinge oder Erkrankungen nur äußerst selten. Auch die Zimmerpflanzen sind widerstandsfähig und gegen Befall immun. Wenn dennoch Blattläuse auftreten, deutet dieser Umstand auf eine Fäulnis hin. Ursache ist ein hypoaktiver Blumenfreund, der es mit dem Gießen übertreibt. Besonders wenn er das Gewächs in den Wintermonaten sehr nass hält, treten die Erkrankungen auf.

Die Ursache ist also meist eine veritabler Pflegefehler. Also hältst du dich mit dem Gießen besser etwas zurück. Wenn das Malheur aber bereits eingetreten ist, hilft vielleicht ein Substratwechsel sowie das Entfernen betroffener Stellen. Bei Blattläusen kann es in den meisten Fällen bei einer mechanischen Entfernung bleiben, also die Blätter vorsichtig abduschen. Im Garten tut der Marienkäfer gute Dienste, der Einsatz eines Pflanzenschutzmittels kommt nur als letzte Alternative in Betracht.

Tradescantia kaufen: Beim örtlichen Gärtner oder im Internet?

Weil das Gewächs doch sehr genügsam ist, ist beim Einkauf nicht mit Überraschungen zu rechnen. Zeigt sich allerdings Fäulnis oder sogar bereits die Blattlaus, deutet dies auf eine Überwässerung hin und eine nachlässige Gärtnerei. Dann kann der Kunde jedoch nicht unbedingt von einem ernsthaften Schaden ausgehen, denn – wie oben beschrieben – die Pflanze erholt sich relativ schnell. Auch ein Kauf im Internet ist wegen der Robustheit der Tradescantia kein besonders Risiko.