Magnolie Pflege

Magnolie: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Die Magnolie

Die Magnolie ist in diversen Gärten und Wohnungen anzutreffen – vor allem im Frühjahr. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sie zu den ansehnlichsten Pflanzen der gesamten Botanik zählt. Im folgenden werden wir Ihnen diese wunderschönen Blumen vorstellen und Tipps für die perfekte Pflege geben.

Wo kommen die wunderschönen Pflanzen her und welche Varianten sind erhältlich oder zu begutachten. Wir klären Sie darüber auf.

Herkunft und Verbreitung

Die Magnolie kommt ursprünglich aus Ostasien, Nord- und Südamerika und gehört zu der Familie der Magnoliengewächse. die Magnolie ist eine der ältesten Pflanzengattungen, die auf der Erde anzutreffen sind. Bereits vor über 100 Millionen Jahren traten die ersten Vorgänger der Magnolie auf. Damit sind sie der Ursprung fast aller Blütenpflanzen. Auch wenn die Äußerlichkeiten einer Magnolie den Schluss zulassen, dass selbige außerordentlich filigran und zerbrechlich ist, ist sie, dank ihrer evolutionär ausgeklügelten Struktur, außerordentlich widerstandsfähig. Krankheiten und Schädlingsbefall werden von ihr fast immer abgewehrt.

Sorten und Farben

Die Möglichkeiten der zu erhältlichen Magnolien sind schier endlos. Hierbei reicht die Farbpalette von weiß (magnolia stellata) über purpur (magnolia betty), bis hin zu strahlendem gelb (magnolia daphne). Die Magnolie lässt sich grob in zwei Sorten unterteilen. Hierbei gibt es Sorten mit den Blüten vor dem Blattaustrieb (bspw. Magnolia kobus) und Sorten, die ihre Blüten nach dem Blattaustrieb haben (bspw. Magnolia sieboldii)

Pflege

Die schönste Pflanze ist nichts wert, wenn sie nicht möglichst langanhaltend ihre Pracht beibehält. Im folgenden geben wir Ihnen Tipps über die perfekte Pflege einer Magnolie.

Standort

Zunächst einmal ist festzustellen, dass Sie der Pflanze eine ausreichende Menge an Platz zur Verfügung stellen sollten. Nur so wird eine gute Entwicklung gewährleistet. Hierbei sind etwa 4-8 Meter pro Pflanze ideal. Sollten Sie eine strauch- oder säulenförmige Magnolie einpflanzen wollen, sind selbstverständlich auch kleinere Bereiche möglich. Beim Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass kein ungewollter Schattenwurf durch benachbarte Gebäude oder Bäume das Wachstum der Magnolie einschränkt.

In unseren Gefilden mögen die meisten Magnolien es warm und sonnig. Allerdings gibt es hierbei auch ein paar Ausnahmen. Beispielsweise bevorzugt die Magnolia sieboldii einen Ort, der vorwiegend Halbschatten bietet, welcher vor der brütenden Mittagssonne schützt.

Ein nährstoffreicher Boden sorgt dafür, dass sich sowohl die Blüten als auch das Holz gut entwickeln. Vor allem letzteres ist eine Voraussetzung dafür, dass die Magnolie ohne Schäden über den Winter kommt. Achten Sie darauf, dass keine anderen größeren Pflanzen in der Nähe der Magnolie sind. Andernfalls können wichtige Nährstoffe nicht aufgenommen werden.

Der Boden sollte schwer und kräftig sein. Es gibt sogar Arten, die einen leicht sauren Boden bevorzugen. Bedenken Sie, dass es sich bei Magnolien um Flachwurzler handelt. Dementsprechend sollte der Boden stets befeuchtet sein, um eine zu starke Erhitzung im Sommer zu vermeiden. Lassen Sie im Sommer herabfallendes Laub ruhig liegen. Dieses sorgt für einen gewissen Schutz der Wurzeln vor der starken Sonneneinstrahlung. Ist kein Laub vorhanden, kann der Schutz vor der Sonne auch durch einen kleinen Trick gewährleistet werden. Durch das Verteilen von Rindenmulch wird ein ähnlicher Effekt erzielt. Der Schutz der Wurzel ist vor allem bei Jungpflanzen von hoher Bedeutung. Ist die Magnolie ausgewachsen, sorgt sie mit dem Schattenwurf ihres eigenen Blattwerks für einen Schutz der Wurzel vor der Hitze.

Auch wenn Magnolien nicht die empfindlichsten Pflanzen im Bezug auf Sonneneinstrahung sind, sollten sie vor Wind geschützt werden. Dies sollte vor allem bei Pflanzen geschehen, die ihre Blüten vor den Blättern hat. Dies hat nicht zwingend zerstörerische Folgen für die Pflanze, sondern bringt vielmehr optische Makel mit sich. Schließlich könnte die Blütenpracht weggeweht werden. Vor allem Sorten, die große Blätter haben, leiden auch existentiell unter zu starkem Wind. Bei der Magnolia macrophylla beispielsweise könnten die Blätter zerstört werden.

Bewässerung

Es ist der Magnolie aufgrund ihrer flachen Wurzeln nicht vergönnt Wasser aus der tiefen Erde zu generieren. Deshalb ist es wichtig den Boden stets feucht zu halten. Hierbei sollte regelmäßig gewässert werden. Im Sommer geschieht dies bestenfalls am frühen Morgen. Hierbei sollten Sie beachten das Wasser nicht auf das Blattwerk oder die Blüten zu sprühen. Nutzen Sie zusätzlich Rindenmulch, die Flüssigkeit speichert.

Düngung

Der Nährstoffbedarf der Magnolie ist nicht sehr hoch. Allerdings hat die Pflanze nichts gegen ein Portion Dünger auf Phosphor- und Stickstoffbasis. Doch es reicht bereits ein wenig Gartenkompost, der weitestgehend verrottet ist. Doch denken Sie an eine gesunde Dosis, damit die Pflanze nicht überdüngt wird. Naht der Winter, können Sie die Pflanze mittels eines Nährstoffdüngers noch einmal stärken. So ist sie für die kalte Jahreszeit gewappnet.

Schneiden

Magnolien werden nicht gerne beschnitten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich geschnittene Löcher im Blattwerk nicht mehr zurückbilden können. Sollte die Magnolie allerdings entgegen Ihrer Vorstellungen wachsen, können Sie mittels eines Schnitts die Wuchsrichtung beeinflussen. Ein Schnitt sollte stets nach der Blüte vorgenommen werden.

Überwintern

Vor allem junge Pflanzen weisen noch keine ausreichende Winterhärte auf. Aus diesem Grund sollte die Magnolie in jungen Jahren mit einem Schutz ausgestattet werden. Dies können Sie folgendermaßen gewährleisten:

Zunächst einmal sorgen Sie für eine ausreichend dicke Schicht aus Rindenmulch. Sparen Sie hier bitte nicht an der falschen Stelle. Viel hilft viel. Über diese Schicht aus Rindenmulch verteilen Sie eine Schicht aus Laub, welches Sie vielleicht noch im Garten über haben. Anschließend streuen Sie bestenfalls noch ein Schicht aus Reisig und Stroh darüber. Der Baum wird an seinem Stamm mit einem Vlies umhüllt, um den Baum vor starker Wintersonne zu schützen. Über die Pflanze stülpen Sie am besten einen Jutesack. Hat die Pflanze den Winter überstanden, entfernen Sie schnellstmöglich den Winterschutz. Doch seien Sie stets auf frostige Nächte im Frühling vorbereitet und räumen Sie den Schutz nicht zu weit weg. Da die frostigen Nächte bis Mitte Mai auftreten können, behalten sie am besten den Wetterbericht im Auge.

Vermehren

Sollten Sie erst einmal ein Fan der wunderschönen Magnolie geworden sein, ist der Schritt zum Züchten dieser tollen Pflanze nicht mehr weit entfernt. Dies ist nachvollziehbar. Schließlich sind diese Pflanzen teilweise sehr teuer. Doch wie züchten Sie diese Pflanze im besten Fall? Es gibt zwei führende Vorgehensweisen, die Züchtern zur Verbreitung der Pflanze dienen:

Absenker

Absenker können dabei helfen eine gesunde, ausgewachsene Magnolie zu züchten. Wählen Sie dafür einen Trieb der Pflanze aus, der nicht allzu sehr verholzt ist. Ist dies geschehen, müssen Sie den Boden neben der Pflanze mit einer Hacke auflockern. In den aufgelockerten Boden mischen Sie lang gereiften Kompost unter. Ziehen Sie anschließend eine lange Furche von etwa 20 cm Tiefe an der Pflanze entlang. Nun befreien Sie den Absenker vorsichtig von dem Blattwerk und den Blüten.

Als nächstes sorgen sie mit einem Gartenmesser dafür, dass der Absenker an 3 bis 4 Stellen ganz leicht angeritzt wird. Nachdem der Absenker angeritzt wurde, wird er in die zuvor gezogene Furche gelegt. Bedecken Sie ihn anschließend mit Erde und nutzen Sie Steine um das ganze zu beschweren. Dabei sollte stets noch die Spitze des Triebes zu sehen sein. Gießen Sie nun die Erde und den Absenker ausgiebig an. Der Trieb sollte im besten Fall in den darauf folgenden Wochen wurzeln. Die dafür benötigten Nährstoffe erhält er von der ursprünglichen Pflanze. Warten Sie bis die Wurzeln kräftig genug sind und schneiden Sie den Absenker ab. Nun müssen Sie nur noch den Absenker einpflanzen.

Abmoosen

Das Prinzip des Abmoosens ist vor allem bei Bonsai-Züchtern beliebt und kann auch beim Vermehren der Magnolie helfen. Wählen Sie zunächst einmal einen mindestens zwei Jahre alten Trieb aus, der nicht verzweigt ist. Die Rinde dieses Triebs schneiden Sie mit einem Messer mehrfach mit einem Abstand von jeweils 2 cm zueinander an. Schälen Sie die Streifen der Rinde mit Ihren Fingern ganz sanft ab. Achten Sie hierbei auf die empfindliche Schicht unter der Rinde. Diese sollte nicht beschädigt werden!

Nun arbeiten Sie weiter mit dem Messer und schneiden einen Topf aus Plastik auf. Legen Sie den Topf wie eine Manschette um den Trieb. Der Topf wird anschließend mit einem angefeuchteten Moos gefüllt, welches dann ganz fest angedrückt wird. Um den Topf wickeln Sie eine Folie, die Licht durchlässt. Sollten Sie diese Schritte vollendet haben, wird der Topf wieder verschlossen. Ist der Herbst angekommen, solltest du ganz sanft den Zweig von der Folie, dem Gefäß und dem Moos befreien.

Die Wurzeln, die sich gebildet haben, werden nun von dem Zweig befreit und in einen mit Erde gefüllten Topf eingepflanzt. Der verwendete Topf sollte unbedingt ein Ablaufloch für den Wasserabfluss bieten. Haben Sie die junge Pflanze stark gegossen, kürzen Sie die Triebe um etwas mehr als die Hälfte. Halten Sie die junge Pflanze an einem möglichst hellen Ort. Auch vor Frost sollte die Magnolie geschützt werden und die selbe Pflege genießen wie eine ausgewachsene Pflanze. Hat die Pflanze den Winter überstanden, kann sie im späten Frühling ausgepflanzt werden.

Sorten

Die Vielfalt, die dem Freund floraler Wunder im Bereich der Magnolien geboten wird ist schier endlos. Gehen Sie am besten zu dem Pflanzenfachhandel Ihres Vertrauens und lassen Sie sich beraten. Die Auswahl reicht von der Tulpen-Magnolie, über die Stern-Magnolie bis hin zu immergrünen Magnolie. Für jeden Geschmack und vor allem fast jeden Standplatz gibt es die passende Magnolie.

Video: MAGNOLIEN – Alles über Sorten, Ansprüche und Pflege