Bohnenkraut

Bohnenkraut Pflege und Verwendung in Garten und Küche

Herkunft und Verbreitung

Das Bohnenkraut, dessen lateinische Bezeichnung Satureja hortensis L. lautet, ist eine einjährige oder ausdauernde Krautpflanze, die aus der Familie der Lippenblütler stammt. Letztere wird als Winter-Bohnenkraut bezeichnet, während die einjährige Variante das Sommer-Bohnenkraut ist. Bohnenkraut besitzt eine holzige Wurzel sowie einen bis zu 30 Zentimeter hohen, verholzten Stängel, der sich buschig verzweigt. Die kleinen Blätter besitzen eine schmale Lanzettenform. Die Blüten erscheinen weiß, rosa oder violett. Ursprünglich stammt das Kraut aus den gemäßigten Klimazonen beziehungsweise aus den Tropen. Es existieren 38 Arten, zwölf davon in Europa.

Pflege des Bohnenkrauts

Standort

Damit das Bohnenkraut gut gedeiht, suchst du ihm einen sonnigen bis halbschattigen Stand in einer windgeschützte Lage. Der Boden sollte nährstoffreich und locker sein, damit das Gieß- und Regenwasser schnell ablaufen kann.

Bewässerung

Das Bohnenkraut benötigt wenig Pflege, was schon daran erkennbar ist, dass du es nicht regelmäßig bewässern musst. Vielmehr steht das Kraut gern etwas trockener. Lediglich in längeren Trockenphasen solltest du es gießen. Staunässe darf dabei nicht entstehen, sonst würde das Kraut eingehen.

Düngung

Einen übermäßig hohen Nährstoffbedarf besitzt das Bohnenkraut nicht, so dass du auf eine Düngung grundsätzlich verzichten kannst. Willst du den Austrieb fördern, versorgst du das mehrjährige Bohnenkraut im Frühjahr mit reifem Kompost. Nach der Blüte kannst du ebenfalls einen organischen Dünger aufbringen. Unmittelbar vor der Ernte solltest du hingegen nicht düngen, damit das Kraut nicht von Nitrat belastet ist.

Schneiden

Der Schnitt des Krauts erfolgt im Zuge der Ernte. Diese nimmst du einige Zeit vor der Blüte vor, also Anfang bis Mitte Juni. Du schneidest die Triebspitzen um ungefähr zehn Zentimeter zurück, damit sie neu und buschig austreiben. Dadurch vermeidest du, dass der Strauch verkahlt. Einige Triebe solltest du stehen lassen, damit sie blühen. Sie dienen den Insekten als Nahrung. Einen zweiten Schnitt verträgt das Bohnenkraut im Herbst. Um den Austrieb des mehrjährigen Bohnenkrauts in kommenden Jahr zu fördern, wird es im zeitigen Frühjahr noch einmal gestutzt.

Überwintern

Das einjährige Bohnenkraut baust du in jedem Frühjahr neu an. Das mehrjährige kannst du überwintern. Dazu gönnst du ihm vor dem Einbruch der ersten Nachtfröste einen Winterschutz, mit dem du die oberirdischen Teile umwickelst. Dies kann ein Vlies sein oder ein Jutesack. Eine Noppenfolie solltest du nicht verwenden, da sich unter ihr Kondensat bildet, das zum Schimmeln der Pflanze führen würde. Alternativ gibst du trockenes Laub auf das Bohnenkraut und stülpst eine Holzkiste über, die das Laub vor dem Verwehen schützt. Sofern das Bohnenkraut noch klein ist, kannst du es auch ausgraben, in einen Topf setzen und es ins Haus holen. Ab Mitte Mai darf es wieder ins Freie.

Vermehren

Das einjährige Bohnenkraut vermehrst du über Samen. Vom mehrjährigen Bohnenkraut kannst du im Sommer Stecklinge ziehen. Dazu schneidest du nicht verholzte Triebspitzen ab und stellst sie in ein Glas mit Wasser. Haben sich die ersten Wurzeln gebildet, setzt du die Stecklinge in Anzuchterde oder direkt ins Beet, wo sie nicht zu eng zusammenstehen sollten, damit sie ihre Triebe gut entfalten können.

Trocknen

Damit du auch im Winter Bohnenkraut zur Verfügung hast, kannst du es trocknen. Hänge dazu das Schnittgut kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort auf. Wenn es keine Restfeuchte mehr enthält, zerkleinerst du es und bewahrst es in einem luftdichten Gefäß dunkel und kühl auf.

Ernten

Ab Anfang Juni kannst du mit der Ernte des Bohnenkrauts beginnen. Für den Bedarf in der Küche schneidest du die benötigten Triebspitzen ab. Zur Bevorratung verwendest du das Schnittgut, das beim Schneiden anfällt.

Kombinationspartner

Das Bohnenkraut verträgt sich mit allen Pflanzenpartnern. Da es ähnliche Ansprüche wie die mediterranen Kräuter besitzt, steht es am besten im Kräuterbeet.

Schädlinge und Krankheiten

Das Bohnenkraut ist gegen Schädlinge und Krankheiten relativ resistent. Lediglich vom Rost wird es gelegentlich befallen.

Bohnenkraut in der Küche

Verwendung

Bohnenkraut kannst du für alle Bohnengerichte verwenden, aber auch sämtliche Hülsenfrüchte sowie Eintöpfe und Salate würzen. Fleischgerichte erhalten durch Bohnenkraut eine pikante Note. Zum Würzen verwendest du die Blätter sowie die Blüten.

Wirkung des Bohnenkrauts

Bohnenkraut enthält ätherische Öle sowie Gerbstoffe, die die Verdauung anregen und Speisen bekömmlicher machen. Durch seine Verwendung kannst du Blähungen vermeiden.

Geschmack des Bohnenkrauts

Der Geschmack des Krauts kann als herb und pfeffrig-scharf bezeichnet werden.

Bohnenkraut kaufen

Wo Bohnenkraut kaufen?

Willst du dir den Aufwand der Vermehrung ersparen, erwirbst du Bohnenkraut als Pflanze. Diese sollte aus dem Bio-Anbau stammen, damit sie nicht von Schadstoffen belastet ist.

Worauf beim Kauf der Pflanze achten?

Wähle ein gut verzweigtes Exemplar, dessen Austriebe kräftig grün erscheinen. Dann sind die Chancen besonders hoch, dass dein Bohnenkraut im Garten gut einwurzelt oder, sofern du es weiterhin im Topf kultivieren möchtest, dass es gut gedeiht.

Video: Infos aus dem Kräutergarten Bohnenkraut