Lupinen Pflege

Lupinen: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Lupine (Lupinus), die Pflanze aus Südamerika

Hatte die Lupine ihren Ursprung in Nordamerika, ist sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Europa übergesiedelt. So auch in Deutschland, wo sie als Wildstaude wächst. Lupinen gibt es sowohl als einjährige wie auch als mehrjährig Arten. In deutschen Gärten werden sie oft als mehrjährige, vielblättrige Pflanzen gepflanzt. Lupinen verfügen über ein schnelles Wachstum und über farbenfrohe Blüten, welche sich vom Früh- bis in den Spätsommer präsentieren. Nicht selten werden die Pflanzen als Lückenfüller genutzt, da sie wie bereits erwähnt, rasch wachsen und als farbiger Hingucker überzeugen.

Verwendung der Pflanze

Besonders in Staudengärten findest Du oft Russel-Hybriden (Lupinus polyhyllus). Besonders vor Hecken sind die Pflanzen in kleinen Gruppen (ca. zehn Pflanzen) ein echter Farbtupfer. Besonders neben den etwas später blühenden Stauden wie Sommer-Phlox (Phlox paniculata), Myrten Aster (Aster ericoides) oder dem Sonnenhut kommt die Lupine wunderschön zur Geltung. Aber auch in Cottagegärten ergeben sie zusammen mit Mohn, Schwertlilien, Margeriten und Nachtviolen ein schönes Landschaftsbild.

Zu den Lupinen mit außerordentlicher Leuchtkraft gehören die Westcountry-Lupinen, welche ihren Ursprung in England haben. Die Sorte Masterpiece präsentiert sich mit wunderschön großen Blüten. Du findest die Lupine sowohl in Bauerngärten als auch in größeren Gartenanlagen, wo sie sich in fröhlich bunten Farben in die Landschaft fügen. Inzwischen werden viele Arten ohne Giftgehalt gezüchtet, sodass die Lupine speziell wegen ihrer nahrhaften Samen unter anderem als Gemüse Verwendung findet. Sogar als Lupinen Joghurt oder als Lupinen Joghurt Drink findet man sie in den Supermarkt Regalen.

Lupinenstauden sind sehr pflegeleicht und gedeihen sogar an spartanischen Standorten. Zwischen anderen Gartenpflanzen gesetzt versorgen Lupinen sogar diese mit Nährstoffen. Besonders durch ihr hohes Gehalt an Stickstoffbindung wird sie gern für die Gründüngung verwendet. Hierzu eignen sich besonders die blaue Lupine (Lupinus angustfolius) und die gelbe Lupine (Lupinus luteus).

Standort

Lupinen mögen sonnige bis halbschattige Standorte, an denen sie mindestens vier Stunden der Sonne ausgesetzt sind. Der Ort sollte warm und nach Möglichkeit windgeschützt sein. Dabei bevorzugt die Pflanze humose, tiefgründige Pflanzerde, welche sowohl leicht sandig und trocken sein sollte. Zudem sollte die Erde wenig Kalk enthalten. Ideal wäre hier ein pH-Wert unter 6,5. Auf Staunässe reagieren Lupinen empfindlich, was sich an nur kärglich ausgeprägten Blüten zeigt. Den pH-Wert des Bodens kannst Du im Fachhandel prüfen lassen.

Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler

Lupinen gehören zur Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler und zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Ihr Wissenschaftlicher Name ist Lupinus. Die Wuchshöhe der Pflanze beträgt circa sechzig bis einhundert Zentimeter. Die Blütezeit ist von Mai bis August. Die Pflanze bildet bis zu einhundertfünfzig Zentimeter lange Pfahlwurzeln. Verwendet wird die Lupine als Zierpflanze, Gemüse- und Futterpflanze. Gartenlupinen verfügen über einen hohen Giftgehalt.

Die Aussaat der Lupinen

Fühlen sich Lupinen an ihrem Standort wohl, säen sie sich praktisch selbst weiter aus. Von daher ist eine Aussaat nur einmal notwendig. Lupinen werden im Mai oder August gesät. Dafür wird der Boden gelockert und gleichzeitig von Unkraut befreit. Anschließend werden Hornspäne und Kompost mit der Erde vermischt. Als Langzeitdünger dient beispielsweise Blaukorn.

Die Samen werden im Abstand von circa dreißig Zentimeter in den Boden gesetzt und anschließend mit Erde bedeckt. Anschließend wird der Boden mit Wasser besprüht. Innerhalb weniger Tage sind die ersten Keimlinge sichtbar. Wenn sich an diesen Blätter bilden, werden die Pflanzen vereinzelt. Während dieser Zeit sollte der Boden konstant feucht (nicht nass) sein.

Selbstverständlich solltest Du das Unkraut regelmäßig entfernen, damit dieses den Lupinen weder Nährstoffe noch Wasser raubt. Natürlich kannst Du deine Lupinen auch im Haus beziehungsweise Treibhaus züchten. Hierzu solltest Du die Samen für circa vierundzwanzig Stunden im Wasser aufweichen. Anschließend füllst Du den Blumentopf mit nährstoffarmer Anzuchterde und steckst die Samen (samentief) in das Substrat. Für den Standort eignet sich ein heller, warmer Fensterplatz. Auf diese Weise setzt die Keimung innerhalb weniger Tage ein. Auch bei der Aussaat im Topf werden Sämlinge und Substrat stets leicht feucht gehalten. Je geringer die Nährstoffe im Substrat sind, desto stärker entwickeln sich die Wurzeln während der Nahrungssuche. Von daher eignet sich ein Sand-Torf-Gemisch besonders gut für die Anzucht.

Um dieses Gemisch von Schädlingen zu befreien kannst Du es in einer feuerfesten Form für zwanzig Minuten bei zweihundert Grad in den Backofen stellen. Torfquelltöpfen. Besonders für die Aussaat im Haus gibt es in Gärtnereien eine praktische, zeitsparende Lösung, die Torfquelltöpfe. Diese flachen Töpfe sind aus ausgesuchten Anzuchtsubstrat hergestellt, das in Ergänzung mit Wasser bis zu einer Höhe von circa vier Zentimeter auftreibt. Jetzt werden die vereinzelten Lupinensamen in aufbereitete Vertiefung gesetzt und locker mit Erde bedeckt. Auch diese Aussaat erfolgt an einem hellen, warmen Platz in der Wohnung, wo sich die Wurzeln problemlos entwickeln und die Keimlinge innerhalb weniger Tage sprießen. Bei dieser Version entfällt das aufwendige Pikieren. Bereits nach den Eisheiligen kannst Du die jungen Pflanzen samt Quelltopf ins Beet pflanzen.

Fertig gekaufte Lupinen werden im Mai oder August gepflanzt. Auch bei diesen gibt es gewisse Vorbereitungsarbeiten. So werden beispielsweise die Wurzelballen für circa zehn Minuten in ein Wasserbad gestellt. Im Anschluss daran lässt sich der Topf leichter abziehen. Jetzt kannst Du die dichten Wurzelballen vorsichtig mit den Händen lockern. Dabei solltest Du behutsam vorgehen, um die Wurzeln nicht zu verletzen. Die Pflanzkuhle sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Nach dem Einpflanzen der Lupinen solltest Du die Erde andrücken. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte, je nach Sorte, zwischen dreißig bis fünfzig Zentimeter liegen. Im Anschluss daran werden die Lupinen gegossen.

Optimal Pflege von Lupinen

Die Pflege dieser wunderschönen Pflanzen verläuft recht problemlos. Im ersten Jahr solltest Du sie regelmäßig gießen und das Unkraut entfernen. Bereits im zweiten Jahr versorgen sich diese Pflanzen selbst. Nur bei starken Trockenperioden solltest Du sie ab und an gießen.

Vertrocknete Blüten sollten in regelmäßigen Abständen entfernt werden, um neuen Blüten Platz zu machen. Lupinen müssen weder mit mineralischen noch mit organischen Dünger versorgt werden. Lupinen ziehen mittels ihrer tiefreichenden Wurzeln genügend Wasser aus dem Boden, mögen allerdings keine permanent feuchte Erdoberfläche, so dass Du auf ein Mulchen (mit Rasenschnitt oder Laub) verzichten kannst. Jedoch kannst Du als Mulch-Schicht Kies oder Splitt verwenden.

Das Schneiden von Lupinen

Kundige Gartenfreunde wissen es. Speziell durch einen gezielten Schnitt, erhält die Pflanze die Möglichkeit auf eine zweite Blüte im Spätsommer, die oft sogar noch bis in den Herbst hinein blüht, vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Direkt nach der Blüte werden die Lupinen bis zu zehn Zentimeter über dem Boden geschnitten. Kurz vor Beginn des Winters solltest Du die Pflanzen eine Hand breit über der Erde abschneiden. Alternativ hierzu kannst Du den Rückschnitt auch im Frühjahr ausführen.

Strebst Du jedoch die Ernte der Samenschoten an und beabsichtigst die Selbstaussaat, solltest Du auf den Schnitt der Blüte verzichten. In diesem Fall erblüht die Pflanze allerdings nur einmal im Jahr, weil die Hülsenfrüchtler sämtliche Energie in die Bildung von Samenkörnern gesteckt haben. Hast Du die Körner schließlich abgesammelt, kannst Du die Pflanze im Herbst zurückschneiden.

Vermehrung

Auch die Vermehrung der Lupinen bedarf keiner umfassenden, gärtnerischen Vorkenntnisse. Mithilfe von Stecklingen gestaltet sich die Vermehrung recht einfach. Hierzu schneidest Du im Frühling aus dem mittleren Bereich des Stengels die Stecklinge. Die Länge der Triebe variieren zwischen zehn bis fünfzehn Zentimeter und verfügen über circa vier bis sechs Blätter. Der Schnitt verläuft etwas schräg circa 0,5 Zentimeter unter dem Auge. Im unteren Bereich der Pflanze wird das Blattwerk mit einem Messer halbiert. Knospen und Blüten werden beim Schnitt generell entfernt. Darauf werden die Triebe in einem Blumentopf mit nährstoffarmer Erde zur Hälfte eingepflanzt.

Die Stecklinge solltest Du an einen hellen und warmen Ort (zwanzig bis fünfundzwanzig Grad) stellen, wo sie in Ruhe ihre Wurzeln entwickeln können. Einige Hobbygärtner verhelfen der Pflanze über das Überstülpen einer Plastiktüte zu einem feucht-warmen Mikroklima, was das Wachstum der Pflanze beschleunigt. Dabei solltest Du die Tüte täglich kurz lüften, damit sich kein Schimmel bildet. Aber auch in einem Wasserglas (an einem hellen, warmen Ort) bilden Lupinen Wurzeln. Hierfür eignet sich perfekt Weidenwasser in einem mit Alufolie umhüllte Glas. Um Fäulnis zu vermeiden, solltest Du dem Wasser etwas Holzkohleasche zufügen.

Invasive Pflanzen

Die vielblättrige Lupine gehört inzwischen zu den offiziell gelisteten invasiven Pflanzen. Wie bereits erforscht wurde, bildet eine einzelne Lupine bis zu zweitausend Samen, welche sie bis zu sieben Metern aus ihren Fruchtklappen herauskatapultiert. Sollte diese Selbstaussaat unerwünscht sein, kannst Du die Pflanze unmittelbar nach der Blüte zurückschneiden. Auf diese Weise reifen die Körner gar nicht erst aus. Sollten die Lupinen bereits ein nicht erwünschtes Ausmaß erreicht haben, kannst Du die Pflanzen einschließlich der lange Rhizome nur noch ausgraben, denn selbst langanhaltende Trockenheit schadet den Schmetterlingsblütlern nicht.

Schädlinge und Krankheiten

Lupinen gehören zu den widerstandsfähigsten Gartenblumen überhaupt und sind Schädlingen und Krankheiten gegenüber weitestgehend resistent. Völlig gefeit gegen Befall sind die Schmetterlingsblütler allerdings nicht. Während eines verregneten Sommers kann sich beispielsweise Mehltau an zu feuchten Standorten bilden. Auch die sogenannte Blattschüttekrankheit (Pilzinfektion) bei Temperaturen über fünfzehn Grad und hoher Luftfeuchtigkeit schadet den Lupinen. Besonders in heißen Sommermonaten kann sich besonders bei Lupinen in einem Gemüsebeet die Wusarium-Welke bilden. Auch Nacktschnecken können den jungen Pflanzen erheblichen Schade zufügen.

Vor einigen Jahren wurde sogar die Lupinenblattlaus aus Amerika eingeschleppt. Da es jedoch keine chemischen Bekämpfungsmittel dafür gibt, solltest Du deine Lupinen an einem geeigneten Standort pflanzen, wo sie sich von Natur aus gegen Schädlinge zu wehren weiß.

Video: Lupinen pflegen (So geht’s richtig)