Colakraut

Colakraut: Nützliches Kraut mit vertrautem Geruch

Colakraut – Artemisia abrotanum

Artemisia abrotanum var. Maritima auch Eberraute oder Colakraut genannt, ist ein verholzender Halbstrauch aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Eberraute ist von der Türkei, Armenien bis zum Kaukasusvorland, über Albanien, Bosnien und Herzegowina und Kroatien und den südlichen Teil Russlands verbreitet und verwildert. Auch in Österreich und Südtirol gibt es kleinere verwilderte Bestände.

Das Colakraut ist eine Varietät der Eberraute und fällt durch ihren kompakten und aufrechten Wuchs, ihr fein gefiedertes, graugrünes Laub und ihren deutlichen Cola-Duft auf. Im Spätsommer zeigen sich kleine, eher unscheinbare, gelbe Blüten, die bis zum Frost halten.

Standortansprüche des Colakrauts

Die Eberraute sollte einen vollsonnigen Standort im Garten erhalten, dann erreicht sie eine stattliche Höhe von bis zu 1,5 Metern Höhe und eine Breite von 0,5 – 0,7 Metern. Am besten gedeiht die wärmeliebende Pflanze auf einem gut durchlässigen und humosen Boden, der gerne kalkhaltig sein darf. Trockenheit macht dem Colakraut nichts aus, nur bei extremer Trockenheit braucht die Pflanze eine Wassergabe.

Wie viele südliche Kräuter ist die Eberraute pflegeleicht und genügsam. Eine Kompostgabe im Frühjahr reicht vollkommen aus. Für einen kompakten Wuchs sollte der Colastrauch nach der Blüte, im späten Herbst, stark zurück geschnitten werden. In rauen Gegenden und bei extremen Minusgraden kann der frostfeste Strauch jedoch zurückfrieren. Dann ist es ratsam, im Herbst die Triebe nur minimal einzukürzen und den Hauptschnitt im zeitigen Frühjahr vorzunehmen. In den ersten beiden Wintern nach der Pflanzung, sollte die Eberraute mit einer Blätterschicht vor starkem Frost geschützt werden. Diese Blätterschicht dient dann im nächsten Frühjahr als Humusschicht.

Die Eberraute dankt einen regelmäßigen Rückschnitt mit starkem Wachstum. Besonders gut macht sie sich als Solitätgewächs, aufgrund ihrer Schnittverträglichkeitauch ist sie jedoch auch gut als Kräuterhecke geeignet. Eine Kultur im Kübel ist ebenfalls möglich.

Anbau

Nachdem das Colakraut länger in Vergessenheit geraten war, ist es mittlerweile wieder häufiger im Handel zu finden. Eine Kultivierung über Samen ist möglich. Dabei sollten die Samen nur leicht auf dem Kultursubstrat angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt werden. Eine Vermehrung über Stecklinge funktioniert ebenso problemlos. Dabei werden ca. 10 cm lange Triebe im Sommer in Wasser gestellt bis diese bewurzeln. Sobald die Triebe Wurzeln gebildet haben, oder die Sämlinge einige Blättchen entwickelt haben, werden sie in kleine Töpfe mit Pflanzerde pikiert und in diesen Töpfen weiter gepflegt. Sobald aus den zarten Stecklingen oder Sämlingen kräftige Pflanzen geworden sind, können sie am endgültigen Standort in Gartenerde weiter kultiviert werden.

Kombinationspartner im Garten

Die Eberraute passt sehr gut zu anderen mediterranen Kräutern, wie Lavendel, Rosmarin oder Thymian. Ebenso reizvoll macht sich der holzige Halbstrauch, aufgrund seines filigranen graugrünen Laubs in der Staudenrabatte, zum Beispiel zu niedrigen Rosen oder ausdauernd blühenden Stauden.

Pflanzen der Eberraute sind heute in gut sortierten Gartenzentren häufig zu finden und mit etwas Glück auch auf Märkten. Solltest Du dort nicht fündig werden, gibt es spezielle Kräuterhändler, die außergewöhnliche Kräuterwünsche im Internet erfüllen und zur Gartensaison liefern. Beim Kauf solltest Du hauptsächlich auf einen kräfigen und kompakten Wuchs der Pflänzchen achten.

Das Colakraut als Gewürz- und Heilpflanze

Der Colastrauch besticht vor allem durch seinen wirklich intensiven Cola-Duft, der vor allem Kinder an Haribo Cola-Fläschchen erinnert. Insbesondere das feingefiederte graugrüne Laub ist auffallend schön und bietet sowohl im Staudenbeet, als auch unter anderen Kräutern ein außergewöhnliches Erscheinungsbild.

Die in der Eberraute enthaltenen Bitterstoffe wirken verdauungsfördernd und appetitanregend. Eine medizinische Wirkung bei nervösen Magenbeschwerden hat sich bestätigt. So eignen sich die zarten Triebspitzen vor allem um fette Fleischspeisen verträglicher zu machen. Die übrigen Pflanzenteile sind extrem bitter. In Klöstergärten wurde die Artemisia früher als Gallen- und Leberheilmittel angebaut.

Sehr häufig wird ein erfrischender Tee, der wirklich nach Cola schmecken soll, empfohlen. Dafür werden junge Triebspitzen mit siedendem Wasser aufgebrüht und einige Minten ziehen gelassen. Der Tee wird sehr schnell extrem bitter, wenn mehr als die ganz feinen Triebspitzen verwendet wird. Also vorsichtig probieren!

Weitere Verwendungsideen

Auf der Terrasse in einen Kübel gepflanzt, ist die Eberraute ein willkommener und sicherer Schutz gegen Mücken oder andere lästige Insekten. Ebenso soll ein Zweig im Kleiderschrank ein Schutz gegen Motten sein.

Früher wurde empfohlen einen Zweig Eberraute bei sich zu tragen, um nicht im Gottesdienst einzuschlafen. Vielleicht ist das in unserer schnelllebigen und anspruchsvollen Zeit auch einen Versuch wert.