Hängegeranien Pflege

Hängegeranien: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Wenn sich der Frühling nähert und die Tage wieder wärmer werden, dann versetzt uns die duftende Blumenpracht jedes Jahr aufs Neue ins Staunen. Die farbenfrohen Blüten bieten nicht nur die Nahrungsgrundlage für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, sondern lassen unsere Gärten und Balkone wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Eine dieser bunten Pflanzenwelt ist die Hängegeranie. Worauf ihr beim Kauf achten müsst und was bei der Pflege wichtig ist, erfährt ihr im folgenden Artikel.

Vorstellung der Pflanze

Die Geranie wird auch noch Pelargonie genannt und gehört zur Familie der Storchschnabelgewächse. Zu dieser Gattung zählen zirka 220 bis 280 Arten.

Sie wachsen als einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Viele verholzen, wenn sie älter werden.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen der hängenden und der stehenden Pelargonie besteht darin, dass die Blätter der Hängenden weniger behaart und glatter sind.

Herkunft und Verbreitung

In Südafrika und Namibia wachsen die meisten Pelargonien-Arten. Viele gibt es im tropischen Ostafrika, bis nach Simbabwe, Malawi, Tansania, Kenia und Äthiopien, einige findet man auf der Arabischen Halbinsel und wenige in Vorderasien, Australien oder dem nördlichen Neuseeland.

Die Pelargonien, die wir in Mitteleuropa kennen, sind sogenannte Hybride aus verschiedenen Wildarten aus dem Kapland.

Sorten und Farben

Aufgrund der unzähligen Arten die es gibt, hier Einige im Überblick:

  • Pelargonium peltatum: Sorte „Feuer Cascade“
  • Pelargonium peltatum: Sorte „Blanche Roche“
  • Pelargonium peltatum: Sorte „Ville de Rot“
  • Pelargonium peltatum: Sorte „Ville de Rosa“

Die Farben sind genauso vielfältig wie die Sorten – hier bekommt ihr über Weiß, Gelb und Orange bis hin zu kräftigem Rot und Pink alles was das Herz begehrt.

Der Kauf

Bevor wir die richtige Pflege erläutern, erklären wir euch zuerst wo ihr die Pflanze kaufen könnt und worauf ihr dabei achten müsst.

Grundsätzlich bekommt ihr die Hängegeranie zu Beginn der Frühlingssaison in allen Baumärkten, einigen Lebensmittelgeschäften und selbstverständlich auch im Blumenfachhandel.

Auf den Kärtchen sind sowohl die genaue Bezeichnung und Farbe als auch ein paar Pflegehinweise, wie Standort oder Bewässerung, vorhanden.

Schaut euch die Pflanze im Vorhinein aber genau an, ob nicht irgendwelche Schädlinge, wie zum Beispiel Läuse, drauf sind. Sollte euch dennoch etwas auffallen, informiert das Personal vor Ort, damit sie sich um das Problem kümmern können.

Pflege

Um lange Freude an eurer Blume zu haben solltet ihr folgende Punkte beachten:

  • Wo fühlt sich die Pflanze wohl?
  • Wie erfolgt die Bewässerung und Düngung?
  • Wie schneide ich die Blume richtig?
  • Ist sie winterhart? Wenn nein, wie überwintere ich sie richtig?
  • Was muss ich beim Umtopfen beachten und kann ich sie vermehren? Wenn ja, wie?
  • Welche Schädlinge und Krankheiten könnten die Pflanze bedrohen?
  • Gibt es Kombinationspartner? Wenn ja, welche?

Standort

Geranien blühen von Mai bis zum ersten Frost, wenn ihr sie an einem sonnigen, warmen Standort stellt. Am besten eignet sich hier nach wie vor der Balkon und für alle, die mehr Platz haben, der Garten. Für durchgehende Blüten sorgen kühlere Nächte. Achtet darauf, dass euer Balkon nicht wetterseitig ist, denn die Stängel und Blüten sind bei zu viel Wind und Regen sehr empfindlich. Natürlich gilt das auch, wenn ihr eure Blumen im Garten in einem passenden Blumenkübel habt.

Bewässerung und Düngung

Besorgt euch am besten längliche Blumenkästen, in der ihr eure Pflänzchen in eine nährstoffreiche und gut durchlüftete Erde gebt. Der Abstand zwischen den Pelargonien beträgt zirka 25 Zentimeter.

Das Wasser sollte durch Löcher im Boden des Blumenkastens die Möglichkeit haben abzurinnen, da Geranien Staunässe überhaupt nicht vertragen und so kaputt werden könnten.

Die Bewässerung ist sowohl einfach, als auch unkompliziert – wenn die oberste Schicht leicht bis kaum feucht ist, dann müsst ihr so viel gießen, dass die Erde nicht zu nass ist. Trockentage schaden der Pflanze nicht, sollten allerdings nicht zu lange dauern und allzu oft gemacht werden. An heißen Tagen ist es besser, wenn ihr sie morgens und abends einmal gießt.

Beim Düngen nehmt ihr am besten einen Flüssigdünger, den ihr einmal wöchentlich ins Gießwasser gebt. So habt ihr immer schöne Blüten und gebt der Pflanze die nötigen Nährstoffe, die sie braucht.

Natürlich könnt ihr euch auch für einen Langzeitdünger entscheiden. Da dieser mehrere Monate hält, müsst ihr nicht mehr jede Woche darauf achten.

Für die richtige Dosierung lest euch die Verpackungsanweisung genau durch.

Der richtige Schnitt / die richtige Überwinterung

Um Pilzerkrankungen zu verhindern, schneidet oder reißt die verwelkten Blätter und Blüten regelmäßig herunter.

Vor dem Überwintern ist es wichtig die Geranien radikal zu schneiden. Zuerst entfernt ihr alle Blätter, egal ob diese vertrocknet oder noch saftig sind. Danach kürzt ihr die Triebe um etwa 2/3 – auf zirka 15 Zentimeter Höhe.

Da Pelargonien nicht winterhart sind, müsst ihr sie an einen sicheren Ort bringen. Bei ersten Anzeichen von Frost gebt ihr den kompletten Blumenkasten am besten in den Keller an einen hellen Platz bei zirka fünf bis zehn Grad und versorgt ihn ab und zu mit ein wenig Wasser. Wenn sich der Frühling nähert und keine Gefahr mehr von Frost besteht, dann könnt ihr ihn wieder aus dem Keller holen und mit dem nächsten Schnitt fortfahren.

Erfolgt der eigentliche Hauptschnitt vor der „Winterruhe“, dann müsst ihr nur die vertrockneten Stellen der Schnittkanten entfernen, bis die Pelargonie ungefähr 15 Zentimeter hoch ist. Schaut darauf, dass der Schnitt zirka 1 Zentimeter oberhalb der Blattknoten ist, da dort die Pflanze am stärksten austreibt.

Alte und abgestorbene Triebe solltet ihr entfernen, müsst aber aufpassen, dass ihr wirklich nur die toten erwischt. Welche davon betroffen sind, könnt ihr mit folgendem Trick herausfinden: Ihr nehmt die Triebe zwischen zwei Fingern und drückt sie zusammen. Geben sie nach, sind sie nicht mehr zu retten und gehören abgeschnitten. Hohle Triebe solltet ihr, aufgrund der hohen Anfälligkeit von Krankheiten, auch entfernen.

Wenn sich über den Winter oder in den ersten Wochen des Frühlings lange dünne Triebe bilden, dann schneidet diese weg, da sie mit zu wenig Sonne und Nährstoff versorgt wurden und im Sommer mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht blühen werden und auch verkümmern könnten.

Umtopfen und die richtige Vermehrung

Nach dem Schnitt der Blätter sind die Wurzeln an der Reihe. Befreit den Wurzelballen von der restlichen Erde und den dünnen, faserigen Wurzelfasern. Schaut euch die Hauptwurzeln an und wenn ihr faule und abgestorbene entdeckt, müssen auch diese weg.

Habt ihr alles sorgfältig entfernt, könnt ihr die Pflanze wieder im Garten oder Blumenkasten mit frischer Erde einpflanzen und alles wie gehabt fortsetzen.

Durch Stecklinge könnt ihr eure Geranie ganz einfach vermehren. Nehmt hier einfach gesunde und kräftige Triebe. Mit einer scharfen Gartenschere schneidet ihr diese, am besten direkt unterhalb eines Blattansatzes, mit einem glatten Schnitt ab. Dieser ist wichtig, dass sich dann keine Fäulnis bildet.

Die unteren Blätter und eventuelle Knospen oder Seitentriebe entfernt ihr vorsichtig. Füllt einen kleinen Topf mit spezieller lockerer Anzuchterde und setzt eure Stecklinge dort zirka zwei Zentimeter tief ein. Die nächsten drei bis vier Wochen stellt ihr den Topf an einen schattigen, warmen und geschützten Platz. Nach ein paar Wochen sollten sich erste Ergebnisse sehen lassen. Haben sich kleine Wurzeln gebildet, könnt ihr wie gehabt fortfahren und die neue Pflanze umtopfen.

Schädlinge und Krankheiten

Zu den häufigsten Schädlingen und Krankheiten zählen unter anderem der Pelargonienrost, der Grauschimmel, Blattläuse und auch Raupen.

Pelargonienrost erkennt man an kreisförmig, angelagerten, dunkelbraunen Sporen an der Blattunterseite und oben gelben Flecken. Entfernt hier die befallenen Blätter und besorgt euch bei starkem Befall ein spezielles Spritzmittel.

Beim Grauschimmel faulen die Blätter und Blüten. Auch hier entfernt ihr die betroffenen Blätter und besprüht die Pflanze mit einem speziellen Bekämpfer.

Die Blattläuse sind eine der häufigsten Schädlinge überhaupt. Ist eure Pflanze nur bedingt befallen, könnt ihr mit Hilfe eines Wasser-Spülmittelgemischs regelmäßig auf die betroffenen Stellen sprühen. Hilft das nichts, dann müsst ihr zu einem speziellen Insektizides greifen.

Bei einem Befall durch Raupen sind die Blätter eurer Pelargonie löchrig. Hier hilft auch nur ein spezielles Insektizid und das Entfernen der betroffenen Stellen.

Kombinationspartner

Natürlich könnt ihr auch andere Blumen zu den Hängegeranien pflanzen. Hier eignen sich nahezu alle Balkonpflanzen, wie zum Beispiel Verbenen, Weihrauchpflanzen, Scheeflockenblumen oder der blaue Elfenspiegel. Achtet aber darauf, dass die Pflanzen ähnliche Eigenschaften haben, das erspart euch später zusätzliche Arbeit bei der Pflege.

Vorsicht!

Bei Manchen löst der Saft der Pelargonie eine allergische Hautreaktion aus, was aber völlig unbedenklich ist – sie ist für uns Menschen nicht weiter gefährlich. Dasselbe gilt für Hunde und Katzen.

Euren kleinen Nagern, wie Hasen, Hamstern oder Meerschweinchen, solltet ihr aber unter keinen Umständen Geranien unter das Futter mischen oder sie daran knabbern lassen, dies könnte nämlich tödlich enden.

Wenn ihr diese einfachen Schritte befolgt, dann habt ihr mit Sicherheit lange Freude an euren bunten Pelargonien.

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