Menschenfressertomate

Menschenfressertomate: Ein Hauch von Grusel für Deinen Garten

Die „Menschenfressertomate“ (Solanum viride) gehört wie Stechapfel, Paprika und Kartoffel zu den Nachtschattengewächsen. Genau genommen ist die Bezeichnung „Tomate“ irreführend, da Solanum viride lediglich eine Verwandte des beliebten Gemüses ist.

Ein Nachtschattengewächs mit besonderer Geschichte

Die Blattform der aus dem Südseeraum stammenden Pflanze ähnelt der der Kartoffel. Ihre weiße Blüte ist typisch für Nachtschattengewächse. Die prallen, roten Beerenfrüchte erreichen einen Durchmesser von 2-3 cm und ähneln in ihrer Form kleinen Auberginen. Sie schmecken sehr gallig, werden aber durch kochen genießbar. Darüber hinaus sollen sie vor Wühlmäusen schützen. Einfach eine Frucht in den Gang einer Wühlmaus stopfen und schon ist die Plage eingedämmt. Auch die Blätter können in Maaßen gegessen werden. Die Wurzeln der Pflanzen sind giftig.

Ihren schaurigen Namen „Menschenfressertomate“ bzw. „Kanibalentomate“, erhielt S. viride von den ersten Entdeckern Haitis und der Fidschi-Inseln. Die dort ansässigen Eingeborenen nannten die Pflanze Poro Poro. Sie kochten aus den Früchten eine Sauce, die Menschenfleisch verdaulicher machen sollte.Wenn Du kein „Menschenfleischdiner“ anrichten möchtest, eignen sich die haltbaren Früchte hervorragend als herbstliche Dekoration.

Anbau und Pflege

Der Anbau von Solanum viride gestaltet sich ähnlich wie bei Tomaten. Die Pflanzen lieben sonnige bis halbschattige Plätze. Der etwa 1,5 Meter große Busch benötigt einen kalkhaltigen und nährstoffreichen Untergrund. Die Aussaat kannst Du schon im Februar vornehmen. Da der Samen allerdings ca. 20°C zum Keimen benötigt, ist eine Anzucht im Gewächshaus oder auf dem Fensterbrett notwendig. Möchtest Du auf eine Anzucht verzichten, kannst Du den Samen auch direkt nach den letzten Nachtfrösten in das Erdreich ausbringen. Durch seine buschige Form, eignet sich die „Menschenfressertomate“ auch hervorragend als Kübelpflanze für den Balkon oder die Terrasse.

Als typisches Nachtschattengewächs verlangt die Poro Poro nach einer gleichmäßigen Bewässerung. Zuviel Wasser und Staunässe solltest Du bei der Pflege vermeiden. Damit die Pflanze genügend Nährstoffe erhält, kannst Du den Untergrund mit natürlichem Dünger und/oder Düngekalk vermischen.

Ein Ausgeizen der Pflanze ist nicht notwenig. Solltest Du trotzdem den ein oder anderen Geiztrieb abknipsen wollen, kannst Du ihn sehr gut als Steckling benutzen. Bei sorgfältiger Pflege kannst Du die Früchte bis in den Herbst hinein ernten. Der Busch erreicht eine Höhe bis ca. 1,50 m. Bei Überwinterung im Keller oder im Gewächshaus, kannst Du mehrere Jahre Spass an der „Menschenfressertomate“ haben.

Kraut- und Braunfäule – der größte Feind

Genau wie bei Tomaten, ist die Braunfäule der größte Feind der Solanum viride. Sie ensteht durch einen Pilz, dessen Sporen in Lagerkartoffeln o.ä. überwintern. Sie werden durch große Feuchtigkeit aktiviert und verbreiten sich dann schnell über Deine Pflanzen. Zunächst zeigen sich braune Flecken an den Stängeln und Blättern. Zuletz werden die Früchte befallen. Damit es erst gar nicht zum Übergriff des Pilzes auf Deine Pflanzen kommt, solltest Du folgende Hinweise beherzigen:

  • Die Pflanzen so platzieren, dass die Blätter nach einem Regenguss schnell trocknen können.
  • Unbedingt Staunässe vermeiden!
  • Infizierte Pflanzenteile nicht kompostieren.
  • Genügend Abstand (mind. 70 cm) zwischen zwei Büschen halten.

Samenkauf ist Vertrauenssache

Das Saatgut zur Kultivierung der „Menschenfressertomate“ ist im Onlinefachhandel erhältlich. Wie bei allen Dingen, basiert auch der Samenkauf auf Vertrauen. Gutes und genetisch „festes“ Saatgut ist die Vorraussetzung für kräftige, schädlingsresistente und ertragreiche Pflanzen. Deshalb nimm Dir die Zeit, den richtigen Händler zu finden. Bewertungen anderer Hobbygärtner können Dir dabei helfen.

Video: Die Menschenfressertomate (Solanum viride)