Hyazinthen Pflege

Hyazinthen: Vorstellung und Pflege

Wenn der letzte Schnee schmilzt und die Temperaturen steigen, erwacht die Blumenwelt wieder und lässt blasse Gärten und Balkone wieder in neuem Glanz erstrahlen. Die farbenfrohen Blüten sind nicht nur fürs menschliche Auge ein wahrer Genuss, sondern verbreiten auch überall den unverkennbaren Duft und lassen die Vorfreude auf die warmen Monate steigen.

Sie sind ebenfalls wichtig um das Überleben unzähliger Bienen und Schmetterlinge zu sichern, die den Blütenstaub sowohl als Nahrung verwenden, als auch zur Entstehung neuer Blütenmeere weiter verbreiten.

Eine dieser bunten Vielfalt ist die Hyazinthe. Worauf man besonders bei der Pflege dieser besonderen Blume achten muss und welche Arten es gibt wird im nachfolgenden Artikel erklärt.

Was genau ist die Hyazinthe und woher kommt sie?

Hierbei handelt es sich um eine Pflanzengattung, die der Familie der Spargelgewächse angehört und ursprünglich aus dem Nahen Osten kommt. Der Name stammt, wie bei vielen anderen Blumen, aus der griechischen Mythologie, benannt nach dem Sohn des spartanischen Königs Amyklas. Sie besteht aus drei Zwiebelpflanzenarten, welche im Frühjahr von März bis April blüht. Die grünen Blätter der Hyazinthe kommen zeitgleich mit den Blüten und sind schmal und streifenartig. Die Knospe wird von Laubblättern umschlossen und bildet eine stumpfe Spitze – die Blüten umranden diese Spitze und geben ihr die besondere Form.

Das Farbspektrum reicht vom einfachen Weiß über Gelb und Orange bis hin zu kräftigem Rot und Violett.

Es gibt drei unterschiedliche Arten:

  • Hyacinthus litwinovii Czerniak, die in Turkmenistan und dem nördlichen Iran vorkommen.
  • Hyacinthus orientalis, die in der südlichen Türkei und Israel vorkommen.
  • Hyacinthus transcaspicus Litv, die ebenfalls in Turkmenistan und dem nordwestlichen Iran vorkommen.

Gemeinsam mit Krokussen, Märzenbechern, Narzissen und Tulpen ergibt die Hyazinthe ein farbenfrohes und wunderschönes Blumenarrangement.

Was ist beim Kauf und beim Einpflanzen zu beachten?

In Blumenfachmärkten oder auch ausgewählten Baumärkten bekommt man eine unterschiedlichste Auswahl an diversen Farben und Arten. Man kann sich zwischen einer Zwiebel zum Selbereinsetzen oder einer Pflanze, die schon am Blühen ist, entscheiden.

Gut ist, vorher zu wissen wo man die farbenfrohe Blume einpflanzen möchte. Sie kann sowohl im Garten, als auch am Balkon in ein spezielles Hyazinthenglas oder einem einfachen Blumenkasten eingesetzt werden.

Entscheidet man sich für den Garten, dann ist es wichtig sich für einen lockeren, nährstoffreichen Boden zu entscheiden. Besonders geeignet ist hier das Unterarbeiten von Kompost. Ist die Erde nicht locker genug, hilft das Einarbeiten von Kies oder auch Sand. So wird verhindert dass die Zwiebel aufgrund von Staunässe zu schimmeln beginnt. Die Pflanze liebt einen sonnigen bzw. halbschattigen, warmen Standort, der nicht zu starker Nässe neigt.

Der geeignete Zeitpunkt zum Einpflanzen der Zwiebel ist zwischen Oktober und November – so hat sie genug Zeit sich an die Erde und deren Gegebenheiten zu gewöhnen. Da diese aber sehr empfindlich ist, muss man beim Setzen aufpassen, um sie nicht zu verletzen. Die Tiefe beläuft sich auf den doppelten Durchmesser der Zwiebel, damit sie sich vor kommenden Frost schützen kann. Ein geeigneter Abstand ist ebenfalls zu empfehlen. Wer das Einpflanzen im Herbst verpasst hat, kann dies im Frühling nachholen, sollte aber unbedingt darauf achten, dass kein Frost mehr droht.

Wer keinen Garten zu Verfügung hat, der kann sich spezielle Hyazinthengläser kaufen und die Zwiebel dort einsetzen. Aber auch normale Blumenkästen und Blumentöpfe eignen sich hierfür. Wichtig ist auch hier eine lockere, nährstoffreiche Erde und das regelmäßige Gießen, da Hyazinthen etwas mehr Wasser als andere Pflanzen brauchen. Vorsicht aber vor eventueller Staunässe, da auch hier die Zwiebel schimmeln kann, wenn das Wasser keine Möglichkeit hat abzurinnen. Der ideale Platz ist auf einem Fensterbrett mit viel Sonne und Wärme und im Sommer kann man sie gerne auf den Balkon, wenn vorhanden, stellen.

Wie pflegt man die Hyazinthe richtig?

Bei der Pflege im Topf sind neben der richtigen Wassermenge und der lockeren Erde noch ein paar Punkte wichtig. Nachdem man die Zwiebel im Herbst eingesetzt hat, gießt man die Erde leicht und stellt den Topf (oder Blumenkasten) für ca. zehn Wochen an einen kühlen, dunklen Ort. Beim Bewässern nicht übertreiben und darauf achten, dass man nicht direkt die Zwiebel gießt. Erst wenn sich erste grüne Triebe zeigen, kann man sie auf einen sonnigen, warmen Ort stellen.

Ist die Hyazinthe verblüht, auf keinen Fall wegschmeißen, denn sie blüht mehrjährig. Nachdem man die Wasserversorgung schrittweise auf null reduziert hat, kann man die Blütenstängel abschneiden, die Blätter lässt man allerdings dran. Ist alles abgetrocknet „überwintert“ man sie über den Sommer an einem kühlen, dunklen Ort – idealerweise im Keller.

Wenn man die Hyazinthe im Oktober bzw. November dann wieder zu neuem Leben erwecken will unterzieht man sie einer sogenannten Kältebehandlung. Dabei wird die Zwiebel zunächst in eine neue nährstoffreiche und lockere Erde umgetopft und anschließend für ca. sechs bis acht Wochen in den Kühlschrank gestellt, bis sie erneut zu treiben beginnt. Danach fängt alles wieder von vorne an.

Das Überwintern im Garten ist weitaus einfacher, da man die Zwiebel nicht „umtopfen“ muss. Man sollte im Winter allerdings darauf achten, dass der Frost die Zwiebel nicht zerstört. Hilfreich ist hierbei eine Mulchschicht, die Schutz in der kalten Jahreszeit bietet. Hat man alles richtig gemacht, kann man sich im Frühjahr an der neuen Blütenpracht erfreuen.

Wie kann man die Hyazinthe vermehren?

Im Freiland vermehren sich die Zwiebel im Großen und Ganzen von alleine. Topfpflanzen kann man vermehren indem man die Zwiebel vorsichtig ausgräbt, säubert und die Brutknollen, wenn vorhanden, vorsichtig ablöst. Danach lagert man diese kalt, lässt sie allerdings nicht ganz austrocknen und setzt sie im Frühling aus.

Welche Krankheiten und Schädlinge gibt es?

Die Wühlmaus ist eine der häufigsten Schädlinge. Durch Umtopfen der Zwiebel in einen Blumenkasten oder Topf kann die Pflanze gerettet werden.

Aber auch Krankheiten wie der Rußtau oder der Haut- und Ringelkrankheit können der Pflanze schaden. Frühzeitig erkannt hilft nur noch ein Bodenwechsel der Zwiebel nachdem die Blätter vollständig verwelkt sind.

Was muss man tun, wenn die Pflanze zur falschen Zeit austreibt?

Sollte die Hyazinthe zu früh austreiben, weil der Standort bei der Überwinterung womöglich zu hell und/oder zu warm war, kann man diesen Prozess leider nicht mehr stoppen, da die Pflanze glaubt in der Vegetationsperiode zu sein. Jetzt hilft es nur noch sie an einen warmen Ort zu stellen und zu hoffen, dass die Blüten kommen. Nach dem Verblühen erfolgt wieder die normale Ruhezeit, wie oben beschrieben.

Ist die Hyazinthe giftig?

Sie enthält das Salz der Oxalsäure, was bei Menschen in größeren Mengen zu Erbrechen, Nierenschäden oder Lähmungserscheinungen führen kann. Kleinere Mengen sind also nicht zwingend schädlich – Vorsicht ist dennoch bei Groß und besonders Klein geboten. Sollte jedoch wider Erwarten ein Teil der Pflanze verschluckt werden, ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich. Hautschädigungen können in seltenen Fällen beim häufigen direkten Kontakt auftreten.

Wer Haustiere besitzt sollte allerdings darauf achten, dass diese von den Pflanzen ferngehalten werden, da diese extrem empfindlich auf die darin enthaltenen Giftstoffe reagieren.

Wenn man sich für die farbenfrohe Hyazinthe entscheidet und diese richtig pflegt, dann halten sie sogar bis zu 15 Jahre. Für bunte Gärten und Balkone ist somit für längere Zeit ausgesorgt.

Video: Hyazinthen & Amaryllis im Haus vortreiben