Strelitzie: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Strelitzien – die unkomplizierte Exotin

Stell dir vor, es ist ein trüber und nasskalter Tag. Wie wäre es, wenn du die Urlaubsfeeling in deine vier Wände holst, zum Beispiel mit einer farbenprächtigen Strelitzie oder Paradiesvogelblume, wie sie auch genannt wird? Diesen Namen hat sie von ihrer Blüte, die optisch an einen Vogelkopf erinnert.

Herkunft

1773 beschrieb der englische Botaniker Sir Joseph Banks zum ersten Mal eine Pflanze, die aus Südafrika stammt. Er nannte sie nach der Ehefrau von König George III., Sophie Charlotte geborene Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz (= Strelitzie). Neben Südafrika kommen die Pflanzen auch auf den Kanarischen Inseln und Madeira vor.
Heute wird die Paradiesvogelblume meist als Schnittblume angeboten. Dabei ist es gar nicht so schwer, die exotische Schönheit auch im Topf zu halten, so dass du dich immer an ihrer Schönheit erfreuen kannst. Denn auch ohne Blüte sind die großen, bananenstaudenähnlichen Blätter sehenswert.

Arten

Entlang der Straßenränder in Südafrika, Simbabwe und Mosambik wachsen Strelitzien am Straßenrand. Fünf Arten kommen in der freien Natur vor:

  • Weiße Strelitzie (Strelitzia alba): Blüte weiß-blau, Blüte frühestens nach vier Jahren, Hauptblüte Mai bis Juli, kann im Topf bis 6 Meter hoch werden
  • Berg-Strelitzie (Strelitzia caudata): Blüte violett, Blüte frühestens nach vier Jahren, Hauptblüte Mai bis Juli, kann im Topf bis 4 Meter hoch werden
  • Baum-Strelitzie (Strelitzia nicolai): blau, Blüte frühestens nach vier Jahren, Hauptblüte Frühling und Sommer, kann im Topf bis 8 Meter hoch werden
  • Königs-Strelitzie (Strelitzia regina): Blüte orange-blau, Blüte frühestens nach vier Jahren, Hauptblüte Dezember bis Mai, kann im Topf bis 2 Meter hoch werden
  • Binse-Strelitzie (Strelitzia juncea): Blüte orange-blau, Blüte frühestens nach vier Jahren, Hauptblüte Mai bis Oktober, kann im Topf bis 2 Meter hoch werden

Pflanzung

Um eine Strelitzie richtig zur Geltung zu bringen, braucht sie das passende „Kleid“. Ideal sind große, breite und runde Töpfe. Diese sollten oben nicht schmaler sein als unten, denn sonst hast du es beim Umtopfen schwer, die Pflanze ohne Schaden aus dem Topf zu bekommen. Auch eckige Formen sind nicht geeignet, da sich die Wurzeln in die Ecken drücken. Strelitzien sind mit ihren Pfahlwurzeln zwar Tiefwurzler, benötigen aber nicht zwangsläufig einen hohen Topf.

Die dicken Wurzeln (Rhizome) vertragen keinen Staunässe. Eine Mischung aus Lehm- und Lauberde, Kompost und verrottetem Stallmist und Sand für die Durchlässigkeit ist ideal.

Beim Pflanzen gehst du wie folgt vor: Auf den Topfboden (der selbstverständlich ein Wasserabzugsloch hat) füllst du zuerst ein Drainageschicht aus Blähton. Darauf kommt etwas Substrat, dann der Wurzelballen der Pflanze. Jetzt füllst du die Lücken bis zur Topfwand mit Erde und wässerst gründlich und durchdringend. Vorsicht! Die fleischigen Rhizome der Strelitzie brechen leicht.

Standort

Die Paradiesvogelblume wünscht sich einen hellen und ausreichend großen Platz mit Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius. Bodentiefe Fenster nach Süden sind ideal. Im Sommer zieht die Blume gern nach draußen an einen sonnigen Platz. Etwas empfindlich reagiert sie, wenn sie Blüten gebildet hat. Dann solltest du die Pflanze nicht mehr umstellen oder bewegen, da die Blüten sonst nicht aufgehen. Der Platz muss groß genug sein für ihre ausladenden Blätter.

Bewässerung

Der Wasserbedarf ist im Sommer ziemlich hoch. Gegossen wird im Idealfall mit abgestandenem Regenwasser. Um Wurzelfäule zu vermeiden, ist die Pflanze in den Wintermonaten relativ trocken zu halten. Über gelegentliches Besprühen der Blätter freut sie sich.

Düngung

Ein handelsüblicher Dünger für Topfpflanzen wird von März bis Oktober einmal monatlich dem Gießwasser zugegeben.

Schneiden

Um die Pflanze mit ausreichend Licht und Luft zu versorgen, müssen ältere Blätter bei großen Exemplaren regelmäßig entfernt werden. Auch vom Wind beschädigte Blätter kannst du einfach abschneiden. Deine Strelitzie wird die Lücke(n) rasch schließen.

Überwinterung

Im Gegensatz zu vielen anderen Exoten, die es im Winter gern kühl haben, braucht die Strelitzie kein extra Winterquartier. Bei 10 bis 15 Grad Celsius und sporadischen Wassergaben übersteht sie die kalte Jahreszeit problemlos.

Umtopfen und Vermehrung

Alle drei Jahre etwa solltest du deine Strelitzie in frisches Substrat und eventuell einen größeren Topf setzen, spätestens, wenn die Wurzeln oben herausschauen. Die beste Zeit zum Umtopfen ist März bis April.

Bei dieser Gelegenheit kannst du Jungpflanzen vorsichtig mit einem scharfen Messer von der Mutterpflanze trennen. Stäube die Schnittstellen mit Holzkohlepulver ein, damit die Wurzeln nicht faulen. Gegossen werden die Jungpflanzen sehr sparsam. Der Aufenthalt in der Sonne ist anfangs tabu. Nach einigen Wochen dürfen die Ableger dann in einen größeren Topf umziehen.

Eine andere Methode, an eine Strelitzie zu kommen, ist das Aussäen. Allerdings brauchst du viel Geduld, denn zwischen der Aussaat und der Keimung können Wochen und Monate vergehen. Und es dauert ein paar Jahre, bis deine selbstgezogene Strelitzie blüht.

Schädlinge und Krankheiten

Wenn deine Strelitzie in zu trockener Raumluft steht, kann sie von Spinnmilben befallen werden. Auch Schildläuse treten gelegentlich auf. Zuviel Gießen im Winter kann Wurzelfäule begünstigen.

Giftigkeit

Strelitzien sind in allen Teilen für Mensch und Tier schwach giftig.

Bezugsquellen und worauf beim Kauf zu achten ist

Strelitzien bekommst du in gut sortierten Gärtnereien und Gartenfachmärkten. Achte darauf, dass die Blätter glänzend und grün und frei von Schädlingen sind. Die Rhizome müssen sich fest anfühlen.

10 Pflegetipps

  1. Wähle den richtigen Topf. Rund und breit ist besser als eckig und hoch.
  2. Lehm- und Lauberde, reifer Kompost und verrotteter Stallmist sowie Sand für die Durchlässigkeit sind das ideale Substrat.
  3. Deine Strelitzie mag einen hellen und warmen Standort. Im Sommer darf sie auch gern nach draußen an einen sonnigen und windgeschützten Platz.
  4. Im Sommer braucht die Pflanze mehr, im Winter weniger Wasser.
  5. Zwischen März und Oktober freut sich die Strelitzie über monatliche Flüssigdüngergaben.
  6. Beschädigte, alte und zu große Blätter kannst du problemlos abschneiden, damit die Pflanze Licht und Luft bekommt.
  7. Im Winter schätzt sie Temperaturen von 10 bis 15 Grad Celsius.
  8. Sie mag es, wenn ihre Blätter gelegentlich mit Wasser besprüht werden.
  9. Entferne von den großen Blättern den Staub mit einem feuchten Tuch.
  10. Kontrolliere die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge.

Und jetzt lege karibische Musik auf, mixe dir einen Fruchtcocktail und genieße den Anblick deiner Paradiesvogelblume. Schon hast du ein kleines Urlaubsparadies in deinen vier Wänden. Ganz gleich, wie trüb das Wetter ist.