Stacheldrahtpflanze: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Stacheldrahtpflanze – ganz und gar nicht spröde

Einige nennen sie „altmodisch“, für andere ist es „keine richtige Blume“ und manche bezeichnen sie als „komisches Kraut“ – die Stacheldrahtpflanze. Auf jeden Fall aber ist sie sehr interessant mit ihrer elegant-kühlen Farbe und ihrem bizarren Wuchs. Der bezaubernde kleine Strauch mit dem lateinischen Namen Calocephalus brownii, der übrigens mit dem Edelweiß verwand ist, hat viele Bezeichnungen: Silberdraht, Silberkörbchen, Silberkraut, Geisterstrauch oder Gitterpflanze.

Kleines Stachelwissen

Mit einer Wuchshöhe von maximal 30 Zentimetern gehört die Stacheldrahtpflanze zu den kleinen Gartenbereicherungen. Obwohl die Zweige im Zickzack wild durcheinander wachsen, ist der kleine Strauch doch sehr kompakt. Im August und September erscheinen kleine gelbe Blüten, die aber wenig auffallen. Die hellgrau-bis silbrige Färbung ist es, was diese Pflanze zu einer Besonderheit macht. Ihr Ursprungsland ist Australien, wo sie zwischen Felsen und Dünen etwa einen Meter hoch werden kann. 1817 entdeckte sie der Botaniker Robert Brown.
Die Australier nennen die Stacheldrahtpflanze auch „Kissenpflanze“, denn die Zweige wurden früher als Füllungen für Kissen und Matratzen verwendet.

Pflanze kaufen

Die Stacheldrahtpflanze erhältst du schon für kleines Geld in Gartencentern, Baumärkten und gelegentlich auch in Supermärkten und Discountern. Natürlich wird auch deine Gärtnerei vor Ort ein großes Angebot haben. Hier kannst du dich dann auch gleich nach passenden Beet- und Balkonkasten-/Blumenkübel-Begleitern umsehen. Achte aber immer darauf, dass der Kulturtopf nicht ausgetrocknet und/oder vom Wurzelballen der Pflanze stark durchwurzelt ist.

Freiland oder Topf?

Das ist eine Frage des Platzes, deiner Möglichkeiten und deines Geschmacks. Stacheldrahtpflanzen entfalten im Freiland einen einzigartigen Charme und schaffen phantastische Blütenbilder, wenn du sie dicht beieinander pflanzt, so dass eine geschlossene Fläche entsteht.

Standort

Die Stacheldrahtpflanze bevorzugt einen Standort mit mindestens drei Sonnenstunden täglich. Gepflanzt werden kann ab August an milden Tagen. Möchtest du den Mini-Strauch für viele Jahre behalten, kannst du ihn in einen Kübel pflanzen. Im Freiland ist die Überwinterung aufgrund der hohen Feuchtigkeit etwas problematisch. Du kannst natürlich versuchen, mit einer Laubabdeckung deine Calocephalus brownii durch den Winter zu bringen.

Substrat

Bei der Pflanzung solltest du den künftigen Standort beachten. Möchtest du die Stacheldrahtpflanze in einen Balkonkasten oder in eine Blumenschale setzen, so ist torffreie Blumenerde genau richtig. Wenn du selbst mischen willst, dann kannst du folgendes Rezept im Verhältnis 2:1:1 ausprobieren: torffreie Erde, Tongranulat und Sand.

Auch im Garten darf (und sollte je nach Boden) die Erde mit Tongranulat und Sand vermischt werden. Wichtig, – egal, ob Topf oder Freiland – ist eine gute Drainage, um Staunässe zu verhindern.

Bewässerung

Gern steht die grau-silbrige Pflanze in einem feuchten Boden ohne Staunässe. Zwar nimmt sie es nicht übel, wenn es zwischen den Wassergaben kurzzeitig etwas trockener wird, aber mit mäßigem und regelmäßigem Gießen fühlt sie sich am wohlsten. Sollte die Pflanze einmal zu trocken stehen, zeigt sie das mit leicht nach unten gebogenen Triebspitzen.

Düngung

Wenn du deine neue Mitbewohnerin neu gekauft oder ein älteres Exemplar umgetopft hast, solltest du auf das Düngen verzichten. Frische Erde enthält alles, was die Pflanze braucht. Ansonsten freut sie sich zwischen April und September über etwas Flüssigdünger im Abstand von 6 Wochen.

Schneiden

Auch wenn deine Pflanze vielleicht nicht mehr in Topform ist – schneiden mag und verträgt sie nicht. Sollte es allerdings unumgänglich sein, muss eine Mindesthöhe von zehn Zentimetern erhalten bleiben.

Überwinterung

Meist überlebt die Stacheldrahtpflanze unsere Winter nicht. Wenn du es trotzdem versuchen möchtest, dann stelle ihn an einen hellen Platz bei 5 bis 10 Grad Celsius.

Umtopfen

Oft ist der Topf, in dem die Pflanze herangezogen wurde, schon nach kurzer Zeit zu klein. Dann wird es Zeit für den Umzug in einen größeren Kübel. Bitte achte darauf, dass der neue Topf ein Wasserabzugsloch hat und vergiss auch die Drainageschicht nicht.

Vermehrung

Wenn dir ein kleiner Strauch zu wenig ist, so kannst du ihn leicht selbst vermehren. Am einfachsten geht das mit Stecklingen. In Kakteenerde oder mit Sand gemischter Blumenerde (Verhältnis 2:1) bewurzeln die Stecklinge bei Temperaturen von 22 bis 28 Grad Celsius in 4 bis 8 Wochen. Sorge für eine hohe Luftfeuchtigkeit, indem du den Topf abdeckst.

Schädlinge und Krankheiten

Der robuste Zierstrauch ist kein Freund von Schädlingen, so dass du dir hier keine Sorgen machen musst. Probleme kann es lediglich durch Staunässe geben, indem die feinen Wurzeln faulen.

Kombinationspartner

Wunderbare Arrangement ergeben sich mit Herbstviolen in blau oder weiß, Teppichbeeren, Heide, Scheinbeere, Skimmien, Chrysanthemen und Mini-Koniferen. Ein paar Kürbisse auf dem Tisch, aufgelockert mit ein oder zwei Stacheldrahtpflanzen und vielleicht noch einem Windlicht sorgen für beeindruckende Herbstbilder.

10 Pflegetipps

  1. Wähle einen Standort mit mindestens 3 Sonnenstunden am Tag.
  2. Lass deine Pflanze nie ganz austrocknen, vermeide aber unbedingt Staunässe.
  3. Von April bis September alle 6 Wochen mit Flüssigdünger.
  4. Rück- oder Formschnitt verträgt die Pflanze nicht.
  5. Das Winterquartier sollte hell und zwischen 5 und 10 Grad Celsius warm sein.
  6. Vermehren lässt sich die Stacheldrahtpflanze mit Stecklingen.
  7. Mische torffreie Erde mit Tongranulat und Sand für ein gesundes Wurzelwachstum.
  8. Setze deine Stacheldrahtpflanze in einen größeren Topf, wenn der alte stark durchwurzelt ist.
  9. Prüfe vor dem Kauf, ob dein ausgewähltes Exemplar gesund ist.
  10. Du: Genieße deine herbstliche Arrangements auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten.

Fazit

Klein, aber keineswegs unscheinbar – so ist die Stacheldrahtpflanze, die in keinem herbstlichen Garten fehlen sollte. Mit ihren glänzenden silbrigen Zweigen bringt sie Licht in die trübe Jahreszeit und zaubert jedem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht.