Sommerhyazinthe: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Die Sommerhyazinthe heißt auch Riesenhyazinthe oder Kaphyanzinte. Die letztere Bezeichnung deutet auch schon auf ihre eigentliche Herkunft hin: das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika. Das besondere Merkmal der Sommerhyanzinthe sind ihre eleganten Blüten. Deswegen wird sie inzwischen in heimischen Gärten angebaut und gedeiht dort in den Sommermonaten sehr gut. Gepflanzt wird eine gelbe Zwiebel, aus der sich sehr schnell schmale, blau-grüne Blätter entwickeln, die bis zu 50 Zentimeter lang werden können. Ein besonderes Plus: Die Sommerhyazinthe eignet sich auch sehr gut als Schnittblume und verschönert in der Vase lange die eigenen vier Wände.

Pflege

Hyazinthen sind sehr dankbare Pflanzen. Sie fühlen sich im Garten sehr wohl, gedeihen aber auch bestens im Kübel, im Balkon-Kasten und in kühleren Räumen. Ihr Standort kann halbschattig oder sonnig sein. Sogar in einem mäßig beheizten Raum im Winter gedeihen sie noch sehr gut. Wird es allerdings zu warm, gerät die Pflanze unter Stress. Sie gedeiht zwar noch, verblüht aber schneller.

Standort

Die Erde sollte humos, durchlässig und nahrhaft sein. Besonders wohl fühlt sich die Sommerhyazinthe in einem sandigen Boden, der mit einer Drainage versetzt ist. Wer die Blumen im Garten pflanzen will, kann beruhigt zu herkömmlicher Gartenerde greifen. Wichtig ist allerdings, dass sich keine Staunässe bildet, denn die vertragen die Hyazinthen ganz und gar nicht. Sie würden sehr schnell faulen. Trotzdem ist es wichtig, dass der Boden kontinuierlich feucht gehalten wird.

Bewässerung

Das oberste Gebot: Die Sommerhyazinthen dürfen nicht austrocknen. Deshalb müssen sie regelmäßig sorgfältig gewässert werden. Allerdings darf es auch nicht zu viel Wasser sein. Vor dem Gießen stets warten, bis die oberste Schicht der Erde getrocknet ist. Wer die Pflanzen in einem Kübel oder Kasten hält, muss unbedingt darauf achten, dass sie nicht im Wasser stehen.

Düngung

In Sachen Düngung stellt die Sommerhyazinthe an den Gärtner keine großen Anforderungen. Eigentlich kann man sich die zusätzliche Nährstoffzufuhr sparen, zumal die Blumen ohnehin jedes Jahr neue Erde benötigen. Wer auf das Umtopfen oder Erdaustausch verzichtet, sollte die Sommerhyazinthen im Herbst leicht düngen. Hier können sowohl Kompost als auch Flüssigdünger zum Einsatz kommen. Verzichten sollte der Gärtner auf tierischen Dünger. Diesen können die Hyazinthen nicht leiden – und könnten eingehen.

Schneiden

Ist die Blütezeit vorüber, sollten die Hyazinthen geschnitten werden. In dieser Zeit bilden sich die Samen heraus und die übrigen Bestandteile der Pflanze verwelken langsam. Kein schöner Anblick. Beim Schneiden ist ein bisschen Fingerspitzengefühl gefragt: Die Blätter dürfen in keinem Fall zu früh abgeschnitten werden. Sie liefern die wichtigen Nährstoffe, die für die Bildung der Samen wichtig sind. Das heißt: Blätter erst dann abschneiden, wenn sie wirklich gelb sind.

Auch die verwelkten Blütenstände der Hyazinthe sollten abgeschnitten werden. Hier entwickeln sich zwar die Samen. Die sind aber meist nicht von sonderlich guter Qualität – und die Entwicklung kostet die Pflanze sehr viel Kraft. Die Blütenstängel sollten nicht vollständig abgeschnitten werden. Damit sich die Pflanze im kommenden Jahr optimal entwickelt, sollte mindestens ein Drittel stehen bleiben.

Überwintern

Wer die Hyazinthen als Zimmerpflanze hält, hat es beim Überwintern sehr leicht. Sobald die Blütezeit vorbei ist, einfach das Gießen reduzieren und die Pflanze an einen dunklen Ort stellen. Gepflegt werden muss die Pflanze in den kommenden Monaten nicht. Beginnen sollte man damit spätestens im Oktober.

Im Freien funktioniert die Überwinterung noch einfacher. Die Hyazinthen bleiben nach der Blüte einfach in der Erde und bedürfen keinerlei Aufmerksamkeit. In sehr kalten Wintern sollten sie abgedeckt werden.

Vermehren

Nach der Blütezeit bildet die Sommerhyazinthe Samen aus. Sie entwickeln sich am Blütenstängel. Allerdings ist nur das Saatgut von gesunden Pflanzen wirklich lebensfähig. Es wird eingesammelt, sobald die Pflanze verfault ist. Dann ist sichergestellt, dass die Samen wirklich schon voll ausgebildet sind. Die Samen werden einfach eingesammelt, auf Papier getrocknet und schließlich über den Winter an einem warmen, dunklen Ort gelagert. Die Samen können im Frühjahr in die Erde eingebracht werden. Pflanzt man die Sommerhyazinthe bis März, kann man sich bereits im August an ihren eleganten Blüten erfreuen. Bei stark gezüchteten Sorten kann es allerdings sein, dass diese Methode nicht funktioniert oder zu sehr enttäuschenden Ergebnissen führt.

Umtopfen

Das Umtopfen der Sommerhyazinthe ist etwas aufwändig. Die Pflanze benötigt nämlich eine Kältebehandlung. Direkt nach dem Umtopfen muss die Blume drei Wochen lang feucht gehalten werden. Danach verbringt sie drei Wochen in einem Kühlschrank. Generell ist das Umtopfen nach der Blütezeit ratsam, also im späten September oder frühen Oktober.

Schädlinge und Krankheiten

Vor allem im Freien ist es sehr schwer, Sommerhyazinthen vor Schädlingen zu schützen. Die Wühlmaus setzt den eleganten Blumen am stärksten zu. Kommt diese in der Gegend vor, ist es ratsam, die Hyazinthen im Topf oder im Kübel zu kultivieren. Hier ist das Risiko geringer, dass die Nager der Pflanze zusetzen. Außerdem ist es möglich, dass sich die Haut- oder Ringelkrankheit entwickeln oder die Pflanze von Rußtau befallen wird. Ist es soweit, ist ein Austausch der Erde die einzige Rettung.

Sorten

Galtonia Candicans

Diese Art zeichnet sich durch blattlose, fleischige Blütenstände aus. Die Pflanzen zählen im Sommer maximal 30 weiße Blüten, die jeweils bis 2,5 Zentimeter groß werden. Die Blätter sind gürtelförmig und hellgrün. Sie erreichen eine Länge von bis zu 60 Zentimeter.

Galtonia Princeps

Diese Art ähnelt der Galtonia Candicans sehr stark, allerdings sind ihre Blätter deutlich kürzer. Sie werden selten länger als 45 Zentimeter, auch der Stil ist ein wenig kürzer und trägt weniger Blüten.

Galtonia Viridiflora

Diese Art fällt durch ihre blattlosen Stile auf und trägt bis zu 30 hellgrüne Glockenförmige Blüten. Die Blüten werden etwa 2,5 Zentimeter lang. Die Pflanze wird bis zu 60 Zentimeter hoch.

Pflanze kaufen

Wo kaufen?

Sommerhyazinthen-Zwiebeln sollten immer im Fachhandel gekauft werden. Hier gibt es die größte Auswahl und die Pflanzen stammen von erfahrenen Gärtnern. Ob die Blumenzwiebeln im Geschäft vor Ort oder im Internet gekauft werden, spielt keine Rolle. Die Zwiebeln lassen sich sehr gut verschicken und nehmen dabei keinen Schaden.

Worauf beim Kauf achten?

Beim Kauf ist es wichtig, dass die Zwiebeln noch ganz geschlossen sind. So erzielt der Gärtner später den größten Erfolg. Außerdem ist es natürlich wichtig, Qualitätsprodukte zu wählen. Zwiebeln für Sommerhyazinthen werden zwar inzwischen zu sehr günstigen Preisen angeboten. Hier ist aber die Qualität nicht überragend. Es kann sein, dass viele Zwiebeln nicht aufgehen. Letztlich ist es günstiger, wenige Qualitäts-Zwiebeln zu erwerben als sehr viel Billigware.