Senfpflanze: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Senf im eigenen Garten ist ebenso dekorativ wie nützlich. Früher war die Pflanze besonders in den Heil- und Klostergärten sehr beliebt. Dank ihrer wundervollen Eigenschaften sieht man die Senfpflanze heutzutage auch in vielen privaten Gärten.

Es gibt erstaunlich viele verschiedene Senfsorten, die im Garten angebaut werden können. Die wertvollen Senfkörner sollten unbedingt weiter verwendet werden. Im Herbst blüht der Senf gelb, daher wird er oft mit Raps verwechselt.

Der Weiße Senf gehört der Gattung Sinapis an. Da Weißer Senf und Brauner Senf viel leichter zu ernten sind, werden die beiden Sorten öfter kultiviert als Schwarzer Senf.

Herkunft und Verbreitung

Senf ist auf der ganzen Welt zu finden, aber man nimmt an, dass er aus Indien kommt. Bereits den Römern war Senf als Paste bekannt. In vielen römischen Rezepten findet der Senf als Würzmittel bereits Verwendung.

Zudem wurde Senf auch oft zur Heilung eingesetzt. Senfkörner wirken entzündungshemmend und helfen bei Schmerzen. Darüber hinaus fördert er aufgrund der Schärfe die Durchblutung des Körpers.

Sorten und Farben

Man unterscheidet drei verschiedene Sorten Senf:

1. Sinapis alba: Aufgrund seiner gelben Blüten wird der Weiße Senf auch oft als Gelbsenf bezeichnet. Den Namen verdankt der Weiße Senf aber nicht den Blüten, sondern den weißen Körnern in der Schote. Weißer Senf schmeckt mild als Brauner Senf.

2. Brassica juncea: Der Braune Senf trägt auch den Namen Indischer Senf, da er vorwiegend in Indien angebaut wird. Beim Öffnen der Schale findet man dunkelbraune Samen vor. In Europa ist der Braune Senf als Dijonsenf im Handel erhältlich. Er ist wegen seiner Schärfe sehr beliebt.

3. Brassica nigra: Schwarzen Senf erhält man nur selten in Geschäften, da die Ernte maschinell nicht möglich ist. Für die Maschinen sitzen die Schoten zu dicht am Stängel. Das ist sehr schade, da er noch schärfer schmeckt als Brauner Senf. Vereinfacht kann man sagen, dass beim Senf dunkle Körner immer schärfer sind als helle Körner.

Rouge Métis ist ein Blattsenf. Er schmeckt recht mild und passt hervorragend zu Salat. Die rötlichen Blätter sind eine ideale Dekoration für Kartoffelgerichte.

Southern Giant Curled kann gekocht wie Spinat verwendet werden und roh ist auch eine tolle Beilage zu einem Butterbrot.

Die richtige Pflege der Senfpflanze

Senfpflanzen sind generell nicht allzu schwierig anzubauen. Sie sind genügsam und robust. Trotzdem gibt es bei der Pflege ein paar Punkte zu beachten.

Standort

Senfpflanzen haben keinen allzu großen Anspruch an ihren Standort. Sie mögen Sonne sehr gern, wachsen aber auch an schattigen Stellen. Es ist allerdings gut, den Senf an eine Stelle zu pflanzen, an der im Jahr zuvor kein Senf gewachsen ist. Im Idealfall setzt man nur alle paar Jahre Senf an die selbe Stelle.

Bewässerung

Es reicht, wenn du die Pflanze sparsam gießt. Der Boden muss nur leicht feucht sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen verträgt Senf Kalk sehr gut. Aus diesem Grund kannst du zum Gießen problemlos Leitungswasser verwenden.

Düngung

Senf braucht kaum Dünger. Es reicht völlig aus, wenn du ihn im Frühling einmal mit Flüssigdünger gießt. Nach dem Schneiden kannst du den Senf aber sehr gut als Gründünger für deinen Garten verwenden.

Schneiden

Senf wird nur im Herbst geschnitten. Wenn du keine Samen möchtest, kannst du ihn zur Blütezeit schneiden. Samen bilden sich erst im Oktober. Die Blätter und Blüten kannst du einfach liegenlassen, da sie den Boden mit wertvollen Nährstoffen versorgen. Senf ist nicht winterhart und stirbt bei Frost ab.

Überwintern

Obwohl Senf dekorativ ist, zählt er zu den einjährigen Nutzpflanzen, die im Garten abgebaut werden. Es ist untypisch, Senf in einen Topf zu pflanzen und im Haus zu überwintern. Wenn du sehr an deinem Senf hängst, kannst du versuchen, ihn als Topfpflanze zu überwintern. Generell ist es aber sinnvoller, ihn im nächsten Jahr einfach erneut auszusäen.

Vermehren

Der Senf wird über die Körner vermehrt. Du kannst ihn im Prinzip zu jeder Jahreszeit säen, da er schnell wächst. Wenn du aber die Körner ernten möchtest, ist es gut, wenn du die Pflanzen Mitte März im Haus vorziehst und dann Ende Mai ins Freie setzt.

Umtopfen

Da Senf im Freien wächst, muss er nicht umgetopft werden. Wie erwähnt können die Samen aber in Töpfen vorgezogen werden. Die Samen werden dafür nur leicht mit Erde bedeckt und feucht gehalten.

Kombinationsparter

Senfpflanzen wachsen oft zusammen mit Kornblumen, Mohn und Veilchen. In der Landwirtschaft wird dies jedoch nicht unbedingt gern gesehen, da diese Pflanzen dem Senf Nährstoffe wegnehmen. Im privaten Garten kannst du Senf eigentlich zu jeder Pflanze setzen, allerdings ist es besser, wenn du zu anderen Kreuzblütlern Abstand hältst.

Schädlinge und Krankheiten

Senfpflanzen sind sehr robust und werden nur selten von Schädlingen befallen. Allerdings können der Erdfloh und die Weiße Fliege für die Pflanze gefährlich werden. Gegen Erdflöhe helfen Knoblauch und Zwiebeln recht gut. Du kannst auch Kalk streuen.
Gegen Weiße Fliegen helfen Neem Produkte.

Ernten der Blätter und Körner

Die Blätter der Senfpflanze sind ebenfalls essbar und schmecken sehr aromatisch. Sie sind ideal zum Würzen von Salaten. Nach dem Blühen bildet die Pflanze Samen aus. Wenn sie reif sind, verfärbt sich die Schote gelblich. Die Erntezeit der Körner ist zwischen September und Oktober.

Nach dem Ernten der Schoten kannst du die Samen einfach mit der Hand lösen. Es ist wichtig, dass die Körner lange trocknen. In der Regel dauert die Trocknungszeit bei Senfkörnern vier Wochen.

Die trockenen Körner lassen sich dann ganz einfach als Gewürz verwenden. Ein paar Körner im Gemüse sind köstlich. Wenn du wirklich viele Körner hast, kannst du auch Senf herstellen.

Senf herstellen

Die Herstellung von Senf ist nicht schwierig, aber etwas zeitaufwendig, da alle Körner gemahlen werden müssen. Anschließend muss das Senfpulver in Wasser quellen.
Weitere Zutaten sind Essig, Salz und Zucker. Das Mischungsverhältnis kann je nach Geschmack ganz beliebig sein.

Du kannst auch Gartenkräuter und andere Gewürze wie Pfeffer dazu geben. Nach zehn Minuten kannst du alle Zutaten vermischen und in ein Glas geben. Der Senf schmeckt nach einigen Tagen noch besser als frisch.

Pflanze kaufen

Da die Zucht von Senf aus Samen erfolgt, kann man eigentlich keine Senfpflanzen kaufen. Samen sind überall im Handel erhältlich. Oft wird aber nur Weißer Senf angeboten. Er wird auf den Packungen häufig als Gelbsenf deklariert.

Fazit Senfpflanze

Senfpflanzen sind sehr nützlich und gleichzeitig eine Zierde für jeden Garten. Die Blätter schmecken sehr gut im Salat. Zudem haben alle Teile der Pflanze eine Heilwirkung. Senfkörner wirken entzündungshemmend und fördern die Durchblutung.

Die Pflanze ist anspruchslos und muss nur wenig gegossen werden. Düngen ist ebenfalls nicht unbedingt notwendig. Schädliche sind eher selten und können mit einfachen Hausmitteln bekämpft werden.

Im Oktober werden die Körner geerntet. Es ist wichtig, sie anschließend 4 Wochen trocknen zu lassen. Senfkörner sind ein leckeres Gewürz für Gemüsegerichte. Wenn du viele Körner hast, lohnt sich die Herstellung von Senf.