Schopflavendel: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Schopflavendel – der Duft des Südens

Es muss heiß sein. So richtig heiß. Dann präsentiert sich der Schopflavendel von seiner schönsten Seite. Als wäre der Echte Lavendel, Lavandula angustifolia, nicht schon schön genug in Deinem Garten, der Schopflavendel sorgt für besondere Akzente.

Nicht nur seine Blätter glitzern im Sonnenlicht, seine dunkelblauen bis dunkelvioletten Blütenähren, die an einen Haarschopf erinnern, machen jedem Meeresblau Konkurrenz. Je nach Witterung blüht der kleine Strauch aus dem Mittelmeerraum von Juni bis September. Wenn die Luft an heißen Sommertagen zu flirren beginnt, verströmt der Schopflavendel zarte Duftfahnen. Der betörende Duft gefällt nicht nur Dir, sondern zieht Schmetterlinge und Bienen magisch an.

Welcher Schopflavendel ist Dein Favorit?

Der Schopflavendel blüht nicht nur violett oder dunkelblau. Je nach Sorte zeigen sich die auffallenden Blüten in den Farben Weiß, Rosa und sogar Rot. Die beliebtesten Sorten sind:

  • Kew Red mit weiß-roten Blütenblätter
  • Marshwood mit Blüten in den Farben Rosa sowie facettenreichen Lilatönen
  • Anouk mit sehr dunkelvioletten Blütenköpfen
  • Merle mit violett-roten Blüten
  • Otto Quast mit rosa-lilafarbenen Blüten
  • Ballerina und Snow Man verzaubern mit strahlend weißen Blüten

Standort und Pflege

Dein Schopflavendel, Lavandula stoechas, fühlt sich in der Sonne am wohlsten. Einen sonnigen Standort dankt er Dir mit gesundem Wachstum und vielen Blüten. Im Halbschatten gedeiht er auch, aber je sonniger der Standort, umso kräftiger ist das Kraut. In schattiger Lage verkümmert Deine Pflanze aus dem Mittelmeerraum.

Der Boden sollte humos und durchlässig sein. Im Vergleich zum Echten Lavendel braucht der Schopflavendel einen kalkfreien Boden.

Auch beim Gießen gibt es einen Unterschied. Der Echte Lavendel kann gar nicht genug Wasser bekommen, den Schopflavendel gießt Du erst wieder, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Bei Staunässe zeigt der Lavandula stoechas ein mimosenhaftes Verhalten, denn damit kommt er überhaupt nicht zurecht.

Am besten verwendest Du Regenwasser oder gut abgestandenes Wasser zum Gießen, weil der Schopflavendel keinen Kalk verträgt.

Rückschnitt muss sein

Deinen Schopflavendel musst Du jedes Jahr kräftig zurückschneiden. Nur dann entfaltet er nächstes Jahr wieder seine Blütenpracht. Ungeschnittener Schopflavendel verkahlt und die Äste verholzen.

Sobald Dein Schopflavendel verblüht ist, schneidest Du alle Triebe ungefähr um ein Drittel zurück. Das Laub lässt Du stehen.

Im Frühling steht ein stärkerer Rückschnitt an. Dann schneidest Du Deinen Schopflavendel um zwei Drittel zurück. Aber erst, wenn die Dauerfröste vorbei sind und noch kein Austrieb zu sehen ist. Dieser stärkere Rückschnitt fördert die Verzweigung der Äste und sorgt für ein kompaktes Wachstum.

So wächst der Schopflavendel

Der Schopflavendel zählt zur Familie der Lippenblütler, Lamiaceae. Charakteristisch ist der aufrechte, buschige Wuchs. Der Halbstrauch kann einen Meter hoch und genauso breit werden. Die Blütenblätter breiten sich flügelartig aus. Deshalb wird der Schopflavendel auch gerne als Schmetterlingslavendel bezeichnet.

Die Versorgung mit Nährstoffen

Viel Dünger braucht der Schopflavendel nicht. Es reicht, wenn Du ihn im Frühling ein bis zweimal mäßig düngst, weitere Düngergaben sind nicht erforderlich.

Aus eins mach zwei

Du kannst Deinen Schopflavendel durch Stecklinge oder durch Aussaat vermehren. Ende Januar, Anfang Februar gibst Du die Samen in Anzuchtschalen und bedeckst sie mit wenig Erde. Die Erde hältst Du immer leicht feucht und nach rund zwei Wochen sind die ersten Triebe sichtbar. Nach den letzten Nachtfrösten setzt Du die Setzlinge in das Freie.

Willst Du den Schopflavendel mithilfe von Stecklingen vermehren, schneidest Du im Frühling 15 Zentimeter lange Triebe von der Pflanze ab. Die untersten Blätter entfernst Du, danach steckst Du sie in einen Pflanztopf mit Erde. Die Triebe lieben Luftfeuchtigkeit und Du kannst für eine konstante Feuchtigkeit sorgen, indem Du über den Pflanztopf eine Folie gibst. Sobald sich neue Blätter bilden, kannst Du die Stecklinge in das Gartenbeet pflanzen.

Schopflavendel umtopfen

Wenn Du Deinen Schopflavendel im Topf kultivierst, solltest Du Deine Pflanze nach dem Winter, bevor er wieder in das Freie darf, umtopfen. Dadurch bekommt er mehr Blüten. Die Wurzeln kannst Du etwas kürzen, das schadet dem Schopflavendel nicht. Nach dem Umtopfen achte darauf, die Pflanze reichlich zu gießen.

Der Südländer im Winter

Der Schopflavendel ist bei uns in Mitteleuropa nur bedingt winterhart. Er verträgt zwar Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius, aber Dauerfröste und niedrigere Temperaturen führen zum Absterben der Pflanze.

Wenn Du Deinen Schopflavendel im Topf kultiviert hast, bringst Du ihn im Spätherbst in das Winterquartier. Hell und kühl übersteht er den kalten Winter ohne Schaden. Im kommenden Frühling, so ab Ende März, darf er wieder hinaus in das Freie. Aber gewöhne den Schopflavendel langsam an die Sonne. Sollten in Deiner Region noch Nachtfröste auftreten, holst Du den Schopflavendel über Nacht wieder in Dein Haus oder Deine Wohnung.

Krankheiten und Schädlinge

Vor Schädlingen bleibt der Schopflavendel meist verschont. Falls es sich doch einmal Plagegeister auf der Pflanze bequem machen, bleiben diese nicht lange. Die ätherischen Öle des Schopflavendels vertreiben die Schädlinge rasch.

Krankheiten entstehen an der robusten Pflanze durch Pflegefehler. Ist die Erde zu nass oder bei Staunässe, kommt es zur Schimmelbildung und die Wurzeln faulen ab.

Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten

Der Schopflavendel macht als Solitärpflanze genauso eine gute Figur wie in Kombinationen mit anderen Sommerblühern.

Als Kübelpflanze setzt er auf Deiner Terrasse oder Balkon sommerliche Akzente. Im Garten darf er in keinem Kräuterbeet fehlen. Ein wahrer Teamplayer, der seine Schönheit im Bauern- und Steingarten entfaltet. Als Beeteinfassung, an Hängen oder zwischen Rosenstöcken, der Schopflavendel bringt Urlaubsfeeling in Deinen Garten.

Eine besonders harmonische Wohngemeinschaft bildet er mit Rosen, Fetthennen, Zierlauch und mit Astern. Für noch mehr Leichtigkeit im Beet sorgen die gemeinsame Bepflanzung von Schopflavendel und Schleierkraut.

Lust auf Schopflavendel?

Du kannst Deinen Schopflavendel im stationären Handel oder online kaufen. Du bekommst ihn bei Floristen, im Gartenfachcenter, das meist einen Onlineshop hat, im Baumarkt und zu Sommerbeginn sogar beim Discounter.

Damit Du lange Freude an Deinem Schopflavendel hast, solltest Du beim Kauf auf folgende Kriterien achten:

  • kompakter Wuchs
  • viele Seitentriebe
  • keine Beschädigungen
  • der Schopflavendel riecht nicht nach Fäulnis
  • kräftige Wurzeln
  • ausführliche Beschreibung der Sorte, Blühfarbe und Pflegeanleituing