Säckelblume: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

In den letzten Jahren erfreuen sich die Säckelblumen, deren botanischer Name Ceanothus lautet, aufgrund ihrer langen Blütezeit immer größerer Beliebtheit in den deutschen Gärten. Ursprünglich stammen die Säckelblumen aus Mittel- und Nordamerika, wo sie auf trockenen und kargen Böden wachsen.

Je nach Sorte erinnern sie an Büsche oder kleine Bäumchen. Insgesamt unterscheidet man mehr als 60 unterschiedliche Arten. Einige der Sträucher sind immergrün, während andere ihr Laub im Herbst abwerfen. In den meisten Gärtnereien werden Kreuzungen angeboten, reine Arten sind eher selten, da sie oftmals weniger attraktiv oder robust sind.

Eine der bekanntesten Kreuzungen ist die Ceanothus Gloire de Versailles. Sie erlangte Berühmtheit, da sie auch einen kalten Winter aushält. Andere Züchtungen zeigen ausgefallene Blautöne. Mittlerweile sind sogar Säckelblumen erhältlich, die rosa oder weiß blühen.

Aus botanischer Sicht gehören die Säckelblumen zu der Familie der Kreuzdorngewächse. Die Sträucher wirken sehr kompakt und erreichen eine Höhe von 150 – 170 cm. In wärmeren Regionen werden die Säckelblumen deutlich höher als in kalten Gebieten.

Die dunkelgrünen, ovalen Blätter fallen meistens bei Frost ab. Bei einigen Sorten oder bei einem milden Winter bleibt der Strauch grün. Säckelblumen blühen ab Juni in großen, attraktiven Rispen, die stark an einen Flieder erinnern.

Daher werden Säckelblumen oft mit Flieder verwechselt. Bei Bienen und Schmetterlingen sind die Säckelblumen allerdings genauso beliebt wie Flieder. Die Blüten werden regelmäßig von den Insekten besucht.

Die kompakten Sträucher sind ideale Pflanzen an Staudenbeeten oder im Vorgarten, da sie vor Mauern und Wänden besonders gut zur Geltung kommen. Hier wachsen sie besonders gut und können ihre ganze Schönheit entfalten.

Sorten

Säckelblume (Ceanothus)

Wie bereits kurz erwähnt, gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Kultursorten, die die ursprüngliche Art großteils verdrängen. Zu den bekanntesten Kultursorten zählen Glorie de Versailles, Marie Simon, Victoria, Pearl Rose, Blue Fashion und Blue Mound.

Glorie de Versailles ist ideal für alle Gärtner, die eine winterharte Sorte suchen. Sie ist aufgrund ihrer Beliebtheit in den meisten Gärtnereien erhältlich. Die Blüten dieser Sorte blühen intensiv blau.

Marie Simon ist eine weitere winterharte Sorte. Der größte Unterschied zu Glorie de Versailles liegt in der Farbe der Blüten. Marie Simon blüht rosa. Zudem sind die Blütenstände sehr verzweigt.

Victoria ist ein Säckelblumen-Züchtung, die besonders intensivblaue Blüten hervorbringt und winterhart ist. Frost setzt ihr nicht wirklich zu.

Pearl Rose zeichnet sich durch ihre vollen Blüten aus. Der Strauch wächst sehr buschig. Für kalte Regionen ist die Sorte nur bedingt empfehlenswert.

Blue Fashion ist eine Säckelblume mit violetten Blüten. Der überhängende Wuchs macht sie zu einer guten Topfpflanze. Der immergrüne Strauch Blue Mound überzeugt durch seine dunkelblauen Blüten. Mäßigen Frost verträgt diese Sorte recht gut.

Die richtige Pflege der Säckelblume

Die Pflege von Säckelblumen ist nicht wirklich aufwendig, daher ist die Pflanze auch für Anfänger gut geeignet. Allerdings sollten ein paar Dinge beachtet werden, damit der Strauch sich optimal entfalten kann.

Standort

Säckelblumen stammen aus warmen und trockenen Regionen wie Mexiko oder Florida. Aus diesem Grund brauchen sie viel Sonnenlicht. Ein vollsonniger und warmer Standort ist wichtig. Idealerweise ist die Stelle windgeschützt und nach Süden ausgerichtet.

Eine schützende Hauswand ist ebenfalls von Vorteil. Der Strauch sollte allerdings nicht zu dicht an Wände oder Zäune gepflanzt werden, damit er seine natürliche Wuchsform ausbilden kann. 150 cm Abstand zu der Wand sind sinnvoll.

Wenn der Strauch an einem warmen und geschützten Ort wachsen kann, wird er viel höher und dichter als an ungeschützten Stellen. Daher ist die Wahl des richtigen Standortes bei dieser Pflanze besonders wichtig.

Der Strauch erreicht nach drei bis vier Jahren seine endgültige Größe. Ausgewachsene Exemplare lassen sich aufgrund ihrer tiefgehenden Wurzeln nur noch sehr schwer umsetzen.
Generell kommen ältere Sträucher mit dem Umpflanzen nicht gut zurecht.

Gärtner, die regelmäßig pflanzen umsetzten, können versuchen, die Wurzeln jedes Jahr mit einem Spaten zu umstechen. Dadurch werden die Hauptwurzeln durchtrennt und es bilden sich neue Feinwurzeln. Der Ballen lässt sich dann besser umsetzten. Allerdings verträgt nicht jeder Strauch das Umstechen.

In diesem Fall ist es besser, den Strauch in einen Kübel zu pflanzen. Säckelblumen sehen auf dem Balkon oder der Terrasse sehr schön aus. Zudem macht es Freude, im Sommer die zahlreichen Schmetterlinge und Bienen zu beobachten.

Als Erde empfiehlt sich gewöhnliche Kübelpflanzerde, die Ton enthält und eine wasserdurchlässige Struktur hat. Die Erde sollte alle paar Jahre ausgewechselt werden. Das Pflanzen in einem Kübel ist besonders ratsam für Gärtner, die sich über den Standort unsicher sind.

Im Winter schützt eine Schicht aus Rindenmulch die empfindlichen Wurzeln und verhindert, dass diese erfrieren. Im Frühling kann die Schicht dann weg, da sie den Boden daran hindert, sich zu erwärmen.

Bewässerung

Säckelblumen sind hinsichtlich der Bewässerung erfreulich anspruchslos. Die Sträucher sind karge und trockene Böden gewohnt. Daher müssen sie nur gewässert werden, wenn sie frisch eingepflanzt wurden oder der Boden im Sommer extrem austrocknet. Zu viel Wasser schadet mehr als es der Pflanze nutzt. Staunässe ist für Säckelblumen sogar extrem gefährlich.

Düngung

Zurückhaltung ist auch beim Düngen der Sträucher angesagt. Jeglicher Dünger ist nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich. Kompost wirkt sich negativ auf die Entwicklung des Strauches aus.

Schneiden

Säckelblumen müssen nicht geschnitten werden. Ein starker Rückschnitt wirkt sich sehr stark auf die Blütenbildung aus, da die Blüten am jungen Holz wachsen. Im Frühling darf man allerdings alte Triebe ein wenig stutzen und dem Busch ein wenig Form gegeben, wenn dies erforderlich ist. Verblühte Triebe können im Sommer ebenfalls entfernt werden. Das Entfernen der alten Triebe regt die Neubildung von Blüten an.

Überwintern

Sorten wie Victoria und Glorie de Versailles gehören zu den winterhärtesten ihrer Art. Sie können auch Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius überleben, wenn sie einen geschützten Standort haben. Junge Exemplare und Sträucher im Kübel sind besonders empfindlich.

Aus diesem Grund sollten die Kübel in einem unbeheizten Raum überwintern. Der Wurzelballen darf niemals durchfrieren. Junge Sträucher sollten durch Mulch oder Kiefernadeln vor der Kälte geschützt werden. Diese Schutzschicht verhindert, dass die Basis erfriert. Im Frühling ist es wichtig, diese Schicht wieder zu entfernen.

Vermehren

Säckelblumen lassen sich sehr gut durch Stecklinge vermehren. Dazu werden im Frühling einfach die Spitzen der neuen Triebe mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Der Steckling sollte mindestens 6 cm lang sein und einen sauberen, schrägen Schnitt aufweisen. Am besten wird der Schnitt unter der letzten Blattachsel angesetzt, genau an der Stelle, wo das neue Holz nachgewachsen ist.

Der Steckling wird anschließend in ein wasserdurchlässiges Substrat gesteckt und an einen geschützten Ort gestellt. Da der Steckling viel Feuchtigkeit verliert, ist es sinnvoll, ihn mit Folie zu bedecken. Nach vier Wochen bilden sich dann die ersten Wurzeln.

Im Herbst können die neuen Stecklinge dann in einem Kalthaus überwintern und im nächsten Jahr in einen Kübel oder ins Freiland gesetzt werden.

Umtopfen

Säckelblumen wachsen nicht wirklich schnell, daher reicht es aus, sie alle paar Jahre umzutopfen. Als Boden eignet sich Erde mit einer hohen Durchlässigkeit und Ton. Der Humusgehalt der Erde darf nicht zu hoch sein, Säckelblumen mögen nährstoffarme Boden lieber.

Kombinationsparter

Säckelblumen eignen sich sehr gut als Zierpflanze für den Balkon oder die Terrasse. Dort vertragen sie sich mit allen Blumensorten. Im Garten sehen sie mit anderen Sträuchern und mit Rosen hervorragend aus.

Schädlinge und Krankheiten: Glücklicherweise sind Säckelblumen sehr unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Schädlinge treten sehr selten auf und können meist mit einfachen Mitteln bekämpft werden. Wenn eine Säckelblume nicht gut aussieht, liegt dies meistens an einem schlechten Standort. Säckelblumen dürfen nicht zu feucht sein und brauchen viel Sonne.

Pflanze kaufen

Säckelblumen sind aufgrund ihrer Beliebtheit in beinahe jeder Gärtnerei bestellbar. Die Beratung dort ist oft besser als im Internet und es ist möglich, den Strauch vor dem Kauf in Augenschein zu nehmen. Aber natürlich ist es einfach, Säckelblumen online zu bestellen, dort ist die Auswahl an unterschiedlichen Sorten meistens größer.

Beim Kauf ist darauf zu achten, dass der Strauch kräftig wirkt. Die Blätter sollten prall und dunkelgrün sein. Wirkt der Strauch schwach oder die Blätter hängen, ist es besser, sich weiter umzusehen. Es lohnt sich auch die Erde zu kontrollieren, bei Anzeichen von Schimmel oder Staunässe ist es ebenfalls ratsamer mit dem Kauf zu warten.