Pomeranze: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Eine Pomeranze verleiht deinem Zuhause ein mediterranes Ambiente. Die Pflanze, die auch Minustemperaturen verträgt, gehört zur Gattung der Zitrusfrüchte. Pomeranzen sind auch unter der Bezeichnung Sevilla-Orange oder Saure Orange bekannt. Im Vergleich mit einem Orangenbaum ist die Pomeranze jedoch leichter zu pflegen und widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen.

Herkunft und Verbreitung

Ursprünglich stammt die Pomeranze (Citrus aurantium) aus Südostasien. Ab dem 11. Jahrhundert wurde die zu den Rautengewächsen zählende Pflanze im Mittelmeerraum und später auch in Mitteleuropa eingeführt. Auf den ersten Blick wird die Pomeranze oft mit einer Orange verwechselt. Obwohl Pomeranzenbäume den Orangenbäumen ähneln, kannst du beide ganz einfach voneinander unterscheiden. Eine Pomeranze ist eine etwas abgeflachte Frucht mit einer weniger gleichmäßigen Schale als die Orange. Ein weiteres Erkennungsmerkmal des Pomeranzenbaums ist die kompakt wachsende Krone.

Allgemeines über die Pomeranze

Ein Pomeranzenbaum kann eine Wuchshöhe von 9 bis 10 Metern erreichen. Es gibt aber auch kleinere Exemplare für die Zimmerhaltung. Die Äste der Pomeranze weisen etwa acht Zentimeter lange Dornen auf. Daher solltest du bei der Pflege vorsichtig sein und möglichst Handschuhe tragen. Je nach Sorte sind die Äste von kurzen, dünnen oder längeren Dornen besetzt. Der Pomeranzenbaum besitzt ein sehr robustes Wurzelwerk und eignet sich daher gut für den Garten. In Mitteleuropa werden Pomeranzen allerdings meist als Kübelpflanzen im Innen- und Außenbereich genutzt. Die wärmeliebende Pomeranze fühlt sich an einem sonnigen oder halbschattigen Platz besonders wohl.

Wann blüht die Pomeranze?

Ein typisches Erkennungsmerkmal sind die oval geformten, satt grün schimmernden Blätter, die einen 2 bis 3 Zentimeter langen Blattstiel ausbilden. Das Besondere an den Pomeranzenblättern sind die Öldrüsen. Diese geben das ätherische Öl Petitgrain ab, das einen angenehmen Duft verströmt und häufig zur Parfümherstellung verwendet wird. Die weißen, stark duftenden Pomeranzenblüten bilden sich hauptsächlich zwischen Mai und Juni. Häufig bildet die Pflanze auch über das ganze Jahr verteilt Blüten aus. Nicht selten trägt ein Pomeranzenbaum gleichzeitig Früchte und Blüten. Die Früchte der Pomeranzen sind meist nach acht Monaten erntereif. Im Unterschied zur Orange ist die Pomeranze unregelmäßig geformt, deutlich kleiner und schmeckt bitter. Bei reifen Früchten leuchtet die Schale in einem kräftigen Orange.

Sorten und Farben

Pomeranzen-Pflanzen findest du in verschiedenen Sorten und Farben. Zu den bekanntesten Pomeranzensorten zählen:

  • gehörnte Pomeranzen
  • gefurchte Pomeranzen
  • panaschierte Pomeranzen
  • gekräuselte Pomeranzen

Die gekräuselte Pomeranze zeichnet sich durch ihr schönes florales Laub aus, während die panaschierte Pomeranze an ihren grün-weiß gescheckten Blättern erkennbar ist. Gehörnte Pomeranzen bilden ein Hörnchen auf der Schale aus. Markante Erhebungen auf der Schale sind typisch für gefurchte Pomeranzen. Als perfekte Kombinationspartner für die Pomeranze bieten sich Orangen- und Zitronenbäume an. Diese Pflanzen stammen aus der gleichen Pflanzenfamilie, harmonieren optisch gut miteinander und haben einen ähnlichen Pflegebedarf.

Die richtige Pflege der Pomeranze

In unseren Breitengraden werden Pomeranzen hauptsächlich im Kübel gehalten. In Räumen, in denen sie geschützt überwintern kann, fühlt sich die Pomeranze wohl. Die optimale Luftfeuchtigkeit sollte eher im trockenen Bereich liegen und etwa 45 Prozent betragen. Aber auch mit etwas höherer Luftfeuchte kommt die Pflanze gut zurecht. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann es zu Pilzbefall kommen. Deshalb sollte deine Pomeranze als Zimmerpflanze nicht im Badezimmer stehen. Für alle anderen Räume ist die Zitruspflanze eine ideale Zimmerpflanze.

Der richtige Standort

Pomeranzen benötigen einen hellen Standort. Sie bevorzugen einen sonnigen Platz. Zugluft verträgt die Pflanze nicht gut. Im Sommer gedeihen Zitruspflanzen wie die Pomeranzen am besten im Außenbereich, da sie gerne Frischluft haben. Auf dem Balkon oder der Terrasse sollte die Pflanze möglichst windgeschützt an einem sonnigen Platz oder im Halbschatten stehen. Nach der Überwinterung im beheizbaren Wintergarten oder in der Wohnung darf die Pomeranze bereits im April wieder ins Freie. Allerdings sollten die Nächte frostfrei und nicht mehr so kalt sein. Zu viel Kälte gefährdet den Austrieb und die ersten Knospen. Abhängig von der Witterung kann die Freilandzeit bei den robusten Pomeranzen bis den November dauern. Ein günstiger Freilandstandort für die Pomeranze ist die Rückwand des Hauses oder eine Überdachung. Durch den natürlichen Wärmestau in diesem Bereich bekommt die Zitruspflanze mehr Wärme. Dadurch wird die Wachstumszeit länger und sie trägt häufiger Blüten.

Gießen

Die Pomeranze braucht reichlich Wasser. Achte beim Gießen darauf, dass die Erde gründlich durchfeuchtet wird. Vor allem im Sommer sollte die Pflanze regelmäßig gegossen werden, damit sie nicht austrocknet.

Substrat

Pomeranzen mögen keine Staunässe. Verwende ein strukturstabiles Substrat mit einem hohen Humusanteil. Durch Beigabe von Blähton, Lavagestein, Split oder grobem Sand erhält herkömmliches Substrat die notwendige Struktur.

Düngen

Für deine Pomeranze verwendest du am besten hochwertigen Zitrusdünger. Regelmäßiges Düngen ist während der gesamten Wuchsperiode erforderlich. Im Winter kannst du die Düngergabe etwas verringern. Ideal ist ein Spezialdünger, der den pH-Wert senkt. Dadurch kann die Pomeranze Eisen aufnehmen, was bei einem hohen pH-Wert nicht möglich ist.

Die Überwinterung

Obwohl die Pomeranze grundsätzlich frosttolerant ist, sollte sie bei Temperaturen von weniger als – 4 Grad Celsius nicht im Freien stehen. Eine vollständig winterharte Zitruspflanze ist die Pomeranze nicht. Zur Überwinterung benötigt die Pflanze einen hellen, kühlen und frostfreien Platz. Pomeranzen können in der Wohnung, im Gartenhaus oder im Keller überwintern. Wenn kein geeigneter Winterplatz vorhanden ist, sollte die Überwinterung so kurz wie möglich sein. In den Außenbereich darf die Pomeranze jedoch erst, wenn es keine Fröste mehr gibt. Bei fehlendem Licht bildet die
sogenannte Geiltriebe aus. Die langen, blassen Triebe wachsen mit großem Abstand zwischen den Blattpaaren.

Umtopfen

Die Pomeranze muss erst umgetopft werden, wenn das Substrat von Wurzeln durchzogen ist. Zum Umtopfen genügt ein Gefäß, das einige Zentimeter größer ist. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das späte Frühjahr. Schwarze Pflanzgefäße können bei der Pomeranze zur Überhitzung der Wurzeln führen. Plötzliche Welkeerscheinungen sind häufig die ersten Anzeichen für überhitzte Wurzeln. In diesem Fall sollte die Pomeranze sofort umgetopft werden.

Schneiden

Durch regelmäßiges Schneiden bleibt die Krone der Pomeranzenpflanze kompakt. Allerdings wird die Pflanze jeweils nur um wenige Millimeter über einer Knospe oder einem Blatt eingekürzt. Das Schneiden einer Pomeranze kann während der gesamten Vegetationszeit durchgeführt werden. Eine Pflanze, die außer Form geraten ist, kannst du selbst im Spätwinter zurückschneiden.

Schädlinge und Krankheiten

Trockene und warme Luft bilden günstige Voraussetzungen für einen Schädlingsbefall. Bei der Pomeranze sind es vor allem Spinnmilben, die sich auf den Unterseiten der Blätter ansiedeln. Dem Befall mit Spinnmilben kannst du durch regelmäßiges Einsprühen der Zitruspflanze mit kalkarmem Wasser vorbeugen. Gegen Schildläuse, die gern die im Freien stehenden Pomeranzenbäume befallen, hilft es, die Pflanze mit einem in Spiritus getränkten Wattebausch abzureiben.

Wo kann man eine Pomeranze kaufen?

Eine Pomeranze kauft man am besten in einem Gartencenter. Dort besteht die Möglichkeit, sich die Pflanzen anzuschauen. Achte dabei auf den Wuchs, die Farbe und Struktur der Blätter. Meist findest du in einem Gartenbetrieb verschiedene Pomeranzen-Arten. Außerdem kannst du dich vom Fachpersonal beraten lassen. Grundsätzlich kann man Zierpflanzen auch online erwerben. Im Internet kannst du dich jedoch nicht von der Qualität der angebotenen Pflanzen überzeugen. Zur Orientierung sind hier oft Kundenbewertungen und Rezensionen hilfreich.