Mosaikpflanze: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Die Mosaikpflanze (Fittonia verschaffeltii) zählt mit ihren farbigen und schön geformten Blättern zu den dekorativsten Zimmerpflanzen. Damit sie ihre volle Pracht präsentiert, braucht sie eine anspruchsvolle Pflege.

Herkunft und Verbreitung

Die ursprüngliche Heimat der Fittonia verschaffeltii ist Südamerika. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in den tropischen Regenwäldern von Kolumbien bis Peru. Das Wachstum der krautigen und ausdauernden Pflanze ist kriechend auf dem Boden oder hängend am Bodenbereich.

Sorten und Farben

Die Gattung des Akanthusgewächses gehört zur Familie der Lippenblütler (Acanthaceae) und umfasst rund 15 Arten. Ihre Namen Mosaikpflanze oder Silbernetzblatt bekam sie aufgrund der Marmorierung bzw. des oftmals silbernen Adernetzes auf den Blättern.

Die Blätter besitzen eine elliptische, ganzrandige und zugespitzte Form. Sie wachsen gegenständig an kurzen Stielen und erreichen eine Länge von 5 bis 10 cm. Die Grundfarbe ist immer grün und mehrfarbig. Die Musterung besteht aus einem feinen netzartigen Adernmuster in den Tönen Silber-Weiß, Creme, Purpurviolett, Pink oder Karminrot.

Die Blüten öffnen sich nur an älteren Exemplaren und nur in der natürlichen Umgebung. Sie bestehen aus Blütenähren mit kleinen, eher unscheinbaren weißen Blüten mit zweilippige Blütenkronen.

Als Zimmerpflanze wird die Mosaikpflanze hauptsächlich in zwei Arten mit einer Höhe von 15 cm und bis 60 cm kultiviert. Hierzulande ist vor allem die kleinere Ausgabe erhältlich.

Standort

Aufgrund ihrer Herkunft ist Fittonia verschaffeltii an warme Temperaturen von mindestens 20° C und im Sommer 24° C gewöhnt. Der optimale Standort ist halbschattig bis schattig, ohne Zugluft und Kälte. Direkte Sonne ist zu vermeiden, da die Blätter dadurch Verbrennungen bekommen können und die Farbe und Spannkraft verlieren.

Als echte Regenwaldpflanze benötigt die Art eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 50%. Als Standort besonders gut geeignet sind Flaschengärten oder Terrariem, da diese die Feuchtigkeit und Luftfeuchtigkeit besonders gut halten. Da die Pflanze keine stehende Luft verträgt, ist ein guter Luftaustausch wichtig.

Alternativ kann Fittonia in einem warmen Wintergarten, in einer Vitrine und am Blumenfenster stehen. Auch echte Feuchträume wie beispielsweise ein Bade- oder Duschzimmer ist geeignet. Eine Schale mit Kieselsteinen und Wasser unter dem Pflanzgefäß lässt Luftfeuchtigkeit aufsteigen. Im warmen Frühjahr und im Sommer kann die Luftfeuchtigkeit durch mehrmaliges Einsprühen mit entkalktem Wasser erreicht weren. Dabei die Pflanze nicht direkt besprühen, sondern von der Nähe einen Wassernebel erzeugen.

Substrat

Das richtige Substrat ist hochwertig und durchlässig. Der pH-Wert liegt im schwach sauren Bereich und misst etwa 5 bis 6,5.

Das Pflanzgefäß besitzt ein Wasserabzugsloch. Der Boden ist mit einer Drainage aus Tonscherben oder Blähton ausgelegt.

Bewässerung

Die Erde ist stets etwas feucht zu halten. Staunässe ist zu vermeiden, da die Farben der Blätter verblassen und diese dann abfallen. Außerdem kann Wurzelfäule entstehen. Das optimale Gießwasser besitzt eine zimmerwarme oder regenwarme Temperatur. Es ist kalkarm.

Düngung

Fittonien bekommen während der Vegetationsperiode einmal in der Woche einen „schwach konzentrierten “ Flüssigdünger (normale Mehrnährstoffdünger) für Blattpflanzen. Auch Langzeitdünger ist ab Beginn der Saison geeignet.

Schneiden

Zu lange Triebe können einfach mit einem scharfen und sauberen Messer abgeschnitten werden. Durch den regelmäßigen Eingriff bildet die Zimmerpflanze neue Seitentriebe aus und bekommt ein buschiges Aussehen.

Wichtig: Das Werkzeug muss absolut sauber sein und der Schnitt gerade. Ansonsten können durch die Wunden Keime in die Pflanze gelangen und Krankheiten auslösen.

Überwintern

Hinsichtlich ihrer tropischen Herkunft braucht die Mosaikpflanze auch im Winter Wärme ohne Zugluft. Die Temperaturen dürfen nicht für längere Zeit unter 18° C fallen. Auch beim Lüften in den Wintermonaten verträgt die Pflanze keine langandauernde Kälte. Dagegen wird trockenere Raumluft akzeptiert.

Die Wassermenge ist während der Ruhephase zu senken, wobei die Erde nicht austrocknen darf. Dünger ist nicht notwendig.

Vermehren

Die Vermehrung erfolgt über Kopfstecklinge oder Ausläufer.

Über Kopfstecklinge:

  • Stecklinge im späten Frühjahr/frühen Sommer schneiden
  • mit mindestens zwei Augen von den Triebspitzen abtrennen
  • Stecklinge mit der Unterseite in die Anzuchterde setzen
  • an einen hellen Standort stellen
  • regelmäßig etwas gießen
  • in zwei bis drei Wochen bilden sich erste Wurzeln

Über Ausläufer:

Bilden die kriechenden Triebe der Mosaikpflanze Wurzeln am Erdboden, können diese vermehrt werden.

  • die bewurzelten Kriechtriebe von der Mutterpflanze trennen
  • einzelne Triebe in einen Topf pflanzen
  • feucht halten

Umtopfen

Stimmt die Pflege, wächst und gedeihen die Mosaikpflanze prächtig. Der Topf ist bald durchwurzelt und muss durch einen größeren ersetzt werden. Die richtige Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr:

  • die Pflanze senkrecht aus dem Topf nehmen
  • verbrauchte Erde an den Wurzeln etwas entfernen. Abgestorbene Wurzeln abschneiden
  • die Pflanze in den nächst größeren Topf setzen
  • mit frischem Substrat auffüllen
  • gießen

Tipp: Wächst die Fittonia in der Flasche oder im Terrarium muss diese nicht jährlich umgetopft werden. Stattdessen wird die Altpflanze und ihre Wurzeln beschnitten und die lockere Erde am Wurzelbereich durch frische Erde ersetzt. Anschließend die abgeschnittenen Blattspitzen neben die Mutterpflanze setzen.

Kombinationspartner

Als Bodendecker lässt sich Fittonia gut mit hochwachsenden Pflanzen kombinieren. Am besten geben diese Schatten und lieben auch Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Schädlinge und Krankheiten

Stimmen die Bedingungen sind Fittonien recht robuste Pflanzen. Am meisten leiden sie unter fehlender Luftfeuchtigkeit und das Immunsystem schwächelt. Mögliche Schädlinge sind: Blattläuse, Wollläuse und Spinnmilben.

Sorten der Zimmerpflanze

  • Mosaikpflanze oder Silbernetzblatt – Fittonia albivenis: Krautiger, kriechender Wuchs mit flachen Verzweigungen. Gegenständig angesetzte, ovale Blätter. Die Farbe ist dunkelgrün mit deutlich gezeichneten, silberweißen Nerven. Ältere Exemplare öffnen endständige, weiße Blütenähren. Der richtige Standort ist schattig mit einer guten Luftfeuchtigkeit.
  • Großblättrige Fittonie – Fittonia verschaffeltii var. Pearcei: Krautige, flacher und breiter Wuchs. Große, ovale, dunkelgrüne Blätter und roter Nervenzeichnung. Ältere Pflanzen können endständige, weiße Blütenähren öffnen. Notwendig sind Sonne, Trockenheit und eine niedrige Luftfeuchtigkeit.
  • Rotblättrige Fittonie oder Mosaikpflanze – Fittonia verschaffeltii: Krautiger, weit verzweigter und flacher Wuchs. Lange und ovale Blätter im dunklen bis olivfarbenen Grün. Feines, rotes Nervennetz. Ältere Pflanzen öffnen weiße Blüten. Es wird keinerlei direkte Sonne vertragen. Wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Große Moaikpflanze – Fittonia gigantea: Erreicht eine Höhe von 80 cm und bis zu 10 cm lange Blätter. Die Blätter sind dunkelgrün mit karminroter Färbung und deutliche Nervenzeichnung. Braucht einen halbschattigen bis schattigen Platz ohne Zugluft und Kälte. Liebt hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Kleine Mosaikpflanze – Fittonia albivenis minima: Krautige, flache und breite Wuchsform mit vielen Verzweigungen. Kleine, ovale und dunkelgrüne Blätter mit prägnanter, weißer Netzzeichnung. Mag keine Sonne und keine trockene Luft.

Pflanze kaufen

Mosaikpflanzen sind in verchiedenen Farben bei einem gut sortierten und ordentlichen Zimmerpflanzen – Händler erhältlich. Auch online sind sie sicher verpackt zu erwerben. Worauf beim Kauf zu achten ist:

  • Eine gesunde Pflanze besitzt einen kräftigen und geraden Wuchs und gesunde neue Triebe.
    Die Blätter haben eine intensive, gleichmäßige und frische Farbe. Sie sitzen stramm und hängen nicht herab. Flecken, Löcher oder Unregelmäßigkeiten weisen auf eine schlechte Haltung hin.
  • Einzelne welke Blätter können vorkommen. Blattachsen, Triebe, Knospen ect. müssen frei von Gespinsten, Kotablagerungen oder kleinen Tieren sein.
  • Gesunde Wurzeln sind kräftig und besitzen frische, weiße Spitzen. Braune oder gar stinkende Anteile weisen auf Fäulnis hin.
  • Das Substrat ist feucht aber nicht nass.

In der Regel steckt beim Kauf einer Pflanze ein kleines Schild im Topf. Darauf sind allgemeinen Informationen über die Pflanze und die Pflege zu lesen.