Lotusblume Pflege

Lotusblume: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Vorstellung der Pflanze

Die Lotus- bzw. Lotosblume gehört zur gleichnamigen Gattung der Lotosblumen und zur Familie der Lotosgewächse und wird auch noch Nelumbo genannt.

Es handelt sich hierbei um ausdauernde, krautige Wasserpflanzen, die verschiedene Blätter bilden. Die Laubblätter sind schildförmig mit Nebenblättern und die großen Blüten sind zwittrig mit vielen freien Fruchtblättern.

Dadurch dass die Blätter der Lotusblume flüssigkeitsabweisend sind, kann das Wasser stets abperlen und verhindert somit das Ausbreiten von Pilzen oder anderen Organismen, die der Pflanze schaden könnten.

Sie gilt sowohl im Hinduismus, als auch im Buddhismus als Symbol für Reinheit, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung. In China ist sie zudem das Sinnbild einer guten Ehe.

Alle Teile der Lotusblume sind essbar und eine Delikatesse in der asiatischen Küche. Bei Verdauungsproblemen und Schlafstörungen dient sie als Heilpflanze. Außerdem ist sie bekannt für ihre blutdruck- und fiebersenkende Wirkung. Die Fasern der Stängel und Blätter werden zu Lotusseide versponnen.

Herkunft, Verbreitung, Sorten und Farben

Man unterscheidet zwischen zwei Arten:

  • Indische Lotosblume, die im tropischen und subtropischen Asien sowie im Nordem Australiens vorkommt und
  • Amerikanische Lotosblume aus dem tropischen Amerika.

Neben den beiden Arten gibt es noch unzählige Hybriden, die eigens gezüchtet werden.

Dazu zählen unter anderem folgende Sorten:

  • Nelumbo ‚Momo Botan‘ mit einer Wuchshöhe von 60 cm bis 80 cm und gefüllten Blüten in zartem Rosa
  • Nelumbo ‚Kleiner Brokatlotos‘ mit einer Wuchshöhe von 60 cm bis 100 cm und Blüten in strahlendem Weiß
  • Nelumbo ‚Shirokunshishoren‘ mit einer Wuchshöhe von 140 cm bis 150 cm und reinweiße Blüten
  • Nelumbo ‚Red Sun‘ mit einer Wuchshöhe von 140 cm bis 150 cm und purpurroten Blüten
  • Nelumbo ‚Schmetterlingstraum‘ mit einer Wuchshöhe von bis zu 200 cm und weißen Blüten mit roten Adern
  • Nelumbo ‚Regenmond‘ mit einer Wuchshöhe von bis zu 200 cm und üppig gefüllten, rosafarbenen Blüten

Die Indischen Lotosblumen haben weiße, rosafarbene oder rote Blüten in einfacher, halbgefüllter und gefüllter Form.

Die Amerikanischen hingegen haben cremefarbene Blüten in einfacher, ungefüllter Struktur.

Pflege

Um lange Freude an deiner Lotosblume zu haben, gilt es einige Punkte zu beachten. Nicht nur der richtige Standort und die richtige Bewässerung, sondern auch die Überwinterung der anspruchsvollen Pflanze ist wichtig.

Standort

Die Nelumbo braucht einen sonnigen, warmen Platz mit nicht mehr als 30 bis 40 cm Wassertiefe. Außerdem solltest du auf ein nährstoffreiches, gut gedüngtes Bodensubtrat achten.

Wenn du deine Pflanze am Balkon in einem Topf hast, dann achte darauf, dass der Platz wind- und wettergeschützt ist, da sie sehr empfindlich ist.

Einpflanzen

Pflanzen solltest du deine Wasserpflanze von Anfang März bis Mitte Mai, zumindest dann, wenn der schlimmste Frost vorbei ist. Dafür nimmst du einen runden, dunklen Kübel – das erleichtert dir die Pflege und spätere Überwinterung. Hier solltest du darauf achten, dass dieser einen Mindestdurchmesser von einem Meter hat und mit einer 40 cm hohen Lehmschicht gefüllt ist. In dieser Schicht werden dann die einzelnen Rhizomstücke (wie die kleinen Pflänzchen genannt werden) so eingepflanzt, dass ihre Spitzen schräg nach oben weisen.

Dieses bedeckst du etwa 15 cm hoch mit Erde – über dem Bodensubstrat muss sich ständig eine 10 bis 20 cm hohe Wasserschicht befinden. Achte darauf, dass das Wasser so gut wie möglich kalkfrei ist.

Wenn du keinen großen Teich besitzt, ist das auch kein Problem, da du deine Lotusblume auch in einem Miniteich auf dem Balkon oder der Terrasse halten kannst. Die Schritte sind hier komplett gleich wie oben.

Hast du Garnichts von beiden zuhause, dann nimmst du einen großen runden Topf mit einem Durchmesser von 50 cm und setzt deine Pflanze dort ein.

Du gehst wie folgt vor:

Die erste Schicht besteht aus normaler Gartenerde, welche lehmhaltig sein sollte. Bitte nimm keine handelsübliche Blumenerde, auch nicht, wenn sie als „Wasserpflanzenerde“ ausgewiesen ist. Als Substrat kannst du beispielsweise die aufgeschüttete Erde von Maulwurfshügeln verwenden.

Dein Gefäß füllst du zu ca. 30% mit dem Substrat, danach mischt du einen mineralischen Spezialdünger unter die Erde. Auf diese Schicht kommt schließlich die Gartenerde und danach so viel Wasser, dass eine breiartige Konsistenz entsteht. Nun ziehst du eine Furche und legst dein Rhizom hinein (nicht drücken!). Zum Schluss füllst du lauwarmes Wasser bis zu einer Höhe von ca. 15 cm ein.

Bewässerung und Düngung

Die Bewässerung in einem Teich fällt logischerweise weg. Im Topf musst du stets darauf achten, dass das Wasser über den Schichten immer 15cm hoch ist.

Wie oben beschrieben, fügst du bereits beim Einpflanzen einen speziellen Dünger hinzu. Die zusätzliche Gartenerde sorgt dafür, dass das Substrat nicht direkt mit dem Rhizom in Verbindung kommt.

Alle vier Wochen verwendest du am besten spezielle Stäbchen oder Perlen, die du in die Erde drückst. Im Juli endet das Düngen, damit sich die Pflanze auf die „Winterruhe“ vorbereiten kann.

Schneiden und Überwintern

Das Schneiden beschränkt sich während der Vegetationsperiode lediglich darauf, verwelkte Pflanzenteile zu entfernen. Wenn dies nicht regelmäßig geschieht, kann es passieren, dass keine Blüten kommen.

Im Teich gelten die Lotosblumen im Großen und Ganzen als winterhart, wenn über ihnen mindestens 30 cm Wasser steht, und dieser nicht vollständig zufriert.

Die Pflanze im Topf wird an einen kühlen, dunklen und vor allem frostfreien Ort – am besten im Keller – gebracht. Zuvor musst du sämtliche Pflanzenteile, die sich oberhalb der Wasserlinie befinden, abschneiden. Den Kübel gibst du auf eine isolierende Styroporplatte und füllst ihn bis obenhin mit Wasser. Danach umwickelst du ihn mit Luftpolsterfolie oder einem Vlies und legst ein Holzbrett darauf. Während der Winterruhe kontrolliere stets deinen Wasserstand und fülle ihn, je nach Bedarf, wieder auf.

Vermehren

Du kannst deine Lotusblüte durch Samen oder durch Teilung vermehren.

Bei der Vermehrung durch Teilung gehst du wie folgt vor:

Im Frühjahr stürzt du den Kübel um und ziehst ihn ab. In dem Erdklumpen befinden sich dann im besten Fall deine Rhizome. Vorsichtig schwemmst du das Substrat ab und entfernst die gleichmäßig dünnen Abschnitte, die nun nutzlos sind. Die freigelegten Rhizome trennst du vorsichtig voneinander und setzt sie, wie oben beschrieben, in einen neuen Topf ein. Da diese sehr empfindlich sind, ist hier besonders Fingerspitzengefühl gefragt.

Willst du deine Pflanze mit Samen vermehren musst du folgende Punkte beachten:

Die runden, festen Samenhüllen werden nach dem Entfernen für 24 Stunden in warmes Wasser eingeweicht. Mit Hilfe eines Messers oder Schleifpapieres können sie dann, nicht vollständig, geöffnet werden. Danach legst du die Samen auf ein Teichpflanzensubstrat, deckst es leicht ab und stellst es in weiches Wasser. Sorge dafür, dass das Gefäß bei 20 bis 30 Grad so hell wie möglich aufgestellt wird und das Substrat niemals austrocknet. Mit etwas Geduld lassen sich nach wenigen Wochen schon erste Ergebnisse sehen. Damit die Samen nicht faulen, achte stets darauf, dass weder Insekten, noch andere Teile ins Wasser kommen und dieses bei Bedarf auch gewechselt wird.

Umtopfen

Alle drei bis vier Jahre zwischen März und Mai solltest du das alte Substrat und den Standort wechseln. Nimm dafür die Pflanze aus dem Topf und spüle die Erde vorsichtig mit Wasser ab. Diesen Wechsel kannst du beispielsweise im Zuge deiner Rhizomteilung im Frühjahr machen.

Kombinationspartner

Als ideale Kombinationspartner für die Lotusblume sind alle handelsüblichen Wasserpflanzen, wie die Wasserlilie oder auch die Wasserrose geeignet. Durch die ähnlichen Eigenschaften, die sie besitzen, erleichtert das die Pflege aller Pflanzen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Schädlinge und Krankheiten

Da sich die Lotusblume aufgrund ihrer glatten Oberfläche selber reinigt, kommt es in den wenigsten Fällen zu Schädlingen bzw. Krankheiten.

Wenn du den falschen Standort wählst und dein Wasser zu wenige Nährstoffe enthält, dann sind ausbleibende Blüten, ein schwaches Wachstum, verblasste Farben oder absterbende Pflanzenteile die Folge davon.

Zu wenig Licht, stehende Luft bei zu hoher Luftfeuchtigkeit oder ein zu tiefes Einsetzen sind ebenfalls nicht gut für die Nelumbo.

Entferne daher immer überschüssige Algen aus dem Wasser und kontrolliere stets die Qualität.

Pflanzenkauf

Zunächst solltest du dir die Fragen stellen, ob du deine Pflanze in einen Teich oder Kübel setzt, wie groß diese sein bzw. werden sollte, ob du Samen oder ein Rhizom haben und wie viel Geld du ausgeben möchtest.

Wenn du einen großen Teich besitzt, kannst du dich für größere Exemplare entscheiden, da diese dann die Möglichkeit haben, sich komplett zu entfalten.

In einem Topf am Balkon reichen hingegen die Kleineren, da sie den nötigen Platz nicht haben.

Da Lotusblumen exklusivere Blumen sind, die besondere Bedürfnisse besitzen, reichen hier die Preisklassen von 30 Euro bis hin zu 100 Euro pro Stück.

Samen hingegen sind um einiges billiger, benötigen aber mehr Pflege und Zeit, bis sich endlich Pflanzen darauf bilden.

Zu kaufen gibt es die wunderschönen Blumen in jedem Fachmarkt und bei speziellen Züchtern. Lass dich einfach vor Ort beraten was für dich das richtige Exemplar ist.

Wenn du diese Punkte beachtest und behutsam vorgehst, dann werden dein Lotusblumen bald in wunderschönen Farben erblühen und deinen Garten, Balkon oder Terrasse in ein kleines, idyllisches Paradies verwandeln, wo du am liebsten nicht mehr weg möchtest.