Lorbeerhecke: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Dicht und sehr grün: Die Lorbeerhecke

Der Kirschlorbeer, der Botaniker nennt ihn lateinisch Prunus laurocerasus, gehört zu den Rosengewächsen. Andere Bezeichnungen sind Lorbeer oder Lorbeerkirsche. Seine Heimat sind die gemäßigten Breiten, die Pflanze findet ihr natürliches Vorkommen vornehmlich im Südosten Europas bis hin zum Iran, auch in Libyen. Das Gehölz mit seinen derben dunkelgrünen Blättern widersteht mäßigen Frösten. Zwei rote Nektarien befinden sich oben am Blattstiel, die Zuckersaft abgeben und bisweilen Ameisen anlocken. Diverse Sorten werden gehandelt, u.a. Cherry Brandy, Genolia, Green Survival, Etna (bronzerot) und Caucasica.

Gießen besonders in Trockenphasen

Die Lorbeerhecke ist genügsam und gedeiht auch auf mangelhaftem Untergrund. Schon sehr bald nach dem Pflanzen sollte man regelmäßig gießen, dann trocknen die Wurzelballen nicht aus. Treiben die ersten Wurzeln,wird der Gärtner in einer trockenen Periode wenigstens einmal in der Woche mit der Gießkanne aktiv. Dabei achtet er darauf, dass die Blätter trocken bleiben. Denn bei Sonnenlicht könnten sie anderenfalls verbrennen, oder es bilden sich Schimmelpilze. Also nur den Boden um das Gewächs herum befeuchten, so bleibt die satte Grün ohne hässliche Verfärbungen.

Für ausreichend Nährstoffe sorgen

Auch der immergrüne Wuchs des Lorbeers braucht Unterstützung. Die regelmäßige Gabe von Dünger lässt ihn gesund und stattlich wachsen. Das Gehölz bleibt widerstandsfähig gegen Krankheitsbefall, eine Trockenheit oder den Frost im Winter.

Zwar ist das Düngen bei dieser robusten Pflanze nicht lebensnotwendig, trotzdem holt eine durchdachte Nähstoffzufuhr das Beste aus ihr heraus. Besonders auf kargen Böden und im Heckenverbund macht die Zugabe von Nährstoffen oft den Unterschied aus zwischen einem kargen Gestrüpp und einer ansehnlich austreibenden Begrünung.

Wird ein karger Boden die neue Heimat, kann beim Anpflanzen die Pflanzerde eine Auffrischung mit Hornspänen vertragen. Bei normalem Untergrund beginnt die Pflegedüngung mit dem Frühjahr des folgenden Jahres. Aufmerksame Gartenfreunde versorgen ihren Kirschlorbeer wenigstens einmal jährlich, besser zweimal mit Nährstoffen. Das fördert den raschen Neuaustrieb, und der Strauch verfügt auch im nächsten Winter über ausreichend Nährstoffe.

Überdüngung vermeiden

Mit dem Beginn der Wachstumszeit erfolgt die Düngung, dann kann die Pflanze nach einer anstrengenden Kälteperiode alle Energie in die neuen Triebe abgeben. Die zweite Düngung nehmen wir in Mai oder auch Juni vor, auch wenn ein Langzeitdünger gewählt wurde. Besonders bei schnell wachsenden Exemplaren der Sorten Genolia oder Caucasia ist eine zweimalige Jahresgabe sinnvoll.

Bei einem mineralischen Dünger wie Blaukorn verkürzen sich die Intervalle, dann sind kleinere Dosen von Februar bis Juli im Abstand von vier Wochen aufzubringen. Ein mineralischer Dünger wirkt zwar sehr rasch, steht den Pflanzen jedoch meist nur für kurze Zeit zur Verfügung. Dabei nutzt es dem Kirschlorbeer wenig, wenn der Gärtner ihm – quasi auf Vorrat – eine große Menge anbietet. Die hohe Konzentration an Nährstoffen führt im Gegenteil bald zu einer Überdüngung des Bodens und die Folge Schäden an der Pflanze. Zudem spült das Gießen die überschüssigen Nährstoffe ins Grundwasser. Ohnehin hat ein organischer Dünger nicht den Nachteil, die Umwelt zu belasten.

Im Spätsommer fördert stickstoffbetontes Düngen ein spätes Austreiben. Dann haben die neuen Triebe aber nicht mehr genügend Zeit, um sich vor den ersten Frostnächten ausreichend auszubilden. Erhebliche Frostschäden sind das Ergebnis übermotivierter Nährstoffausgabe, bessere Ergebnisse bringt im Herbst der Kaliumdünger. So bleiben die Blätter widerstandsfähig gegen die Unbilden im Winter.

Der Universaldünger als Alternative

Der Handel hält auch spezielle Fertigdünger für den Kirschlorbeer bereit. Grundsätzlich versorgt aber auch ein guter Universaldünger die Pflanze mit allen wichtigen Nährstoffen. Das Mittel sollte nur wenig Phosphat enthalten und ausgeglichen sein bei den Anteilen von Stockstoff und Kalium. Mit einem organischen Dünger in Komplexform gelangen die Nährstoffe nur sehr langsam in den Boden, was außerdem dessen Eigenleben fördert. Das ist besonders wichtig, wenn die Pflanze für einen längeren Zeitraum ihren Standort behalten soll. Übrigens hat der organische Dünger im Vergleich mit seinem mineralischen Konkurrenten die weitaus bessere Umweltbilanz. Die Produktion ist weniger aufwendig und der Verbrauch von Ressourcen wesentlich geringer.

Die organische Düngung für den Kirschlorbeer

Eine organische Nährstoffversorgung wirkt langsam und enthält Kali in ausreichender Menge. So fördert der Dünger die Resistenz gegen Trockenheit und die schädlichen Einflüsse während des Winters. Man bringt ihn wenigstens einmal im Jahr aus, und die Pflanze ist bis zur nächsten Gabe optimal versorgt. Die Mischung besteht aus einer Handvoll Hornspäne und zwei oder drei Litern Mist oder reifem Kompost. Die Nährstoffkomposition nahe der Wurzel in den Boden einarbeiten, eine frische Schicht Erde als Abdeckung fördert den Zersetzungsprozess. Die Hornspäne oder alternativ Hornmehl bringen dem Lorbeer ausreichend Stickstoff und eignen sich besonders für die Versorgung über eine längere Zeit. Übrigens erkennt der aufmerksame Gartenfreund einen Stickstoffmangel an einer einheitlich gelben Verfärbung des Blattwerks.

Der Stadtbewohner wird sich allerdings schwer tun, die genannten Bestandteile aufzutreiben. Im Fachhandel aber erhält er vorbereitete organische Mixturen, und so düngt er seine Pflanzen umweltbewusst, spart außerdem Zeit und vermeidet das Aufkommen übler Gerüche. Nach der Düngung den Boden um die Lorbeerhecke mit einer Mischung aus Holzhäckseln, Rindenmulch und Rasenschnitt bedecken. Diese Mulchschicht versorgt das Gewächs bei der Zersetzung zusätzlich mit Nährstoffen, verhindert Verdunstungen und begrenzt das Aufkommen von Unkraut.

Regelmäßiger Schnitt stärkt die Pflanze

Wer Wert legt auf einen dichten Wuchs, nimmt regelmäßig Kürzungen vor. Dann bilden die großen Blätter bald eine grüne Wand, die neugierigen Blicken von Nachbarn und Passanten keine Chance lässt. Das Blätterwerk bietet außerdem einen natürlich gewachsenen Schutz vor dem Wind.

Der Gartenexperte empfiehlt, die Hecke zwei mal im Jahr zu kürzen. Vor dem neuen Austrieb erfolgt die erste Maßnahme im Frühjahr ab dem März und spätestens im April. Schnell verdeckt das neue Blattwerk kahle Stellen, falls diese unbeabsichtigt auftreten. Gegen Ende des Sommers, ab August oder im September, erfolgt der zweite Schnitt.

Besser nur den Feinschnitt ausführen

Für das Kürzen eignet sich besonders die Rosenschere, denn die Blätter des Lorbeers sind doch relativ groß. So schneidet man die Äste sauber ab, ohne dass die Blätter Schaden nehmen. Außerdem wählt der Experte einen bewölkten Tag für den Lorbeer-Schnitt, denn unter Sonnenlicht trocknen die Schnittstellen leicht aus.

Wächst die Pflanze nur mäßig, reicht auch ein jährlicher Schnitt. Der erfolgt dann im Juni nach dem Ende der Blütezeit, und die Pflanze hat anschließend ausreichend Zeit für die Regeneration. Im folgenden Frühjahr zeigt sich der Lorbeer in voller Pracht. Ein Kürzen im Frühling lässt ihm jedoch nicht genügend Zeit für das Ausbilden neuer Knospen.

Der Lorbeer im Winter

Bodenfrost und eisige Winde setzen der Pflanze bisweilen erheblich zu. Die Folge sind erfrorene Zweige oder Frosttrocknis, die bis zum Sommer sichtbar bleibt, besonders bei einem unbeschnittenen Gehölz.

Die bereits beschriebene Mulchschicht mit einer Stärke von etwa 10 Zentimetern bietet einen guten Kälteschutz. Über die großen Blattflächen verdunstet auch in der kalten Jahreszeit viel Feuchtigkeit, dagegen hilft zusätzliches Wässern an frostfreien Tagen.

Das Vermehren der Pflanze

Der Kirschlorbeer ist schnellwüchsig und eignet sich deshalb für die eigenhändige Vermehrung. Zwei Methoden stehen zur Wahl.

Der Steckling

Die ideale Länge beträgt 15 Zentimeter, nur die oberen Blätter verbleiben am Trieb. Diese kürzt man um die Hälfte, so reduziert sich die Verdunstungsfläche.

Im Wasserglas anwurzeln

Die kleinen Abkömmlinge werden, nur wenige Zentimeter tief, in ein Wasserglas gesetzt und können dort Wurzeln ausbilden. Sind diese 5 Zentimeter lang, die Kirschen in Schalen geben oder sofort ins Freiland pflanzen.

Den Trieb im Pflanzgefäß ziehen

Ein Anzuchtgefäß ist mit einem Gemisch aus Sand und Erde befüllt. Die Triebspitzen zur Hälfte einsetzen. Während der folgenden Wochen die Erde gut feucht halten. Staunässe ist allerdings zu vermeiden, sonst kommt es zu Schimmelbildung oder Fäulnis, und das Gefäß gehört in eine helle Umgebung. Der kompetente Botaniker schafft ein feuchtes Klima, wenn er über den Topf eine klare Plastiktüte aufstülpt. Bei 20 Grad Raumtemperatur bilden die Lorbeerkirschen nach vier Wochen erste Wurzeln. Nun kann man sie vereinzeln, entweder in einem größeren Gefäß oder gleich auf dem freien Land.

Ein neuer Standort

Das Umpflanzen gelingt, wenn sich kein Frost mehr einstellen kann. Zeitig im Frühjahr oder im Spätsommer schneidet man die größeren Exemplare etwas zurück, dann vertrocknen sie anschließend nicht. Mit einem entsprechend großen Wurzelballen ausgraben und an den neuen Standort setzen. Eine nährstoffreiche Pflanzerde oder Kompost verbessern den Untergrund, und der Gartenfreund wässert den Lorbeer nach dem Einsetzen in ausreichendem Maße.