Kentia-Palme: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Kentia-Palme: Tropisches Flair für die eigenen vier Wände

Seit ihrer Entdeckung ist der Siegeszug der Kentia-Palme ungebrochen. Zum Exportschlager für heimische Minimalist*innen macht sie neben ihrem ästhetischen Äußeren vor allem ihre Genügsamkeit.

Die Kentia-Palme macht ihrer Familie der Palmengewächse alle Ehre. Ihr Stamm ist grau bis hellbraun mit eng aneinander liegenden ringförmigen Blattnarben. In freier Natur können diese Tropenbäume bis zu 20 Meter hoch werden. Ihre Blattkrone schafft locker Ausmaße im Umfang von 6 Metern Höhe und bis zu 4,5 Metern Breite. Ihre Blätter werden bis zu 2,5 Meter lang. Die für Palmen typischen Fiederblättchen erreichen bis zu 90 Zentimeter Länge. An ihren Stielansätzen bilden sich laufend braune Blattfasern, die immer gemeinsam mit dem Blatt verdorren und abfallen.

Kentia-Palme: Herkunft und Verbreitung

Die Kentia-Palme verdankt ihren Namen Lord Howe Island. Dies ist eine Nachbarinsel von Australien. Ihre Hauptstadt Kentia war namensgebend für den Tropenbaum, der gelegentlich auch unter der Bezeichnung „Paradiespalme“ in Erscheinung tritt. Den Beinamen „forsteriana“ in ihrer botanischen Bezeichnung verdankt die Kentia-Palme dem australischen Politiker William Forster. Ihr einstiger Entdecker, der Botaniker und Gelehrte Ferdinand von Müller, widmete ihm anno 1870 ihre Entdeckung. Man findet sie daher auch gelegentlich unter dem Namen „Forstersche Kentia“.

Welche Sorten und Farben gibt es?

Von der Kentia-Palme sind bislang lediglich zwei Arten bekannt: Die Howea forsteriana und die Howea belmoreana. Die erstere wird bei uns im Handel angeboten. Die Howea belmoreana ist hingegen als kultivierte Form nur sehr selten zu finden.

Welche Pflege braucht die Kentia-Palme?

Die Kentia-Palme zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Zimmerpflanzen seit ihrer Ankunft in Europa. Sie ist bescheiden, genügsam und wächst auch in den Händen minimalistischer Gärtner*innen gerne über sich hinaus.

Standort

Was den Standort betrifft, so bevorzugt die Kentia-Palme ganzjährig einen hellen und luftigen Platz. Dieser sollte sie jedoch keinem direkten Sonnenlicht aussetzen. Ihre Wohlfühltemperatur liegt idealerweise zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Es spricht auch nichts dagegen, die Pflanze das ganze Jahr hindurch an Ort und Stelle zu belassen. Anders als viele andere Zimmerpflanzen benötigt sie keinen simulierten Wechsel der Jahreszeiten für ihr Wachstum. Neben reichlich Tageslicht sollte die Kentia-Palme auch einer möglichst hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sein.

Trockene Raumluft oder die klassische Heizungsluft in Herbst und Winter sollte man ihr mit feuchten Handtüchern auf dem Heizkörper ein wenig erträglicher machen. Auch ein feiner, tropisch anmutender Sprühnebel aus der Flasche kann Abhilfe schaffen. In den Sommermonaten kann die exotische Kentia-Palme auch gerne ins Freie. Allerdings sollte sie an einem Platz stehen, wo sie zuverlässig vor Zugluft, Wind und Regen geschützt ist. Auch der glühenden Mittagshitze sollte sie nicht ständig schutzlos ausgeliefert sein.

Bewässerung

Die Kentia-Palme zählt zu den Zimmerpflanzen mit wenig Wasserbedarf. Alle zwei Tage moderates Wässern ist daher ausreichend. Das Substrat sollte vor dem nächsten Gießen die Möglichkeit bekommen, wieder vollständig abzutrocknen. Einmal wöchentlich sollten die Blätter mit (abgestandenem) Wasser besprüht werden.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen macht ihr auch kalkhaltiges Wasser nichts aus. Wer seiner Kentia-Palme Gutes tun will, stellt sie an lauen Sommertagen in den Regen. Ihr Blattwerk reinigt sich so von Staub und anderen Schmutzpartikeln. Diese Schicht kann der Pflanze tatsächlich schaden, indem ihre Sauerstoffzufuhr beeinträchtigt wird. Denselben Effekt erzielt man auch, wenn man die Kentia-Palme einmal pro Monat sanft abbraust. Wohlig temperiertes Wasser aus der Brause hat dann den gleichen Effekt wie ein warmer Sommerregen.

Düngung

Von April bis September darf es auch für die Kentia-Palme einmal wöchentlich eine Dosis handelsüblicher Dünger sein. Ab Herbst beginnt für sie die Ruhephase. Düngen wäre dann nicht nur nutzlos, sondern sogar kontraproduktiv.

Schneiden

Welke Blätter wirft die Kentia-Palme von selbst ab. Schneiden kann man sie problemlos, Vorteile oder Nachteile entstehen der Pflanze dadurch keine.

Überwintern

Die Kentia-Palme kann das ganze Jahr über am selben Standort bleiben. Muss sie im Herbst aus Platzgründen in ein Winterquartier übersiedeln, sollte die Temperatur dort nicht unter 15 Grad Celsius sinken. Auch für Helligkeit und ausreichend Luftfeuchtigkeit sollte gesorgt sein.

Vermehren

In diesem Punkt zeigt sich die tropische Schönheit leider von ihrer schwierigen Seite. Eine Vermehrung mittels Steckling oder Blattsetzling ist in ihrem Fall nicht möglich. Saatgut ist zwar in Einzelfällen im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Allerdings wäre auch hier ein Erfolgserlebnis ein echter Glücksfall: Seine Keimfähigkeit ist nämlich begrenzt.

Umtopfen

Alles richtig gemacht hat man mit seiner Kentia-Palme, wenn sie konstant an Größe zulegt. In den Anfangsjahren sollte sie sich frei in ihrem Topf entfalten dürfen. Dies bedeutet regelmäßiges Umtopfen, am besten im Frühjahr. Allerdings wächst sie im Schnitt vergleichsweise langsam. Später reicht es dann, ihr alle drei bis vier Jahre ein größeres Pflanzgefäß zu spendieren.

Kombinationspartner

Die Kentia-Palme kommt sowohl in der Wohnung als auch im Winterquartier mit sämtlichen anderen Pflanzennachbarn problemlos aus.

Schädlinge und Krankheiten

Die Kentia-Palme bietet mit ihren dichten Blättern leider ordentlich Angriffsfläche für Schädlinge. Bei zu viel Trockenheit fühlt sich die Spinnmilbe von diesem Milieu magisch angezogen. Ein Befall ist an den typischen gräulich-weißen Schlieren an der Blattoberfläche aber recht schnell zu erkennen. Doch auch Thripse und andere Vertreter der Schädlingsfront können Gefallen an einer Kentia-Palme finden.

Die Rote Spinne zum Beispiel kann ebenso zum ungebetenen Dauergast mutieren wie Woll- oder Schildläuse. Bei akutem Schädlingsbefall musst du deine Pflanze so schnell wie möglich von anderen Grünpflanzen in deiner Wohnung isolieren. Ist die Kentia-Palme einmal in Quarantäne, kann man sich in Ruhe der Schädlingsbekämpfung widmen. Ungiftige, aber bewährte Hausmittel sollten dabei immer bevorzugt verwendet werden. Chemie will schließlich niemand gern im Wohnzimmer haben.

Eine Kentia-Palme kaufen

Im 21. Jahrhundert ist es gottseidank nicht mehr notwendig, sie direkt aus ihrer Heimat im Südpazifik zu importieren. Aufgrund ihrer konstanten Beliebtheit als Zimmer- und Büropflanze ist sie im gutsortierten Fachhandel jederzeit erhältlich.

Wo kaufe ich eine Kentia-Palme?

Gärtnereien und Pflanzengroßhändler haben sie so gut wie immer auf Lager. Wer nach einer Palme fragt, wird in den meisten Fällen eine Kentia bekommen.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Gesunde Pflanzen aus robusten Züchtungen erkennt auch das weniger geschulte Auge sofort. Die Palmblätter sollten gleichförmig und symmetrisch ausgebildet sein. Manchmal sind die Pflanzgefäße, in denen die Palme zum Verkauf angeboten wird, recht klein bemessen. Ihr im neuen Zuhause gleich ein Update in Form eines größeren Topfes zu gönnen, kann auf jeden Fall nicht schaden.