Indianernessel: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Die Indianernessel – elegant blühende Staude aus Amerika

Die Indianernessel ist eine spätblühende Sommerstaude. Mit ihren eleganten Blüten sticht sie in jedem Beet oder Kübel sofort ins Auge. Die Blüten wirken wie Bälle mit der Form eines Quirls. Sie erinnern an die Federn der Indianer, die sie einst als Heilpflanze nutzten. Die Indianernessel ist eine hohe und breite Pflanze. Sie blüht in Etagen. Einst kam die Staude über den Atlantischen Ozean zu uns und erfreut sich heute großer Beliebtheit.

Die Herkunft der Indianernessel und ihre Verbreitung

Die Indianernessel ist eine Sommerstaude, die dir mit ihren Blüten in kräftigen Farben gleich ins Auge sticht. Ihr Name geht darauf zurück, dass Indianervölker im Herkunftsland Nordamerika die Indianernessel als Heilpflanze nutzten. Die wilde Form der Indianernessel wächst hauptsächlich entlang von Flussufern im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika. Dort gibt es die feuchten Büsche und Wälder, die sie liebt. In Deutschland hat die Indianernessel zahlreiche Namen wie Goldmelisse, Scharlach-Monarde, Bergamotte oder auch Bienenbalsam. Sie gehört zu den Lippenblütlern und dort in die Gattung der Monarden.

Sorten und Farben

Bereits seit der Mitte des 18. Jahrhunderts wird die Indianernessel als Zierpflanze kultiviert. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Sorten. Sie unterscheiden sich in der Farbe ihrer Blüte, der Höhe ihres Wuchses und der Resistenz gegen Mehltau. Die Farbstellungen variieren von weiß über rosa bis hin zu dunklem Rot. Auch in rot-violett blüht die Monarde prächtig. Die Rosétöne bewegen sich bei der Pflanze von hellem Rosa bis hin zu kräftigem Pink.

Die Höhe des Wuchses ist je nach Sorte und Art sehr unterschiedlich. Während die niedrigsten Pflanzen gut 60 cm hoch wachsen, gibt es auch Indianernesseln, die es auf 120 cm Wuchshöhe bringen. Die aufrecht wachsende Pflanze wird sehr buschig und ausladend.

Zwei Arten der Indianernessel haben sich am meisten verbreitet und werden hier im Handel vorwiegend angeboten. Dies sind die Goldmelisse mit dem lateinischen Name Monarda didyma, sowie die Monarda fistulosa, die es hierzulande unter dem Namen Wilde Monarde zu kaufen gibt. Im Handel kannst du zudem Hybriden dieser beiden Arten zu kaufen.

Vielseitige Verwendung

Die wild wachsende Indianernessel diente den nordamerikanischen Oswego-Indianern zur Herstellung des Oswegotees. Dem Tee wird eine hilfreiche Wirkung bei Erkrankungen der Atemwege wie z.B. Erkältungen nachgesagt. Den Oswegotee kannst du mit getrockneten und auch frischen Blättern sowie den Blütenständen der Pflanze ansetzen. Die Ernte der Pflanzenbestandteile erfolgt ausschließlich während der Blüte von Juli bis in den September hinein. Die Blätter kannst du zusätzlich im Essen verwenden, wo sie sowohl gegart als auch frisch zum Einsatz kommen. Sie eignen sich auch zur Garnierung von Dessert und zur Aromatisierung von Obstsalat. Die Blätter der Pflanze strömen einen Geruch ähnlich der Pfefferminze aus. Dadurch lockt sie Insekten, Schmetterlinge und Bienen an. Dies gelingt besonders, wenn du die „Monarda punctata“ anpflanzt, die sogenannte Pferdeminze.

Die Pflege der Indianernessel

Wo sollte die Sommerstaude gepflanzt werden?

Generell kannst du die Zierpflanze als Topf- und Kübelpflanze ebenso anpflanzen, wie im Beet. In Natur- und Nutzgärten ist sie sehr beliebt. Die Monarda liebt es sonnig bis halbschattig. Sie schätzt die Sonne am frühen Abend oder Morgen. Im Halbschatten blüht die Pflanze besonders intensiv. Der Boden sollte nährstoffreich sein. Es gibt auch Sorten, die speziell für vollsonnige Plätzen gezüchtet wurden. Die Wildform der Pflanze mag beispielsweise am liebsten sandige und trockene Böden. Generell kann die Indianernessel mit Trockenheit umgehen, da sie eine Präriepflanze ist. In trockenen Perioden blüht sie allerdings weniger. Wenn du einen Präriegarten hast, ist sie dafür perfekt geeignet. Achte beim Pflanzen auf ausreichende Abstände von vierzig bis sechzig Zentimetern. Dies ist dem großen Wurzelwerk der Indianernessel geschuldet.

Richtige Bewässerung hängt von der Art ab

Die buschige Pflanze braucht wenig Pflege. Wichtig ist die richtige Bewässerung. Eine gewisse Trockenheit macht der Indianernessel nichts aus, Staunässe sollte hingegen vermieden werden. Darum sollte die Sommerstaude behutsam gegossen werden. Versorge die Staude einmalig mit einem kräftigen Schluck Wasser. Mehrfach wenig zu gießen wird nicht empfohlen. Das gilt besonders für die Sorte Monarda fistulosa, der Wilden Monarde, die es trockener liebt.

Feuchte Böden mit guter Entwässerung sind für die Art der Goldmelisse angenehm. Sie freut sich über Erde, der Kompost oder Torf zum Zurückhalten der Feuchtigkeit beigemischt wurde. Die Goldmelisse kommt nicht so gut mit Trockenheit zurecht, wie die Wilde Monarde. Generell solltest du Regenwasser zur Bewässerung nutzen. Die Pflanze liebt ein neutrales, im höchsten Fall schwach saures Wasser. Der pH-Wert sollte darum höchstens bei 6 oder 7 liegen. Indianernesseln sind tolerant gegenüber Kalk.

Die richtige Düngung

Die Monarda braucht grundsätzlich wenig Dünger. Sie wächst ohnehin von sich aus sehr gut. Von Zeit zu Zeit freut sich die Indianernessel allerdings über etwas Kompost. Wer diesen im Frühjahr untermischt, braucht auch zum Austrieb keinen Dünger verabreichen. Die Indianernessel verträgt auch Volldünger, solange es ein NPK Dünger ist. Dieser enthält Kalium, Phosphor und Stickstoff in einem ausgewogenen Verhältnis. Hältst du die Pflanze in einem Topf, kannst du alle vier bis sechs Wochen einen Flüssigdünger verwenden.

Rückschnitt nach der Blütezeit

Vor dem Winter sollte die Indianernessel zurückgeschnitten werden. Nach Beendigung der Blütezeit vertrocknen die Blüten der Monarde. Dann kannst du die Pflanze bis kurz über dem Boden zurückschneiden. Wenn du dies zeitlich verpasst, kannst du den Rückschnitt auch noch im neuen Jahr durchführen. Zu spät sollte er allerdings nicht erfolgen. Dies verzögert ansonsten den Austrieb der Pflanze. Dadurch wird die an sich sehr gut wachsende Monarde in ihrem Wuchs und ihrer Blüte behindert.

Wie die Monarde den Winter erfolgreich übersteht

Die Indianernessel ist eine mehrjährige Pflanze. Sie kann daher sowohl im Frühjahr, als auch im Sommer oder Herbst ins Beet eingepflanzt werden. Bis zu einer Temperatur von minus 20 Grad ist sie winterhart. Damit dir die Überwinterung erfolgreich gelingt, ist allerdings die Wahl des passenden Standorts wichtig. Besonders in milden Wintern mit einem höheren Aufkommen an Regen braucht die Monarde Aufmerksamkeit. Das liegt an der dann auftretenden Staunässe. Diese ist für alle Arten der Indianernessel ein Problem. Sie muss, wie auch im Winter, bei der Überwinterung vermieden werden. Reisig zum Abdecken der Pflanze ist unnötig. Du musst sie auch nicht Mulchen. Guter Kompost hilft der Indianernessel nach dem Winter, im nächsten Frühling wieder zu einem guten Austrieb zu kommen.

Wenn du die Monarde frisch anpflanzt, solltest du dies direkt nach Ende der Eisheiligen tun. Dann bleibt ihr genug Zeit, um ihr Wurzelwerk so kräftig auszubilden, dass sie den Winter gut übersteht.

Vermehrung der Sommerstaude

Die Indianernessel nutzt Ausläufer zur Ausbreitung. Soll diese Vermehrung vermieden werden, eignet sich eine Wurzelsperre. Dafür kannst du gewöhnliche Teichfolie nutzen. Möchtest du die Vermehrung der Pflanze selbst in die Hand nehmen, gibt es weitere Möglichkeiten, sie kontrolliert zu vervielfältigen. Nach zwei oder drei Jahren sind die älteren Stöcke der Wurzeln bereit, vor dem Austrieb im Frühjahr geteilt zu werden.

Aussäen über Samen der verwelkten Blüten ist zeitig im Frühling eine Option, funktioniert aber nicht in allen Fällen. Es ist keine Sortenreinheit gegeben. Für eine Aussaat musst du die Samen bis zum Frühjahr trocken und warm lagern. Die Vorkultur startet ab Februar. Die Direktsaat ins Beet erfolgt erst in der zweiten Hälfte des Monats Mai.

Umtopfen

Möchtest du die Monarda umpflanzen, sollte der Topf oder das Pflanzloch die doppelte Größe des Wurzelballens besitzen. Dies bezieht sich sowohl auf die Breite als auch auf die Tiefe. Nutzt du ein Beet zum Umsetzen, eignen sich kleine Steine als Unterlage. Diese dienen als Drainage in der Pflanzgrube. Setzt du die Pflanze in einen Kübel um, braucht dieser 10 Liter Mindestvolumen. Hier dient ein Vlies als Drainage.

Welche Pflanzen passen zur Indianernessel?

Wer lichte Gehölze in seinem Garten hat, kann die Monarda darunter anpflanzen. Die Pflanze mit den eleganten, farbenprächtigen Blüten eignet sich zudem für alle Arten von Tomatenpflanzen als Vorkultur.

Für besonders bunte Beete solltest du die Sommerstaude mit anderen Stauden kombinieren, die erst spät blühen. Dazu gehören Astern, Goldrute, Silberkerzen oder Sonnenhut. Gräser sind ebenfalls perfekte Partner für die Indianernessel.

Schädlinge und Krankheiten

Die ungiftige Indianernessel hat kaum Feinde. Einzig Schnecken bedrohen die Pflanze. Hier helfen dir Schneckenkorn, Schneckenzäune oder Absammeln bei der Bekämpfung. Das Absammeln sollte am frühen Morgen und am späten Abend erfolgen.

Eine bedrohliche Krankheit für die Staude ist der Echte Mehltau. Bei zu langer Trockenheit oder wechselnden Temperaturen wird er begünstigt. Auch zu dicht stehende Monarden können zu einem Befall führen. Dann zeigt die Indianernessel auf den Blättern einen Belag, der farblich an Mehl erinnert. Dieser Belag breitet sich schließlich auch auf die Knospen der Blüten und die Stängel aus. Ein starker Mehltau-Befall kann das Wachstum hemmen. Zur Behandlung solltest du die Pflanze ausdünnen und ein passendes Fungizid benutzen.

Rostpilze sind ebenfalls eine Gefährdung für die Pflanze. Braune und rote Flecken zeigen sich auf der Oberseite der Blätter. Unterhalb werden Pilzspuren oder Pusteln sichtbar. Das Geflecht der Pilze entzieht der Indianernessel Nährstoffe. Im schlimmsten Fall stirbt die gesamte Pflanze ab. Schnelles Handeln ist bei Rost nötig. Befallene Pflanzenteile solltest du rasch entfernen. Außerdem empfiehlt sich auch hier die Nutzung eines passenden Fungizids.

Wo kaufst du die Indianernessel und worauf musst du achten?

Der Fachhandel hält die unterschiedlichen Sorten und Farben der Indianernessel zum Kauf bereit. Du kannst sie vor Ort kaufen oder im Internet bestellen. Die Hybriden sind oftmals resistenter gegen Krankheiten wie den Echten Mehltau. Wenn du einen halbschattigen Garten hast, ist die Monarda didyma (Goldmelisse) eine gute Wahl. Planst du die Staude in einem sonnigeren Garten ein, greif besser zur Wilden Monarde (Monarda fistulosa).