Gloxinien: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Die Gloxinie ist wohl ziemlich jedem Gärtner ein Begriff. Sie überzeugt jährlich mit ihrer langen Blütedauer und den farbenprächtigen Blüten. Kennst du die Pflanze noch nicht oder verwelken deine Gloxinien regelmäßig? Dann hilft dir dieser Artikel deinen Wohnraum oder Garten bunter zu gestalten, denn die Gloxinie kann sowohl drinnen als auch draußen gezogen werden.

Zimmergloxinie

Die Sorte der Gloxinie, die du im Zimmer halten kannst, nennt man in der Botanik „Sinningia speciosa“. Sie ist ein niedrig wachsendes, krautiges Gewächs mit flaumigen Stängeln und kräftig gefärbten Blüten. Sie können in Wintergärten oder auf der Fensterbank in Töpfen kultiviert werden.

Ihre Zucht wird als mittel bis schwer eingestuft und man sollte ihre Anforderungen möglichst erfüllen. Wenn dein Haushalt also etwas mehr Farbe vertragen kann, dann ist die Gloxinie mit Sicherheit einen Versucht wert.

Die sogenannten Sinningia-Hybriden treten in verschiedensten Farben auf, da sie durch Kreuzung entstanden sind. Sie können fast das gesamte Farbspektrum von weiß, über rot, bis hin zu blauen Farbtöne abdecken.

Standort und Lichtverhältnisse

Deine Gloxinie stellst du am besten an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz. Leichten Halbschatten in den Morgen- und Abendstunden verträgt sie noch, besser ist es aber sie abzuschatten. Kräftige Sonnenbestrahlung führt zu Verbrennungen an den Blättern!

Auf Fensterbänken platziert ist eine Ausrichtung nach Osten oder Westen ideal, auf südlich ausgerichteten Fensterbänken solltest du die Sonnenbestrahlung mit Gardinen verringern. Ebenfalls wie zu hohe Sonneneinwirkung schadet zu wenig Licht der Gloxinie.

Stelle sicher dass die Beleuchtungsstärke am Standort mindestens 1000 Lux betragen. Im Winter geht die Zimmerpflanze in eine kurze Ruhephase, bei der die Lichtverhältnisse nicht verändert werden müssen.

Gießen und Düngen

Vor dem Gießen machst du am besten eine Fingerprobe und überprüfst ob die obersten 2cm der Erde trocken sind. Ist dies der Fall kannst du mit kalkarmen Wasser die Planze gleichmäßig gießen. Dabei sollte der Wurzelballen feucht aber nicht mit Wasser gesättigt sein.

Laufen die ersten Tropfen Wasser aus den Abflusslöchern stoppst du das Gießen und nach ca. 20 Minuten entfernst du das überschüssige Wasser aus dem Untersetzer. Achte darauf, dass kein Gießwasser auf die oberirdischen Pflanzenteile gelangt, da sich bei der Gloxinie schnell Ringflecken bilden.

Die Menge an Gießwasser sollte der Jahreszeit angepasst werden und ab Herbst bis Winter verringert werden. So hilfst du der Pflanze den Wechsel zwischen den Jahreszeiten bestmöglich zu überstehen.

Luftfeuchtigkeit

Zimmergloxinien benötigen eine Luftfeuchtigkeit von 50 – 70%, was ihrem natürliche, tropischen Gemüt entspricht. Abseits der Heizperiode im Winter ist die Luftfeuchtigkeit in Haushalten normalerweise das gesamte Jahr über ausreichend.

Während der kalten Jahreszeit musst du dabei aber etwas nachhelfen. Bekommt die Gloxinie braune, vertrocknete Blattspitzen liegt das an mangelnder Feuchtigkeit.

Sprühe sie aber keinesfalls mit einer Sprühfalsche an! Platziere die Pflanze möglichst weit entfernt von Heizkörpern und stelle eine flache Schüssel gefüllt mit Kieselsteinen unter den Topf. In diese fülle regelmäßig eine kleine Menge an Wasser in diese.

Gartengloxinie

Aufgrund ihrer fiedrigen Blätter wird sie oft auch als blühender Farn bezeichnet, tatsächlich ist sie botanisch gesehen aber eine Staude und wird „Incarvillea“ genannt. Die Freilandgloxinie stammt ursprünglich aus Asien und wird, wie der Namen erraten lässt, im Freien gezogen.

Mit wenig Pflegeaufwand und ihrer guten Frostverträglichkeit wird sie in Blumenbeeten kultiviert. Anders als andere Trompetenbaumgewächse, die vorwiegend in tropischen Gegenden beheimatet sind, fühlt sich die Gloxinie in gemäßigten Zonen wohl.

Sie überleben auch harte Winter bei denen die Temperatur bis zu -23°C unter den Gefrierpunkt fallen kann.

  • Incarvillea arguta – rosa Blüte, bis zu 80cm Höhe,
  • Incarvillea olgae – rosa Blüte, bis zu 80cm Höhe
  • Incarvillea mairei var. grandiflora – rosa Blüte, bis zu 30cm Höhe
  • Incarvillea delavayi – große Blüte, bis zu 60cm Höhe
  • Incarvillea delavayi „Alba“ – weiße Blüte
  • Incarvillea delavayi „Deli Rose“ – magentafarbene Blüte

Standort und Lichtverhältnisse

Die Gartengloxinie eignet sich für sonnige und halbschattige Staudenbeete. Sie kann aber auch in Steingärten, großen Pflanzgefäßen auf der Terrasse oder Kübeln am Balkon gezogen werden. Beim Boden solltest du darauf achten, dass es sich im eine humose, leichte Gartenerde handelt. Ebenfalls sind kiesige Erden und Lehm-Sand-Gemische möglich. Der Untergrund sollte einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert von 5-7 aufweisen.

Pflege

Als Freiland-Pflanze ist die Gartengloxinie pflegeleicht. Sie hat keine besonderen Anforderungen an Gieß- und Düngeverhalten. Regelmäßiges Gießen und Staunässe sind aber dennoch essentiell. Wie auch die Zimmerpflanze wird bei der Staude direkt der Wurzelballen an der Erde und nicht über die Blätter gegossen.

Grundsätzlich genügt ihr ein humoser Boden zum gedeihen. Gegen Langzeitdünger wie Blaukorn und Hornspäne hat die Gloxinie aber keine Einwände wenn der Boden nährstoffarm ist. Ein Aspekt der Pflege ist das regelmäßige Schneiden der Pflanze um Verblühtes zu entfernen. Dadurch wird die Gloxinie zum Dauerblüher und manche zeigen sich bis in den Herbst farbenprächtig.

Beim Schneiden werden vertrocknete Blätter und Blüten möglichst bodennahe abgeschnitten. Wenn die Pflanzenteile im Herbst vertrocknen und sich der Winter anbahnt wird die Pflanze etwa 5cm über dem Boden vollständig abgeschnitten.

Überwinterung

Gloxinien sind, wie bereits erwähnt, bis zu -23°C winterhart. Sie können problemlos im Freien bleiben. Die abgeschnitten Pflanzen solltest du, sofern es möglichst ist, trotzdem etwas Laub oder Sägespänen abdecken um sie in besonders frostigen Nächten zu schützen. Die Wurzelknollen sind gegen Kälte gut resistent, aber sehr anfällig gegenüber Staunässe und durchnässte Böden bei kalten Temperaturen. Sollte deine Gloxinie im Frühjahr wider Erwarten nicht austreiben, dann ist sie wahrscheinlich eher verfault anstatt erfroren.

Willst du sicher gehen, dass deine Gloxinie den Winter überlebt, dann kannst du sie auch ausgraben und die Knolle den Winter über in geschlossenen Räumen aufbewahren. Dabei ist es unbedingt notwendig, dass der Aufbewahrungsraum ungeheizt und dunkel ist. Dafür eignet sich der Dachboden, Keller oder Garage. Decke die Holzkiste oder Topf, je nachdem worin du deine Knolle aufbewahrst, ab warte bis Februar. Anschließend kannst du Ende Februar oder Anfang März mit dem Vorkultivieren beginnen.

Vorkultivieren

Findest du im Handel keine Pflanzen sondern nur Knollen der Gloxinie, dann musst du sie zuerst zum Wachsen bringen bevor du sie im Freien einpflanzen kannst. Dabei beginnst du im zeitigen Frühling und setzt die Knolle 5cm tief in Töpfe mit etwa 20 bis 30cm Durchmesser, die mit normaler Gartenerde gefüllt sind.

Stecke die Knolle so in die Erde, dass die „Finger“ nach unten zeigen und bedecke sie mit einer Schicht lockerer Erde. Halte die Temperatur zwischen 18 und 22°C und den Boden feucht. Richtig gegossen wird erst, wenn sich die ersten Triebe zeigen.

Vermehren

Die Gloxinie kann entweder durch Teilung oder Samen vermehrt werden. Bei älteren Pflanzen kann die knollenartige Wurzel geteilt werden. Das solltest du aber nur vor dem Vorkultivieren im Februar durchführen. Nimm ein scharfes und desinfiziertes Messer und trenne einen Teil der Knolle von der Mutterpflanze mit einem glatten Schnitt ab. Damit keine Keime und Krankheiten durch den Eingriff entstehen lässt du die offene Schnittstelle mehrere Stunden lang offen an der Luft trocknen.

Die Vermehrung von Samen ist die sichere Variante. Wenn die Fruchtstände nach dem Verblühen nicht entfernt werden bilden sich nach der Bestäubung Samen aus. Diese säst du im Februar in Anzuchterde aus, behaltest die Temperatur zwischen 22 und 25°C, und bedeckst sie mit einer lichtdurchlässigen Folie. Gegen Ende Mai sind die Jungpflanzen kräftig genug um ins Freie gesetzt zu werden.

Krankheiten und Schädlinge

Der Hauptfeind der Gloxinie sind Schnecken. Ein Befall dieser weist sich durch nackte Stängel oder angeknabberte Stellen aus. Um gegen die Schädlinge vorzugehen kannst du den Boden auflockern oder Schneckenkorn verstreuen. Wenn du lieber auf Nützlinge setzt, dann kannst du Fadenwürmer einsetzen. Oftmals bilden sich gelbe Blätter an der Gloxinie. Das ist kein Indiz für eine Krankheit oder Schädlingsbefall. Das zeigt dir an, dass der Boden zu feucht ist. Siehst du das, musst du sofort die Bodenqualität anpassen. Mische der Erde eine große Mende Sand, Humus oder Kompost unter um die Feuchtigkeit zu verringern.