Die Gerbera gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae) und gilt heute weltweit mit zu den beliebtesten Schnittblumen, da sie auch mit anderen Schnittblumen sehr gut verträglich ist und durch ihre verschiedenen Farben wunderbar kombinierbar ist. Sie ist als langstielige Schnittblume bekannt. Der Blütendurchmesser beträgt um die 13 Zentimeter. Bei den eher kurzstieligen Pflanzen beträgt der Blütendurchmesser etwa neun Zentimeter. Aber auch als Blume im Gartenbeet oder Pflanze auf Balkon oder Terrasse im Topf ist die Gerbera eine gern gesehene und fröhliche Blume. Die Blume selbst hat ovale längliche Blüten und im Vergleich zu anderen Pflanzen hat die Gerbera einen langen und blattlosen, aber sehr festen Stängel. Dieser kann sowohl behaart als auch unbehaart sein.
Ob im Garten, auf dem Balkon, als tolle Tischdekoration oder als nette Geste als Dank zum Beispiel für eine Einladung, Gerberas sind immer gern gesehen. Wird die Gerbera als Schnittblume verwendet, wird der Stängel mit einem Blumendraht zur Stabilisierung spiralförmig umwickelt.
Die verschiedenen Arten
Insgesamt hat die Natur über 30 Arten der Gerbera zu bieten. Heimisch ist die Pflanze vor allem in Asien, Afrika und Madagaskar, wobei die meisten Arten in Südafrika leben und dort natürlich überall wild wachsen. Acht weitere Arten dieser Pflanze gibt es in Madagaskar und sechs in Asien. Die erste Gerbera gelangte im Jahre 1893 nach Deutschland.
Durch etliche Kreuzungen zwischen den Gerbera Pflanzen gibt es mittlerweile etwa 45 Sorten, die Gerbera-Hybriden genannt werden. Gezüchtet wird meistens mit den aus Südafrika kommenden Sorten Gerbera jamesonii und Gerbera viridifolia. Die Stauden selbst können zwischen 30 und 40 Zentimeter hoch werden. Die Pflanze gibt es in allen erdenklichen kräftigen und leuchtenden Farben wie zum Beispiel rot, pink, zartes rosa, gelb, weiß, lila und orange. Ein besonders toller Blickfang ist die mehrfarbige Züchtung.
Seit 1990 gibt es einige Sorten, die sich auch hervorragend als Zimmerpflanze eignen und seit 2009 wird sogar eine Art angeboten, die winterhart ist und somit auch ungeschützt im Freien verbleiben kann. Allerdings sollte die Außentemperatur nicht kälter als minus fünf Grad betragen. Eine Sorte ist zum Beispiel die Garvinea.
Die Pflanzung
Das wichtigste überhaupt ist die richtige Erde. Hierbei solltest Du darauf achten, dass sie locker ist, eine hohe Durchlässigkeit hat und sandige Anteile besitzt.
Samen, die Du in einem Fachgeschäft gekauft hast, keimen am besten zwischen 22 und 24 Grad. Bis die Pflanze anwächst, benötigt sie besonders viel Pflege und die Erde sollte immer gut gewässert sein. Samen die in einem Blumentopf gepflanzt werden, solltest Du an einem Ort aufstellen, an dem es nie kälter als 23 Grad ist. Der Samen beginnt innerhalb weniger Tage an zu keimen und entwickelt allmählich eine wunderschöne Pflanze.
Mit der Pflanzung in den Beeten draußen kannst Du beginnen, wenn die Außentemperaturen nachts nicht mehr als unter 12 und 15 Grad liegen.
Die richtige Pflege
Während des Wachstums ist es wichtig, dass Du die Pflanze mit ausreichend Wasser und einer hohen Luftfeuchtigkeit versorgst, denn so kann sie am besten gedeihen. Die Gerbera sollte täglich gegossen werden und die Erde darf nie ausgetrocknet sein. Jedoch musst Du darauf achten, dass Du sie nicht überwässerst, denn zuviel Wasser ist auch nicht gut.
Am besten verwendest Du zum Pflanzen ein lockeres und sandiges Substrat. Die Gerbera verträgt es nämlich nicht, wenn sich die Nässe staut. Zum Auflockern kannst Du zusätzlich Perlit nehmen. Dadurch können sich die Wurzeln besser entwickeln und es schimmelt auch nicht. Auch Kokoshum kannst Du in die Erde mischen, damit sie gut durchlässig bleibt. Mit der Sprühflasche solltest du zusätzlich die Pflanze selbst besprühen.
Der richtige Standort
Auf Grund ihrer Herkunft benötigt die Gerbera sehr viel Helligkeit. Von April bis September ist sie daher am besten? im Garten aufgehoben. Im Sommer solltest du die Pflanze so platzieren, so dass sie möglichst viel Sonne abbekommt. Die Morgen- und die Abendsonne sind perfekt für die Pflanze, wobei die Mittagssonne möglichst gemieden werden sollte. Denn bei praller Sonne kann die Gerbera auch sehr schnell verbrennen. Ein luftiger Standort, an dem es jedoch nicht zu windig ist, ist empfehlenswert, denn stickige Luft und aufgestaute Wärme mag die Gerbera gar nicht.
Auch wenn die Pflanze im Haus als Zimmerpflanze gehalten wird, sollte sie nicht in der prallen Mittagssonne stehen, die zum Beispiel durch das Fenster scheint.
Was Du beim Düngen beachten musst
Für ein gutes und gesundes Wachstum der Pflanze ist das Düngen ganz wichtig. Einmal die Woche solltest Du daher zwischen Mai und September etwas flüssiges Düngemittel in das Wasser zum Gießen hinzugeben. Die Pflanzen werden es Dir danken und Du wirst wesentlich länger etwas von Deinen Gerberas haben, denn das Düngen unterstützt die Länge der Blütezeit.
Das Umtopfen
Das Umtopfen solltest Du erst vornehmen, wenn die Pflanze bereits etwas älter ist, denn so schnell wächst die Wurzel der Gerbera nicht. Bemerkst Du das Wachsen der Wurzel und dass die Pflanze zu klein für den Topf wird, solltest Du sie, möglichst im Frühjahr, in einen größeren Topf umtopfen.
Gerberas, die den Sommer in Beeten verbringen, solltest Du erst im Herbst umtopfen, um sie für die Überwinterung vorzubereiten.
Die Vermehrung von Gerberas
Der Februar oder September sind die besten Monate, um Samen zu pflanzen. Du solltest auf frisches Saatgut achten, da die Pflanze nur eine kurze Keimfähigkeit besitzt. Die Vermehrung kann über die Aussaat mit den Stecklingen erfolgen oder aber auch durch Teilung.
Bei älteren Pflanzen ist als Methode für die Fortpflanzung die Wurzelteilung empfehlenswert. Allerdings handelt es sich bei einem Rhizom (Kreuzung) genau genommen nicht um eine Wurzel. Hier musst Du vielmehr mit einem scharfen Messer die Sprossachse des Rhizoms teilen, die alte anhaftende Erde entfernen und den neu gewonnenen Steckling in die frische Erde einpflanzen. Dies hat zur Folge, dass die Pflanze aus dem abgetrennten Steckling wieder neu austreibt. Jedes Einzelstück sollte noch eine Teilknospe haben. Bei der Teilung direkt nach der Blüte musst Du die ansitzenden Blätter kürzen, um die Verdunstung zu reduzieren, jedoch bevor Du die Stecklinge in die Erde einpflanzt.
Empfehlenswert ist es auch, die von der Mutterpflanze abgetrennten Stecklinge in ein mit Wasser gefülltes Glas zu legen. So kann sich viel schneller ein Wurzelgewächs bilden. Sind die Wurzeln circa fünf Zentimeter lang, können die heranwachsenden Pflanzen in einen Blumentopf oder in ein Beet eingepflanzt werden. Bei der Vermehrung solltest du nicht zu alte Pflanzen nehmen, da diese nicht mehr so schön blühen und bereits an Kraft verloren haben. Die Erde musst Du weiterhin feucht halten, damit sich schnell wieder viele neue Wurzeln bilden können.
Die Gerbera als Schnittblume
Die Gerbera ist eine sehr beliebte Schnittblume, da sie nicht nur sehr farbenprächtig ist, sondern auch eine große Auswahl an Farben bietet. So kann man sie in jeden Strauß passend mit einbinden. Gerade in der Vase als Tischdekoration ist sie wunderschön anzusehen. Du solltest allerdings darauf achten, nicht zu viel Wasser in die Vase zu füllen. Maximal zwei Zentimeter Wasser reichen aus, da die Stiele bei Kontakt mit Wasser aufweichen. Das erschwert die Aufnahme des Wassers und die Blume kann sich nicht mehr, beziehungsweise nur noch schwer selbst versorgen. Wichtig ist auch, dass Du die Stiele schräg anschneidest, das erleichtert der Pflanze die Wasseraufnahme. Natürlich muss das Wasser auch regelmäßig aufgefüllt oder noch besser gewechselt werden.
Die Saison der Gerbera und somit ihre Blütezeit ist von etwa April bis September und kann dementsprechend den ganzen Sommer über geschnitten werden.
Solltest Du doch mal fertig geschnittene Gerberas zum Beispiel als Mitbringsel in einem Geschäft kaufen, kannst Du anhand der inneren Blütenringe den Reifegrad erkennen. Es sollten lediglich nur die Staubfäden der äußeren Ringe entwickelt sein. In der Vase halten Gerberas in der Regel mindestens zwei Wochen. Meistens wird ein Blumendraht am langen Stängel zur Stabilisierung befestigt, damit dieser nicht abknickt.
Schädlinge und Krankheiten
Die häufigste Krankheit und typisch für diese Pflanze ist die Gerberafäule. Ist die Pflanze von der Krankheit befallen, verfärben sich die Blätter zuerst zu einem sehr blassem grün bis hin zu einem graubraun, bis sie schließlich ganz verfault.
Der Fehler liegt hier oft an zu feuchtem oder saurem Substrat. Eine weitere Ursache könnte zu viel Dünger sein oder die Temperaturen waren einfach zu niedrig.
Bei Pflanzen, die zu eng aneinander stehen oder einer schwachen Luftzirkulation ausgesetzt sind, kann der Grauschimmel entstehen. In dem Fall müssen die erkrankten Pflanzen sofort entsorgt werden, da sie sonst die anderen Pflanzen anstecken können.
Zu den klassischen Schädlingen zählen vor allem die Blattläuse. Sind die Pflanzen befallen, rollen oder kräuseln sich die Blätter sehr stark zusammen und auch Verklebungen auf Pflanzenteilen können auftreten, die häufig mit einem dicken Pilzbelag überzogen sind. Die Blattläuse selbst siehst Du nicht sofort, da sie sich auf der Unterseite des Blattes aufhalten. Bei genauerem Hinschauen kannst Du die Läuse aber mit bloßem Auge auf der Unterseite erkennen. Ist die Pflanze stark befallen, kann eine es helfen, die befallenen Stellen mit einer Seifenlösung zu bespritzen. Auch Brennnesselauszug und Rainfarntee können hilfreich sein.
Vorher solltest du jedoch gezielt mit einem Wasserstrahl die Blattläuse entfernen. Zimmerpflanzen stellst Du am besten unter die Dusche und spülst sie mit der Brause ab. Das Abspülen bringt aber nur etwas, wenn es noch am Anfang ist und der Befall noch nicht so groß ist.
Ein weiterer Schädling der Gerbera ist die weiße Fliege. Die Blätter werden fleckig und vergilben, bis sie dann schließlich ganz abfallen. Zu Beginn des Befalls kannst Du auf der Blattoberseite Honigtau sehen und wenn Du die Pflanze berührst, siehst Du die kleinen weißen Fliegen auffliegen. Zur Behandlung werden häufig Schlupfwespen eingesetzt oder aber auch nützlingsschonende Insektizide können unter Umständen noch helfen.
Vorbeugend gegen Krankheiten und Schädlinge musst Du auf jeden Fall auf einen luftigen Standort achten und lockeres Substrat verwenden. Hier kannst Du regelmäßig Gesteinsmehl hinzugeben.
Überwintern – wie macht man es richtig?
Grundsätzlich ist die Gerbera keine winterfeste Pflanze, dennoch verfügt sie sozusagen über ein unterirdisches wachsendes Rhizom, welches im Sommer zur Fortpflanzung und im Winter als Energiespeicher dient. Sie legt dann sozusagen eine Ruhepause ein, was man auch als Winterschlaf bezeichnen kann. Somit sammelt sie neue Energie, um in der nächsten Saison wieder eine farbenprächtige Blüte zu bilden und benötigt keine zusätzliche Nährstoffversorgung. Auf das Düngen solltest Du von daher in der Winterzeit verzichten.
Ab Herbst solltest Du die Pflanze in einen Innenraum verlegen. Die Gerbera in Innenräumen überwintern zu lassen, ist allerdings nicht ganz einfach. Da sie viel Licht benötigt, ist ein heller Standort sehr wichtig, ebenso wie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen sollten nach Möglichkeit nicht unter zwölf Grad liegen, aber auch nicht mehr als maximal fünfzehn Grad betragen. Es reicht völlig aus, wenn Du die Pflanze während der Winterzeit zweimal im Monat gießt.Die Gerbera Garvinea ist eine Sorte, die winterfest ist. Allerdings darf es nicht kälter als minus fünf Grad werden. Wenn Du also den Versuch wagen möchtest und auf einen milden Winter hoffst, lässt Du alles so wie es ist im Beet. Die Pflanzenmasse, die sich im Sommer gebildet hat, bietet ihr Schutz für den Winter.
Was Du beim Kauf Deiner Gerberas beachten solltest
Auf jeden Fall solltest du ein Gartencenter mit fachkundiger Beratung aufsuchen. Allerdings ist es auch hilfreich, wenn Du auch selbst schon etwas Ahnung mitbringst, denn bei schlechter Ware hast Du in der Regel keinen Anspruch auf einen Umtausch.
Das beste ist es, Du schaust dir die Wurzelballen genau an. Die sicherste Methode ist es, die Pflanze aus dem Topf zu heben. Ein durchwurzelter Ballen mit frischen und weißen Spitzen ist sehr gut. Das deutet auf ein gesundes und aktives Wurzelwerk hin. Traust Du Dich nicht, die Pflanze aus dem Topf zu heben, kannst Du Dir den Topf auch von unten anschauen. Wenn feine Fasern aus den unteren Löchern des Topfes herausragen ist dies ebenfalls positiv. Viele braune Wurzeln im unteren Bereich hingegen deuten auf eine Übernässung hin, was überhaupt nicht gut ist und auch faulig riecht.
Abschließend lässt sich sagen, dass Du eine Menge Freude an Deinen Gerberas haben wirst, wenn du ein paar Tipps beachtest und Deine Pflanzen immer gut pflegst.