Forellenbegonie: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Dunkelgrüne Blätter mit silberweißen Punkten und hübsche Blütentrauben machen die Forellenbegonie zu einer beliebten Zimmerpflanze. Bei guter Pflege entfaltet sie ihre ganze Blätter- und Blütenpracht.

Herkunft und Verbreitung

Die Heimat von Begonia maculata sind die Wälder Brasiliens und Argentiniens. Entdeckt und erstmals beschrieben wurde sie von Giuseppe Raddi im Jahr 1820 in Brasilien. Der Auftrag dafür bekam der italienische Botaniker vom Großherzog Ferdinand III. von Habsburg-Toskana.

Giuseppe Raddi brachte verschiedene Pflanzenteile und Samen nach Europa. Er vermehrte die Begonie und etablierte sie als dekorative Zimmerpflanze. Aufgrund der zahlreichen Punkte auf den Blättern bekam sie den Namen Polka-Dot-Begonie ( aus dem Englischen „Polka dot “ = Tupfen). Die gängige Bezeichnung Forellenbegonie beschreibt die starke Ähnlichkeit des Punktmusters des immergrünen Laubes mit dem Schuppenkleid einer Forelle.

Sorten und Farben

Die Familie der Begonien-Art sind die Schiefblattgewächse (Begoniaceae). Aufbau, Blätter und Blüten machen sie zu einer außergewöhnlichen Blattschmuckpflanze mit exotischem Flair. Stimmen Pflege und Bedingungen kann sie eine Höhe von etwa 60 cm erreichen.

Steht die Pflanze im Licht, erstrahlt ihre silberweiße Zeichnung metallisch und verleiht ihr ein edles Outfit. Unterstützt wird die dekorative Wirkung durch die dunkelgrünen, langen, spitz zulaufenden Blätter mit gewelltem Rand.

Öffnen sich zwischen Mai und August die büschelförmige Blüten, leuchten sie in strahlendem Weiß. Allerdings blüht diese Begonia maculata nicht so üppig wie die ähnliche Begonia corallina mit den rosa Blüten. Käme es zu einer Bestäubung, würden sich fachspaltige Kapseln entwickeln.

Standort und Substrat

Die tropische Zierpflanze passt gut in beheizte Wohnräume, warme Wintergärten oder helle Nordzimmer. Die optimalen Temperaturen liegen zwischen 18 bis 22 ° C. Der Standort sollte hell und teilweise sonnig, aber ohne direkte Mittagssonne sein. Das beste Licht bringen Morgensonne, Abendsonne und Wintersonne.

Das optimale Substrat besteht aus einer durchlässigen Mischung speziell für Zimmer- und Kübelpflanzen. Aber auch Erde für Kräuter und Gemüse eignet sich.

Bewässerung und Luftfeuchtigkeit

Begonia maculata ist nicht sehr durstig. Im Gegenteil, zu viel Wasser kann der Pflanze schaden und sie sogar umbringen.

Gegossen wird regelmäßig aber mäßig. Der richtige Zeitpunkt lässt sich am abgetrockneten Substrat erkennen. Bekommt die Pflanze zu viel Wasser, führt dies rasch zu Fäulnis der Wurzeln. Dagegen trocknet der Wurzelballen bei zu wenig Wasser gerne aus. Zu erkennen an den braunen Blattspitzen oder abfallenden Blütenknospen.

Obwohl die Forellenbegonie eine Urwaldpflanze ist, kommt sie mit normalen Zimmertemperaturen gut zurecht. Eine regelmäßige Wasserdusche ist Wellness für sie und unterstützt das Wachstum nachhaltig. Am besten wird die Pflanze nicht direkt besprüht, sondern wie im Regenwald eingenebelt. Um Flecken auf den Blättern zu vermeiden, sollte entkalktes oder wenigstens kalkarmes Wasser verwendet werden.

Düngung

Während der Wachstumsphase von April bis September verbraucht die Pflanze vermehrt Energie. Die geeignete Nahrung ist Flüssigdünger für Zimmerpflanzen aus dem Gartenhandel. Die Verabreichung erfolgt etwa alle 6 Wochen im Gießwasser.

Wer einen Langzeitdünger bevorzugt, greift einmal im Frühjahr und Sommer zu Stäbchen, Granulat oder Pellets.

Tipp: Nach dem Kauf oder Umtopfen benötigt die Pflanze erst im zweiten Jahr die erste Düngung.

Schneiden

Das regelmäßige Schneiden regt die Begonie zum buschigen Wachstum an und verhindert das Verkahlen. Beim Eingriff werden die Triebe entspitzt und die obersten Blätter entfernt.

Als Werkzeug dienen Messer oder Gartenschere. Da das Schneiden Wunden hinterlässt, muss das Werkzeug sehr sauber und scharf sein. Durch Schmutz und unsaubere Schnitte können leicht Keime und Bakterien in die Pflanze gelangen und schädliche Pilz-Krankheiten entstehen.

Überwintern

Über den Winter legt die Forellenbegonie eine Ruhephase ein. Als tropische Art mag sie auch in dieser Zeit ein warmes und nicht zu trockenes Klima. Die optimalen Zimmertemperaturen liegen auch jetzt zwischen 18 bis 20 ° C. Dabei darf diese nicht über längere Zeit unter 10 °C liegen.

Vermehrung

Über Kopfstecklinge:

  • kräftige Triebspitzen auswählen. Unterhalb eines Blattknotens etwa zehn Zentimeter mit einem glatten Schnitt entfernen. Da im Bereich eines Blattansatzes die Zellen reich an Wuchsstoffe sind, regenerieren diese besonders rasch
  • die Stecklinge in ein Glas mit handwarmen Wasser setzen und an einem warmen und hellen Platz mit einer Temperatur um die 20 ° C stellen
  • regelmäßig aber mäßig gießen. Die Erde nicht austrocknen lassen
  • die ersten Wurzeltriebe zeigen sich nach 3 bis 6 Wochen. Nachdem sie sich kräftig entwickelt haben, können sie in einen Topf mit frischer Erde gepflanzt werden

Über Stammstecklinge:

Ein Stammsteckling ist ein Stück vom Stamm mit mindestens einem schlafenden Auge.

  • den Steckling sauber vom Stamm entfernen
  • waagerecht in einen warm stehenden Topf mit Erde legen. Bei Erfolg treiben bald Wurzeln direkt in die Erde, und aus dem schlafenden Auge gedeihen frische Blätter
  • regelmäßig aber mäßig gießen

Ein kleines Treibhaus bauen: Über den Topf und die Stecklinge eine Plastikfolie- oder tüte luftdicht spannen. Damit sich kein Schimmel entwickelt, muss die Abdeckung von Zeit zu Zeit gelüftet werden. Der Boden muss etwas feucht bleiben.
Unter der Plane entsteht ein feuchtwarmes Klima, in dem sich die jungen Forellenbegonien besonders wohlfühlen, früher austreiben und besser wachsen.

Umtopfen

Das erste Umtopfen erfolgt nach dem Kauf der Pflanze. Dann lassen sich gleich Schäden beziehungsweise Schädlinge am Wurzelballen und in der Erde frühzeitig erkennen und beseitigen.

Anzeichen für einen größeren Topf geben aus dem Ablaufloch ragende Wurzeln. Dann ist der Topf zu klein geworden und ein nächst größere mit neuem, frischem Substrat wird notwendig. Die beste Zeit für die Pflege ist von März bis Juli.

Kombinationsparter

Aufgrund der auffälligen Optik passen eher unscheinbare Nachbarn zur Forellenbegonie. Die beste Wirkung erreicht die Pflanze solitär, wenn sie alleine steht. Ein passender Stand klappt auf einer Säule.

Krankheiten und Schädlinge

Forellenbegonien können wie andere Zimmerpflanzen auch verschiedene Schädlinge und Krankheiten bekommen. Entweder sind die Schädlinge beim Kauf der Pflanze bereits im Boden versteckt, oder sie sind ein Ergebnis ungenügender Pflege:

Mehltau: Zu erkennen an dem weißen Belag auf den Blättern, Trieben und Knospen. Verhindert wird der Pilz durch optimale Standortbedingungen und Wassergabe

Korkfleckigkeit: Die Blätter bekommen korkartige Flecken. Die Krankheit ist eine Folge von zu hoher Feuchtigkeit, vor allem während der Wintermonate bei geringem Luftwechsel und Licht

Thripse: Die kleinen, schwarzflügeligen Pflanzensauger befallen gerne Begonien. Nur eine frühzeitige Bekämpfung kann vielleicht die chemische Keule verhindern. Die natürliche Bekämpfung erfolgt durch eine wiederholte Spritzung mit Seifenlauge mit einem Esslöffel Spiritus

Roten Spinnmilben: Sind an den feinen Spinnweben auf den Pflanzen zu erkennen. Sie tauchen vor allem dann auf, wenn die Pflanze in trockener und warmer Heizungsluft im Winter steht. Die Bekämpfung erfolgt am besten ökologisch mit Raubmilben oder mit Seifenlauge mit Spiritus s.o.. Wenn alles nichts nützt, gibt es Pflanzenspray-Präparate aus dem Fachhandel.

Blattläuse: Ein Befall ist an klebrigen den Blättern, Triebspitzen und Blüten zu erkennen. Die kleinen Krabbler lassen sich leicht mit einem Lappen abwischen. Im Wintergarten kann der Befall mit Gallmücken, Marienkäfern oder Florfliegen erfolgen.

Pflanze kaufen

Forellenbegonien sind in jedem anspruchsvollen Handel für Zimmerpflanzen erhältlich. Bei einem Kauf im Winter sollte die Exotin zum Schutz vor Kälte gut in Papier eingepackt werden.

Eine gesunde Begonie ist vital und widerstandsfähig. Sie zeigt einen aufrechten Wuchs, gesunde Blätter und Blüten mit regelmäßiger, typischer Form und Färbung. Besonders zu beachten sind saubere und schadlose Verzweigungen, Blattachsen, Blätter und Blüten. Welke, schlaffe und dünne Pflanzenanteile sowie Flecken, Gespinsten oder klebrigen Belag weisen auf ein schlecht gehaltenes und krankes Gewächs hin.