Erdorchidee Pflege

Erdorchidee: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Odontoglossum wyattianum, die Orchidee

Kaum eine Pflanze verfügt über eine solche Fülle an Formen und Farben wie die Orchidee. Botaniker unterscheiden hier in rund dreißigtausend Arten. Jedoch dienen diese Pflanzen nicht nur als Zierde, sondern werden auch als Heilmittel und Aphrodisiakum genutzt. Ihren Ursprung hat die Pflanze in Indonesien. Zu den meist tropischen Orchideen gehören die Epiphyten (Aufsitzerpflanzen), eine Bezeichnung dafür, dass sie auf anderen Pflanzen wächst. In den Bäumen des tropischen Regenwalds haben diese Pflanzen die besten Wachstumsmöglichkeiten, da sich ihnen dort ein Gleichmaß an Schatten und Sonne bietet. Orchideen aus Thailand nähren sich durch vermoderte Pflanzen.

Neben den Epiphyten, welche auf Bäumen wachsen, gibt es auch Orchideen, welche auf dem Boden oder sogar auf Felsen heimisch sind. Dabei ist die Entwicklung dieser Pflanze noch längst nicht abgeschlossen. Sogar noch heute bringt die Pflanze immer wieder neue Farben und Formen hervor (natürliche Hybriden), wobei sich unterschiedliche Gattungen dieser Pflanze durch Mitwirkung von Insekten befruchten lassen. In Europa gibt es circa zweihundertfünfzig Orchideenarten, während es in Australien etwa achthundert Arten und in Afrika rund zweitausend Arten gibt.

Die größte Artenanzahl gibt es in Südamerika mit rund neuntausend Arten. In Asien sind es sogar vierzehntausend Arten. Dabei sind neun von zehn Orchideenarten in den tropischen Wäldern heimisch. Trotzdem gedeihen Orchideen nicht ausschließlich in tropischen Gebieten. Einige diese wunderschönen Pflanzen, wachsen sogar in über viertausend Meter Höhe beispielsweise im Himalaja und den südamerikanischen Anden. Im Prinzip wächst die Pflanze weltweit außer im ewigen Eis oder Trockenwüsten.

Besonderheiten der Orchidee

Solange die Orchidee Knospen trägt, ragt sie in die Höhe. Während der Blütezeit drehen sich ihre Blüten um einhundertachtzig Grad herum. Auch bei der Größe der Blüten gibt es große Unterschiede. Die kleinsten Blüten verfügen gerade mal über eine Größe von nur wenigen Millimetern, während sich die größten Blüten bis zu einer Größe von zwanzig Zentimetern präsentieren.

Orchideenarten

Einige Orchideen blühen über Monate hinweg, während andere nur einen Tag blühen. Tropischer Frauenschuh beispielsweise blüht über Monate. Ihre Blütenblätter sind spiegelsymmetrisch angeordnet. Die Pflanze verfügt über drei äußere Kelchblätter wie auch drei innere Kronblätter. Zwei dieser Kronblätter sind einheitlich

Angeordnet, während das mittlere (untere Blatt) lippenförmig ist, was den Insekten eine bequeme Landung ermöglicht.

Nachtfalterorchidee, Phalaenopsis

Wenn Du nur über wenige Kenntnisse hinsichtlich der Orchideenpflege verfügst, solltest Du dir vielleicht als Erstes eine Phalaenopsis zulegen. Diese Pflanze bedarf keiner aufwendigen Pflege und gehört zu den meist gekauften Pflanzen im Baumarkt. Jedoch handelt es sich bei dieser Pflanze nicht um Naturformen, sondern oft nur um unbenannte Hybridzüchtungen, welche besonders blühfreudig und preiswert sind. Diese Pflanzen erblüht nicht nur, oft wachsen ihre Triebe weiter und bilden dabei neue Knospen. Entsprechend lang (Monate) ist dann auch ihre Blütezeit.

Miltonie, (Miltoniopsis)

Die Blütezeit der Miltonie ist nicht ganz so lang. Vielmehr erfreut sie ihren Besitzer bei guter Pflege ein paar Wochen. Die großen Blüten dieser Pflanze weist ein markantes Muster auf. Besonders die neuen Züchtungen können bei entsprechender Pflege zwei Mal im Jahr. Auch die Dendrobien (Dendrobium nobile), welche im Frühjahr blühen sind besonders pflegeleicht. Frauenschuhzüchtungen blühen zu unterschiedlichen Jahreszeiten, je nachdem welcher Art sie angehören. Unkomplizierter hingegen sind Oncidien, welche sich im Herbst üppig verzweigt mit duftenden Rispen darbieten.

Standort und Pflege

Die Basis für ein optimales Wachstum der Pflanze sind natürlich der richtige Standort und die regelmäßige Pflege. In der Natur gedeihen sie, wie bereits erwähnt als Baumaufsitzer (Regenwälder), wo sie durch heftige Regengüsse mit reichlich Feuchtigkeit versorgt werden. Um trockene Zeiten zu überstehen, verfügen viele Orchideen über sogenannte Speicherorgane wie Bulben, dickfleischige Blätter und Stengel. Orchideen brauchen viel Licht, aber keine direkte Sonneneinstrahlung, da die zarten Blätter sonst verbrennen können. Wenn Du sie auf die Fensterbank stellst, wählst Du am Besten die Ost- oder Nordseite. Stellst Du sie auf die Südseite, solltest Du die Pflanzen mithilfe einer Sonnenschutzfolie am Fenster schützen.

Düngen der Pflanze

Mit dem Ausfall der Blüten beginnt die Ruhephase der Orchidee. Von nun ab solltest Du die unterstützen. Nach ihrer Blüte, circa im Mai, solltest Du die Pflanze weiter düngen bis circa in den August hinein etwa alle vier Wochen. Hierzu kannst Du einen handelsüblichen Flüssigdünger verwenden. Danach solltest Du die Düngung einstellen, da die Pflanze im Herbst, aufgrund des ungenügenden Sonnenlichts, den Dünger nicht mehr umsetzen kann.

Stiele verblühter Orchideen kürzen

Die Stiele der Pflanze sollten nicht zu sehr gekürzt werden. Beim Schneiden solltest Du unbedingt darauf achten, dass sich noch zwei bis drei Augen am Stiel befinden, da diese meist neue Blütenrispen treiben. Die Verdickungen sind sozusagen schlafende Knospen, welche circa drei Monate benötigen, bis sie sich öffnen. In blütenlosen Monaten solltest Du die Pflanze in einen kühleren Raum stellen. Für eine erneute Blütenbildung benötigt die Pflanze eine Temperatur von circa sechszehn Grad.

Orchideen gießen

Orchideen mögen keine Staunässe. Von daher solltest Du die Pflanze nur einmal wöchentlich gießen. Hilfreich sind Steine oder ein sogenannter aufsaugender Blähton am Topfboden, welcher zuviel Feuchtigkeit verhindert. Hin und wieder kannst Du die Pflanze auch besprühen, allerdings nur bei Tageslicht, da die Blüten nachts trocken sein müssen.

Orchideen umtopfen

Circa alle zwei bis vier Jahre sollte eine Orchidee umgetopft werden, jedoch erst nach der Blüte. Dabei solltest Du dann auch gleich altes Pflanzenmaterial entfernen, um Bakterien und Pilze zu vermeiden. Als Pflanzgefäß eignet sich ein Plastiktopf mit gelöchertem Boden. Auf Tongefäße solltest Du verzichten, da die Wurzeln daran festkleben und beim nächsten Umtopfen verletzt werden könnten. Auf Blumenerde solltest Du verzichten und statt dessen auf spezielle Orchideensubstrate zurückgreifen, da diese lockerer sind und über eine hohe Wasseraufnahmekapazität verfügen. Düngen solltest Du die Pflanze dann aber erst frühestens nach vier Wochen.