Drosera Capensis: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Vorstellung des Kap-Sonnentaus

Der mehrjährige Kap-Sonnentau (drosera capensis) präsentiert sich seinem Betrachter zunächst als dreidimensionales Kunstwerk aus glitzernden Tautropfen. Die insektenfressende Pflanze erreicht eine Höhe bis zu 20 Zentimetern und bildet nach einigen Jahren einen kurzen Stamm aus. Sie sondert im vorderen Bereich ihrer Fangblätter über Hunderte von Tentakeln einen zuckerhaltigen Saft ab. Diese Flüssigkeit glänzt nicht nur verlockend im Licht, sondern zieht auch durch ihren Geruch potentielle Opfer an.

Hat sich das Insekt einmal im klebrigen Lockstoff verfangen, schlingt sich innerhalb weniger Minuten das ganze Blatt um seine Beute. Der Sonnentau zersetzt nun mithilfe von Verdauungssaft das Insekt, um anschließend die Nährstoffe über seine Tentakelspitzen aufzunehmen. Zurück bleiben lediglich unverdauliche Teile des Insekts, wie beispielsweise der Panzer.

Während der Kap-Sonnentau in der Natur um den Jahreswechsel blüht, geschieht dies im Haus fortlaufend. Es erscheinen jeweils ein Dutzend kleiner, hellvioletter Blüten auf etwa 30 Zentimeter langen Stängeln. Sie öffnen sich einen Tag lang, bestäuben sich in dieser Zeit selbst und bilden in der Folge Samen, die zu einer Selbstaussaat führen können.

Herkunft und Verbreitung

Die Sumpfpflanze stammt ursprünglich aus dem südwestlichen Teil der Kapregion Südafrikas. Dort triffst du sie an Gewässern und in Feuchtgebieten an, wo sie ihren idealen Lebensraum finden.

Welche Sorten und Farben gibt es?

Innerhalb der Gattung Sonnentau findest du über 100 Arten mit ganz unterschiedlichen Anforderungen an Standort und Pflege, wie beispielsweise

  • Zwergformen mit einer Höhe von maximal einem Zentimeter
  • Königs-Sonnentau mit einem Durchmesser von über einem halben Meter
  • kletternde oder stammbildende Arten
  • Pflanzen mit Knollen zur Speicherung von Feuchtigkeit und Nährstoffen

Der rundblättriger Sonnentau ist überall auf dem nördlichen Teil der Erde verbreitet und traditionell als Heilkraut gegen Husten bekannt.

Innerhalb der Gattung Drosera capensis gibt es Züchtungen mit schmaleren oder breiteren Blätter. Der rote Sonnentau (Drosera capensis red) verfärbt sich in den Sommermonaten komplett rot. Daneben findest du auch Zuchtformen mit einheitlich grünen Blättern und weißen Blüten, wie beispielsweise den weißen Sonnentau (Drosera capensis alba).

Welchen Standort sollte ich für Drosera capensis auswählen

Grundsätzlich braucht der Kap-Sonnentau viel Sonne, Staunässe und einen nährstoffarmen Boden. Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 Prozent sorgt dafür, dass die Pflanze den nötigen Klebstoff für ihre Tentakel erzeugen kann. Eine niedrigere Luftfeuchtigkeit lässt dagegen ihre Blätter vertrocknen.

Im Sommer kannst du die Pflanze ins Freie stellen, sobald keine Nachttemperaturen von unter 15 Grad mehr zu erwarten sind. Eine Eingewöhnungsphase erleichtert den Übergang: Wähle zunächst einen Platz im Halbschatten und verschiebe Drosera capensis nach und nach an hellere Standorte. Sie verträgt im Hochsommer auch Temperaturen bis zu 35 Grad ohne Probleme.

Was ist bei der Bewässerung zu beachten?

Das Substrat darf niemals ganz austrocknen. Besonders in der warmen Jahreszeit solltest du für Staunässe sorgen. Ein Standort im Freien erhöht zusätzlich den Wasserbedarf. Die Pflanze verträgt keinen Kalk – zum Gießen eignet sich aus diesem Grund ausschließlich Regen- oder destilliertes Wasser.

Muss ich den Kap-Sonnentau düngen?

Eine Düngung ist grundsätzlich nicht erforderlich. Die Wurzeln dienen lediglich zur Wasseraufnahme und dem Halt der Pflanze. Die Aufnahme von Nährstoffen erfolgt hingegen über gefangene Insekten. Wenn du magst, kannst du die Pflanze indirekt mit Nahrung versorgen, indem du sie mit einzelnen, noch lebenden Insekten füttest.

Kann ich Drosera Capensis zurückschneiden?

Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich, allerdings fördert die Entfernung verblühter Stängel die Bildung neuer Blüten. Sollte die Pflanze aufgrund ungünstige Standortbedingungen oder eines Pflegefehlers absterben, besteht für dich zunächst kein Anlass zur Sorge: Sie vermag aus ihren Wurzeln neu auszutreiben und bereitet dir anschließend unter guten Bedingungen noch viele Jahre Freude.

Was gilt es bei der Überwinterung zu beachten?

Auch wenn viele subtropische Sonnentau-Arten aus ihrer Heimat kühlere Winter gewohnt sind, kommen viele Arten das ganze Jahr über mit gleich bleibenden Temperaturen zurecht. Dies gilt auch für Drosera capensis. Du kannst die Pflanze ganzjährig in der Wohnung halten. Im Idealfall sollte der Kap-Sonnentau im Winter etwas kühler stehen und etwas weniger Wasser erhalten. Das Thermometer darf allerdings nicht unter 5 Grad fallen.

Im Winter verhindert zusätzliche Beleuchtung ein Absterben von Blättern und den Befall durch Schädlinge. Ein roter Farbton der Blätter signalisiert dir ausreichende Lichtverhältnisse. Im Wintergarten oder auf einem Platz hinter einem Panoramafenster sind zusätzliche Lichtquellen nicht erforderlich.

Wie vermehre ich den Kap-Sonnentau?

Die Vermehrung erfolgt durch Samen, Blattstecklinge oder Wurzelstecklinge. Saatgut legst du einfach auf feuchten Torf. Wähle einen hellen Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit und verzichte darauf, die Samen abzudecken.

Blattstecklinge schneidest du in zentimeterlange Stücke und legst diese mit den Tentakeln nach oben ebenfalls auf das Substrat. Nach mehreren Wochen treiben die neuen Pflanzen aus. Mit kleinen Wurzelstücken verfährst du ähnlich, deckst sie aber zusätzlich mit einer dünnen Schicht Substrat ab.

Wann und wie topfe ich Drosera capensis um?

Aufgrund der Zersetzung des Substrates solltest du die Pflanze alle zwei Jahre umtopfen. Der ideale Zeitpunkt ist der Frühling. Tiefe Gefäße bieten ihren Pfahlwurzeln ausreichend Raum. Das Substrat sollte sowohl sauer als auch nährstoffarm sein und Wasser gut speichern. Ideal wäre ein ph-Wert von 3,5 – 4,5. Zum Umtopfen eignet sich ungedüngter Torf oder eine Mischung aus Weißtorf und Quarzsand im Verhältnis 3:1. Im Handel findest du auch spezielle Erde für Insektivoren. Handelsübliche Blumenerde eignet sich aufgrund des zu hohen Kalk- und Nährstoffgehaltes dagegen nicht.

Falls dir der Kontakt mit der klebrigen – aber ungiftigen – Flüssigkeit unangenehm ist, benötigst du zum Umtopfen zusätzlich ein paar Handschuhe. Zieh die Pflanze vorsichtig aus ihrem Topf und schüttele die alte Erde ab. Entferne abgestorbene Wurzelteile und achte dabei darauf, auf keinen Fall die Pfahlwurzel zu beschädigen. Nach dem Einpflanzen ins neue Behältnis solltest du den Kap-Sonnentau mittels Wasserbad gründlich wässern.

Mit welchen Pflanzen lässt sich Drosera capensis kombinieren?

Der Kap-Sonnentau ist häufig in Terrarien anzutreffen, die ihm sowohl die nötige Wärme als auch hohe Luftfeuchtigkeit bieten. Er lässt sich aufgrund seiner speziellen Anforderungen an Klima und Substrat noch am besten mit anderen subtropischen Sonnentau-Arten kombinieren. Darüber hinaus eignen sich andere fleischfressenden Arten wie die Roten Schlauchpflanze (Sarracenia purpurea) oder die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula).

Welche Schädlinge und Krankheiten können auftreten?

Gelegentlich befallen Blattläuse den Kap-Sonnentau. Neben natürlichen Mitteln aus dem Handel helfen auch Hausmittel, wie beispielsweise das Besprühen mit einer Mischung aus Wasser und einigen Tropfen Spülmittel. Bei Schimmelbefall bleibt dagegen nur die Entfernung aller betroffenen Pflanzenteile und anschließendes Umtopfen. Oft hilft es, am jeweiligen Standort im Haus den Luftaustausch zu verbessern, um ein erneutes Auftreten von Schimmelpilzen zu verhindern.

Nach einem Aufenthalt im Freien solltest du die Pflanze auf Schnecken untersuchen und vorhandene Exemplare per Hand entfernen. Du kannst die Schädlinge bereits im Vorfeld bekämpfen, indem du im betroffenen Bereich des Gartens oder Balkons mehrere Bierfallen aufstellst.

Wo kann ich Kap-Sonnentau kaufen und worauf sollte ich beim Kauf achten?

Du findest Drosera capensis in jedem Baumarkt, allerdings – abhängig von der Pflege vor Ort – manchmal in schlechter Qualität. In der Regel enthält jeder Behälter mehrere Exemplare, die du einzeln in mehrere Töpfe verpflanzen kannst. Falls dich die Versandkosten nicht abschrecken, bietet dir der Onlinehandel eine große Auswahl an verschiedenen Züchtungen.

Auch wenn sich die robusten Pflanzen oft wieder erholen, solltest du keine Exemplare kaufen, die entweder keine Tropfen an den Drüsen aufweisen oder einen vertrockneten Eindruck machen. Alternativ findest du Drosera capensis im Handel auch als Saatgut – teilweise sogar mit passendem Anzuchtsubstrat.