Dreimasterblumen Pflanze

Dreimasterblumen: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Dreimasterblume – eine Wildpflanze für drinnen und draußen

Die Dreimasterblumen, auch als Gottesaugen oder Wilder Heinrich bezeichnet, gehören zu den Commelinagewächsen. Sie sind nicht nur ein echter Blickfang im Garten oder auf der Fensterbank, sie sind auch sehr dankbare Pflanzen. Sie lassen sich leicht kultivieren und sind bei ihrer Pflege sehr anspruchslos. Die Blüte der Pflanze ist vorwiegend Blau, Violett oder Rosa. Auch weiße Arten sind oft zu finden. Die Blüten bestehen aus drei Blütenblättern. Die Staubblätter sind gelb und bilden einen hübschen Kontrast. Dreimasterblumen sind sowohl als Zimmerpflanzen, wie auch als Freilandpflanzen geeignet.

Die Herkunft und Verbreitung der Dreimasterblume

Die Ursprungsheimat der Dreimasterblume ist Nord- und Südamerika. Von dort stammen ungefähr 60 unterschiedliche Arten, zumeist hängend. Ihr Namensgeber war John Tradescant. Er war Botaniker und arbeitete am englischen Hof. Um 1660 erhielt das Gottesauge große Aufmerksamkeit. Es war leicht zu kultivieren und fand so auch schnell seinen Platz in Innenräumen. Über die europäischen Höfe kam die Pflanze bald in viele Königshäuser, von wo aus sie sich über ganz Europa weiterverbreitete.

Die schönsten Sorten und Farben

Von der Dreimasterblume sind die folgenden Sorten am verbreitetsten:

Innocence ist eine sehr frostharte Sorte. Sie blüht den ganzen Sommer über mit weißen Blüten. Die Pflanze wird 40 bis 50 Zentimeter hoch.

Gisela hat ebenfalls weiße Blüten. Sie ist keine hängende Pflanze sondern steht aufrecht mit hübschen buschigen Horsten. Die Blütezeit beginnt im Juni und zieht sich bis zum September. Mit 40 bis 50 Zentimeter ist sie eine auffällige Pflanze.

Die Leonora wächst sehr kompakt. Ihre ersten Blüten zeigen sich im Mai in wunderschöner, dunkelvioletter Farbe. Bis September kann man sich an ihnen erfreuen. Sie wird bis zu 40 Zentimeter hoch.

Sweet Kate blüht im Juni und Juli. Sie liebt einen halbschattigen Platz. Erfreulich für den Gartenliebhaber ist die zweite Blütezeit im September, wo sie noch einmal ihre hübschen violetten und blauen Blüten präsentiert. Sie wird zwischen 30 und 40 Zentimeter hoch. Auffallend ist das leicht gelblich gefärbte Laub der Pflanze.

Die Tradescanttia navicularis wächst im Gegensatz zu den anderen Sorten recht langsam. Ihre Triebe kriechen am Boden entlang. Sie hat längliche, kupfergrüne Blätter. Die Unterseite dagegen ist Purpur marmoriert. Die zarten Blüten erstrahlen in hellrosa.

Tradescantia sillamontana und Tradescantia fluminensis sind als Zimmerpflanzen geeignet. Die Sillamontana bildet längliche Blätter, die ungefähr sechs Zentimeter lang werden. Sie sind kräftig grün und behaart. Die auffälligen Blüten sind Purpurrosa. Die Fluminensis dagegen hat glatte Blätter. Sie tragen ein leichtes Muster oder sind rot-grün gefärbt. Mit ihren weißen, zarten Blüten ist sie ein toller Eyecatcher.

Die richtige Pflege der Dreimasterblume

Die Dreimasterblume ist eine typische Anfängerpflanze, da sie sehr robust ist. Allerdings muss bedacht werden, dass sie leicht giftig ist. Menschen mit Allergien sollten daher sehr vorsichtig sein. Auch Tiere können allergisch auf sie reagieren.

Optimaler Standort des Gottesauge

Im Garten liebt es die Dreimasterblume halbschattig bis sonnig. Auch mit dunkleren Plätzen kommst sie gut klar. Ob große Kälte oder extreme Hitze steckt sie locker weg und passt sich an. Einen humusreichen, lockeren Boden dankt sie mit einer tollen Blütenpracht. Dabei sollte sie regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Der Boden darf nur mäßig feucht und nicht zu nass sein.

Als Zimmerpflanze benötigt die Dreimasterblume Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Sie braucht einen hellen Platz ohne direkte Sonne. Das Südfenster ist daher keine Option, da sie dort eher von Schädlingen befallen wird.

Wie viel Wasser braucht die Dreimasterblume

Sie ist keine Sukkulente. Trotzdem hat sie die Fähigkeit, in ihren dicken Stielen Wasser zu speichern. So ist es auch kein Beinbruch, wenn man einmal mit dem Gießen etwas nachlässiger ist. Die Pflanze kann sich dann für kurze Zeit selbst versorgen. Ein nasser Wurzelballen dagegen nimmt die Blume sehr übel. Daher ist darauf zu achten, dass es keine Staunässe im Topf gibt. Etwas mehr Luftfeuchtigkeit durch Besprühen mit entkalktem Wasser dagegen, liebt diese Pflanze sehr.

Muss ich meine Dreimasterblume düngen?

Im Außenbereich wird die Pflanze einmal im Jahr, zwischen März und April, mit einem Volldünger versorgt. Das reicht dieser bescheidenen Blume vollkommen.

Als Zimmerpflanze dagegen ist mehr Pflege erforderlich. Hier sollte in Abständen von zwei Wochen eine sparsame Düngergabe erfolgen. Im Winter kommt sie ohne diese Nährstoffe aus.

Das Schneiden der Pflanze

Nach der Blüte sollten verwelkte Blätter schnellstens entfernt werden. Da der Samen dann noch nicht gebildet ist, dankt die Blume diese Versorgung mit einer nochmaligen Blüte. So wird eine Neuaussaat verhindert und die Pflanze kann nicht verwildern.

Überwintern im Außenbereich

Auch wenn die Dreimasterblume sehr anspruchslos und robust ist, sollte sie im Winter vor zu kalten Nächten geschützt werden. Mit dem Laub aus dem Garten und Reisig wird die Pflanze ca. 20 Zentimeter hoch angehäufelt.

Topfpflanzen sollten jetzt in ihr Winterquartier gebracht werden.

Dreimasterblume vermehren

Um dir neue Pflanzen zu ziehen, schneidest du im Sommer die Kopfstecklinge, die keine Blüten haben, ab. Unten am Stiel entfernst du das Laub und lässt ein oder zwei Blattpaare stehen. Setze ein paar dieser Stecklinge in einen Topf, höchsten acht Stück. Ein Gemisch aus Torf und Sand wird leicht angefeuchtet und bietet die passende Grundlage für neue Wurzeln. Stelle die Pflanze an einen halbschattigen Platz am Fester und achte darauf, dass sie nicht austrocknet. Schon hast du nach kurzer Zeit hübsche, neue Dreimasterblumen.

Zimmerpflanzen umtopfen

Wenn der Winter vorbei ist, sollten zu groß gewachsene Pflanzen einen neuen, größeren Topf bekommen. Da die meisten Sorten ihre Wurzeln flach ausbreiten, können sie auch in Schalen oder flache Töpfe eingepflanzt werden. Vergiss nicht, unten eine Tonscherbe einzulegen. Sie sorgt dafür, dass überflüssiges Wasser gut abfließen kann.

Ob deine Pflanze umgetopft werden muss erkennst du daran, dass

  • ihr Topf nicht mehr genügend Platz bietet,
  • die Erde oder das Substrat stark abgenommen hat,
  • sich Wurzeln an der Oberfläche zeigen oder
  • der Pflanzenballen stark verwurzelt ist.

Mit welchen Pflanzen lässt sich die Dreimasterblume kombinieren?

Im Außenbeet passt das Gottesauge besonders gut in einen Naturgarten. Auch um den Gartenteich fühlt sie sich sehr wohl und ist ein toller Blickfang. Arrangieren lässt sie sich sehr vielseitig. Gräser in ihrer Nähe heben sie in den Mittelpunkt. Dazu zählt auch das Pfeifengras. Die Iris oder der Frauenmantel sind ideale Partner für eine bunte Bepflanzung in einer harmonischen Einheit. Auch Blutweiderich passt sehr gut zur Dreimasterblume.

In der Wohnung steht die hübsche Pflanze am besten alleine, damit sie nicht durch andere Blüher in den Hintergrund gedrängt wird.

Auch das Gottesauge ist vor Schädlinge und Krankheiten nicht sicher

Braune Blätter und ausgetrocknete Blattspitzen weisen meist auf fehlende Luftfeuchtigkeit hin. Auch die Wärme der Heizkörper im Winter mag die Pflanze nicht. Hier hilft oft feines Besprühen und ein Wechsel an einen besseren Standort.

Hat die Pflanze an Blattachsen feine Spinnweben, ist sie von der gemeinen Spinnmilbe befallen. Hier kann oft schön ein Abwaschen der betroffenen Stellen helfen. Auch biologische Mittel gegen Spinnmilben schaffen schnell Abhilfe.

Schildläuse sind besonders heikel, weil man sie schlecht erkennt. Daher solltest du deine Pflanzen öfter genau in Augenschein nehmen, um einen Befall schnell und frühzeitig zu erkennen.

Wo gibt es Dreimasterblumen zu kaufen?

Die beste Qualität beim Pflanzenkauf gibt es immer noch beim Gärtner oder in der Baumschule. Pflanzen vom Gartencenter, Baumarkt oder im Online-Shop stammen meist aus Massenzuchten und werden auf unterschiedliche Weise vorbehandelt, damit sie einen großen Ertrag für den Verkauf abgeben. Achtet man auf verschiedene Merkmale, kann man allerdings auch hier gute Qualität bekommen.

Achte besonders auf die Blätter, schau dir Oberseite und Unterseite gut an. Auch die Blattachsen geben Aufschluss darüber, ob ein Schädlingsbefall vorhanden ist. Die Blätter sollten keine Ränder haben und sich in einer kräftigen Farbe präsentieren.

Da das Gottesauge sich leicht vermehren lässt, kannst du dir auch von Freunden Stecklinge besorgen und dir deine Pflanzen selber ziehen.