Dieffenbachia: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Dieffenbachia: Schön, aber mit Vorsicht zu bewundern

Sie gilt als pflegeleicht und macht sich als Zimmerpflanze äußerst dekorativ. Die Dieffenbachia ist nicht umsonst eine der beliebtesten Zimmerpflanzen schlechthin. Allerdings sollte ihr Standort mit Bedacht gewählt werden: Ihre Blätter sind sehr giftig und können schon bei Berührung Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen.

Die Blätter der Dieffenbachia sind – bis auf wenige Sorten – immer zweifarbig. Der Kontrast, für den diese Pflanze geradezu berühmt ist, kann je nach Sorte unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Ihren grünen Grundton unterbricht meistens ein weißes oder gelbes Muster. Die Zeichnungen variieren zwischen flächig, farbverlaufend oder kontrastreich gesprenkelt. Ihre Blätter sind spitz-oval und messen durchschnittlich 45 Zentimeter Länge. Ihre Blattfärbung kann sich mit der Zeit verändern.

Für Abwechslung auf der Fensterbank ist jedenfalls gesorgt, wenn eine Dieffenbachia ins Haus kommt. Allerdings gibt der Zustand ihrer Blattzeichnung auch Aufschluss über ihr Befinden. Ein Mangel an Tageslicht lässt ihre Zeichnung verblassen. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung hingegen färbt ihr Blattwerk hellgelb und ockerbraun und lässt es anschließend verwelken.

Dieffenbachia: Herkunft und Verbreitung

Die elegante, schlichte Blattschmuckpflanze stammt ursprünglich aus den dichten Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Sie zählt zur Familie der Aronstabgewächse. Bei uns ist die Dieffenbachia als Zimmerpflanze schon recht lange bekannt und weit verbreitet. Ihren Namen verdankt die exotische Schönheit dem österreichischen Hobby-Botaniker und kaiserlich-königlichen Hofgärtner Joseph Dieffenbach. Er zeichnete unter anderem für die Blütenpracht und Artenvielfalt der kaiserlichen Gärten von Schloss Schönbrunn in Wien verantwortlich.

Welche Sorten und Farben gibt es?

Von der tropischen Dieffenbachia sind bislang über 50 verschiedene Arten bekannt. Rein optisch sind sie jedoch nicht leicht voneinander zu unterscheiden. Die im Handel erhältlichen Sorten beschränken sich meist auf die gängigen „Bestseller“:

Dieffenbachia ‘Camilla’: Sie ist ausgesprochen elegant und sorgt für gepflegtes Understatement im Blumentopf. Ihre Blätter sind fast gänzlich weiß mit einem dezenten, hellgrünen Rand.

Dieffenbachia ‘Mars’: Die markante weiß-grüne Blattzeichnung erinnert hier tatsächlich ein wenig an Bilder der Oberfläche dieses Planeten. Sie wächst sehr kompakt und ist daher auch für minimalistisches Interieur geeignet.

Dieffenbachia ‘Green Magic’: Auch sie macht ihrem magischen Namen Ehre. Ihre Blätter sind von einem satten Dunkelgrün. Die Färbung wird lediglich durch die deutlich hervortretenden, mittig verlaufenden Blattadern unterbrochen.

Dieffenbachia ‘Reflector’: Diese Sorte fällt gerne ein wenig aus dem Rahmen. Ein Eyecatcher ist diese Pflanze allemal. Ihr auffallendes, flottes Blattmuster besticht durch ein regelrechtes Farbenspiel aus Gelb, Hellgrün und Dunkelgrün. Sie ist ein echtes, lebendes Stilelement für jeden Raum.

Welche Pflege braucht die Dieffenbachia?

Sie ist nicht besonders anspruchsvoll, aber sich selbst überlassen sollte man eine Dieffenbachie schon aufgrund ihrer giftigen Blätter nicht. Kleinkinder und Haustiere sollten keinen Zugang zu ihr haben. Sogar das abgeflossene Gießwasser in ihren Untersetzern ist für Mensch und Tier hochgiftig.

Standort

Als typische Tropenpflanze hätte sie diese klimatischen Bedingungen natürlich auch gerne zuhause. Allerdings schätzen es wohl die wenigsten von uns, bei Raumtemperaturen von 25 Grad Celsius und mehr zu leben. Wer jedoch schon immer sein Badezimmer zur grünen Wohlfühloase umgestalten wollte, hätte in der Dieffenbachia eine starke Verbündete. Wärme, Luftfeuchtigkeit und Licht sind ihre Präferenzen. Direkte Sonnenstrahlen schätzt sie, die aus dem Dunkel des Dschungels kommt, aber nicht. Ebenso wenig mag sie Zugluft, Wind oder Regen. Den Sommer über ins Freie übersiedeln zu müssen, wäre eine echte Herausforderung für sie.

Bewässerung

Dieffenbachien haben einen sehr hohen Wasserbedarf. Ihre Erde sollte immer feucht, aber niemals tropfnass sein. Tägliches, moderates Gießen mit Gefühl verträgt diese Pflanze am besten. Die Dieffenbachia kann Staunässe auf den sprichwörtlichen Tod nicht ausstehen. Sobald sie nasse Füße bekommt, reagiert ihr Wurzelballen mit Fäulnis. Ein Topf mit Drainageloch und einem entsprechend großen Übertopf, in welchen das Gießwasser ablaufen kann, ist oberste Pflicht. Ihre Blätter sollten von Zeit zu Zeit mit abgestandenem Regenwasser oder destilliertem Wasser besprüht werden. Das verschafft dieser Tropenpflanze nicht nur ein Gefühl von Heimat, sondern hält auch lästige Schädlinge von ihren schmackhaften Blättern fern.

Düngung

Hier gilt der Leitsatz „Weniger ist mehr“. Von Frühling bis Herbst erfreut man die Dieffenbachia alle zwei Wochen mit einer Portion Blumendünger. Während ihrer Ruhezeit reicht das Düngen dann einmal pro Monat völlig aus.

Schneiden

Welke und vertrocknete Blätter entsorgt die Dieffenbachia in Eigenregie. Diese fallen von selbst ab. Wer sie unbedingt schneiden möchte, sollte dafür auf jeden Fall Handschuhe und Kleidung mit langen Ärmeln tragen. Auch das Gesicht sollte den Blättern bei dieser Tätigkeit nicht allzu nahekommen. Wichtig: Messer oder Schere müssen im Anschluss einer gründlichen Reinigung unterzogen werden.

Überwintern

Im Herbst und im Winter schätzt die Dieffenbachia ein helles, aber nur dezent kühleres Quartier. Ein wenig die kalte Jahreszeit zu simulieren, kurbelt das Wachstum der Dieffenbachia im darauffolgenden Frühjahr wieder so richtig an. Unter angenehme 18 Grad Celsius sollte es für sie temperaturmäßig aber auch im Winter nicht abkühlen. Ihr Erdreich braucht weniger Wasser, austrocknen sollte das Substrat jedoch nicht.

Vermehren

Die Dieffenbachia lässt sich – anders als ihr Ruf als exotische Schönheit es vermuten ließe – relativ leicht durch Kopfstecklinge vermehren. Der perfekte Zeitpunkt dafür ist der Sommer. Triebspitzen mit jeweils drei Blättern werden dafür direkt unter einem Sprossenknoten abgeschnitten. Dann stellt man den Setzling in ein Glas mit Wasser und wartet, bis sich Wurzeln gebildet haben. Wichtig: Auch bei dieser Tätigkeit sollten Gärtnerin und Gärtner unbedingt Handschuhe tragen und Hautkontakt vermeiden!

Umtopfen

Die Dieffenbachia wächst konstant und beständig über sich hinaus. Alle zwei Jahre im Frühling wird es daher Zeit für einen größeren Topf. Ihr Wurzelballen würde sonst verkümmern, was zum Absterben der Pflanze führen kann. Giftig sind übrigens auch ihre Rhizome, daher: Handschuhe nicht vergessen!

Kombinationspartner

Unverträglichkeiten oder Animositäten anderen Pflanzenkolleg*innen gegenüber sind für die Dieffenbachia nicht bekannt. Ihre Standortvorlieben werden allerdings ohnehin nicht viele andere durchschnittliche Zimmerpflanzen mit ihr teilen wollen.

Schädlinge und Krankheiten

Ihre für Menschen und Haustiere hochgiftigen Pflanzensäfte halten leider kaum Schädlinge davon ab, sich an den Blättern der Dieffenbachia zu laben. Nasse Erde im Topf lässt nicht nur den Wurzelballen faulen, auch die lästigen Trauermücken fühlen sich in diesem Ambiente äußerst wohl. Ist die Dieffenbachia über längere Zeit zu hoher Lufttrockenheit ausgesetzt, zieht dieses Milieu Spinnmilben magisch an. Auch Woll- und Schmierläuse finden die Dieffenbachia dann geradezu unwiderstehlich. Die Pflanze sollte daher einmal wöchentlich mit kritischem Blick auf verräterische Spuren hin untersucht werden. Weiß-graue Schlieren oder kleine weiße Pünktchen auf den Blättern und Stielen sind meist die ersten verräterischen Hinweise auf drohenden Schädlingsbefall.

Eine Dieffenbachia kaufen

Hier wird vermutlich die Optik das alles entscheidende Kaufkriterium sein. Manche Sorten sind im Fachhandel jedoch häufiger erhältlich als andere.

Wo kaufe ich eine Dieffenbachia?

Die Dieffenbachia hat die Herzen der heimischen Hobby-Gärtner*innen schon lange im Sturm erobert. Schwer zu finden ist sie im Handel daher meistens nicht. Auch Möbel- und Einrichtungshäuser führen die eine oder andere Sorte immer wieder einmal in ihrem Sortiment.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Qualitativ hochwertig gezüchtete, gesunde und robuste Pflanzen sind am besten in Gärtnereien vor Ort und im Pflanzenfachhandel erhältlich. So dekorativ die Dieffenbachia auch ist: Sie ist hochgiftig und als Geschenk oder nett gemeintes Mitbringsel für Menschen mit Kleinkindern oder Haustieren wirklich nur bedingt empfehlenswert.