Dickblattpflanze: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Dickblattpflanze: Immergrüne Selbstläufer für jeden Geschmack

Es gibt über 300 Arten, die unter dem Sammelbegriff „Dickblattpflanze“ firmieren. Ihr botanischer Name „Crassula“ bedeutet „dick“ oder „dickwandig“, was auf ihre fleischigen Blätter hinweist. Ihr bekanntester Vertreter ist der Geld- oder Pfennigbaum. Nicht verwandt sind die Dickblätter mit der eigenständigen Gattung der Sedum-Pflanzen, zu welcher beispielsweise die „fette Henne“ gehört.

Dickblattpflanze: Herkunft und Verbreitung

Ursprünglich stammen die Dickblattpflanzen aus den Trockenzonen Südafrikas. Außerhalb des afrikanischen Kontinents sind sie kaum irgendwo beheimatet. Die größte Verbreitung und Artenvielfalt der Dickblätter weist die Kapflora auf. Dort allein, an der Südspitze Südafrikas, sind circa 150 Arten beheimatet. Doch es gibt auch zwei Arten, die in Deutschland heimisch sind: die „Crassula tillaea“ und die „Crassula aquatica“. Sie beide gelten in ihrer südafrikanischen Heimat inzwischen als ausgestorben.

Welche Sorten und Farben gibt es?

Die 300 bekannten Arten des Dickblatts sind immergrün, weisen je nach Pflanze aber auch ein interessantes Farbenspiel in Rot, Gelb und Silber auf. Manche Crassula-Vertreter erscheinen auch zweifarbig, was unter Umständen aber auch nur von der Menge an Sonnenlicht abhängt, die sie genießen dürfen. Die bei uns am häufigsten anzutreffenden Arten sind:

Crassula ovata: Der Geld- oder Pfennigbaum ist sicher der prominenteste Vertreter der Dickblätter. Seinen Namen verdankt er seinen gleichförmigen, ovalen Blättern, die tatsächlich ein wenig an Münzen erinnern.
Crassula rupestris: Das Felsen-Dickblatt, auch „Crassula Hottentot“ genannt, wächst auf besonders kargen Böden und in felsigem Gebiet. Sie umfasst drei Unterarten, die sich in Form, Wuchs und Blattwerk deutlich voneinander unterscheiden.
Crassula muscosa: Das Rattenschwanz-Dickblatt verdankt auch seinen – wenig schmeichelhaften – Namen dem Aussehen seines Blattwerks. Seine langen, dünnen Triebe sind auf und auf mit kleinen fleischigen Blättern besetzt, die wie Schuppen aussehen.
Crassula falcata: Das Sichel-Dickblatt erfreut nicht nur mit seinen sichelförmigen, silberfarbenen Blättern. Auch seine leuchtend roten Blüten sind eine wahre Augenweide. Diese Art verlangt jedoch auch ein besonderes Winterquartier: Das Sichel-Dickblatt möchte für seine Winterruhe nicht mehr als 10 Grad Celsius aushalten müssen.
Crassula arborescens: Der Jadestrauch ist einer der elegantesten Vertreter der Dickblattpflanzen. Ihn schmücken silbrig glänzende, grau-grüne Blätter mit einem deutlich abgesetzten, rötlichen Rand.

Welche Pflege braucht die Dickblattpflanze?

Sämtliche Vertreter*innen der Gattung „Dickblatt“ gelten als äußerst anspruchslos und sind auch für Menschen mit wenig Erfahrung oder einem weniger grünen Daumen bestens geeignet. Wer jedoch lange Freude an seinen grünen Mitbewohnern haben möchte, bietet ihnen die bestmöglichen Voraussetzungen.

Standort

Die meisten Dickblätter, die als Zimmerpflanzen kultiviert wurden, bevorzugen ganzjährig einen warmen, hellen Standort. Er darf gerne sonnig bis halbschattig sein. Im Sommer können diese Pflanzen auch ins Freie übersiedeln. Voraussetzung dafür ist allerdings ein warmer Standort, der das Dickblatt vor Regen und Wind schützt. Während ihrer Ruhezeit im Winter darf es weiterhin gerne hell, aber deutlich kühler sein. Die ideale Zimmertemperatur wäre dann zwischen 10 und 15 Grad Celsius.

Bewässerung

Eine längere Trockenzeit ist für die Dickblätter kein Problem. Sie sind sehr gut dazu in der Lage, in ihren fleischigen Blättern Wasser über einen längeren Zeitraum zu speichern. Sie benötigen daher selbst an heißen Sommertagen nur wenig davon. Am besten gedeiht das Dickblatt, wenn sein Substrat zwischendurch immer wieder vollständig abtrocknen kann. Im Winter werden diese genügsamen Pflanzen sehr wenig bis fast gar nicht gegossen.

Düngung

Zwischen April und September befinden sich die Dickblätter in ihrer Wachstumsphase. Hier freut sich jede Pflanze über ein wenig Unterstützung. Wenn man sie einmal pro Monat mit handelsüblichem Kakteendünger verwöhnt, danken sie es mit stetem Wachstum. Am besten dosierbar ist Flüssigdünger, den man gemeinsam mit dem Gießwasser verabreichen kann.

Schneiden

Einige Crassula-Arten profitieren von einem regelmäßigen Schnitt durchaus. Sie verzweigen sich dann dichter und ihr Wuchs wird insgesamt üppiger und gleichförmiger. Kein Wunder also, dass sie sich bestens für eine Kultivierung als Bonsai-Pflanzen eignen.

Überwintern

Ab dem Herbst beginnt für das Dickblatt die Ruhezeit. Ein heller Standort mit maximal 15 Grad Celsius und völlige Ruhe sind nun angesagt. Das Gießen kann auf ein absolutes Minimum beschränkt werden, das Düngen stellt man im Winter gänzlich ein.

Vermehren

Das Vermehren funktioniert bei den meisten Arten sowohl über Kopf- als auch über Blattstecklinge. Die Erfolgsquote ist bei beiden Varianten recht vielversprechend. Am besten nimmt man im Frühling welche von den frischgrünen Austrieben am Ende eines Zweiges ab. Diese lässt man in einem Wasserglas Wurzeln ausbilden und gibt sie anschließend in einen Topf mit Anzuchterde. Für Blattstecklinge schneidet man vorsichtig eines oder mehrere Blätter ab, die direkt mit der Schnittstelle nach unten in ein entsprechendes Pflanzsubstrat eingebracht werden. Diese Variante nimmt ein wenig mehr Zeit in Anspruch, bis sich Wurzeln bilden und die Jungpflanze zu wachsen beginnt.

Umtopfen

Wenn Gärtnerin oder Gärtner alles richtig machen, wachsen Dickblätter konstant jedes Jahr. Sie freuen sich daher, wenn sie – vorzugsweise im Frühling – in einen größeren Topf übersiedeln dürfen und mit frischem Substrat versorgt werden.

Kombinationspartner

Dickblätter sind gänzlich unkompliziert. Das gilt auch für ihre Nachbarn. Unverträglichkeiten oder Animositäten gegenüber anderen Pflanzen sind keine bekannt. Optisch macht sich eine Gruppierung mit Kakteen oder anderen Sukkulenten aber immer ganz hervorragend. Eine Art kleine Wüste für das heimische Wohnzimmer ist immer ein Hingucker und auch für minimalistisch veranlagte Pflanzenfreunde geeignet.

Schädlinge und Krankheiten

Dickblattpflanzen werden nur sehr selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Meist sind es Fehler in der Pflege, die ihnen zu schaffen machen. Staunässe oder ein Standort mit zu wenig Licht können ihnen ihr Pflanzenleben auf die Dauer schwer machen. Sollten sich doch einmal Blatt- oder Schmierläuse auf ihren Blättern bemerkbar machen, reicht eine kräftige Dusche im Freien, um den ungebetenen Gästen den Garaus zu machen.

Eine Dickblattpflanze kaufen

Sie zählen aufgrund ihrer großen Beliebtheit inzwischen schon fast zum fixen Sortiment im Handel. Man darf hier ruhig nach der Optik entscheiden: Pflegeleicht und anspruchslos sind sämtliche Vertreter*innen dieser Gattung.

Wo kaufe ich eine Dickblattpflanze?

Neben Gärtnereien und dem Pflanzenfachhandel bieten auch immer mehr Einrichtungs- und Möbelhäuser Dickblattpflanzen als Accessoires mit an. Da sie wenig Pflege benötigen, halten sie sich auch dort im Sortiment lange Zeit, ohne zusätzlichen Aufwand zu verursachen. Sehr gute Möglichkeiten bietet hier auch der Online-Pflanzenhandel. Dickblätter überstehen den Transport in adäquater Verpackung meistens ganz hervorragend. Da sie auch in sehr kleinen Varianten erhältlich sind, kann man sich hier gleich ein ganzes Mini-Sortiment für zu Hause zusammenstellen lassen.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Die Dickblätter sind wahre Überlebenskünstler. Sie überstehen auch eine längere Durststrecke ganz gut und kommen eine Zeit lang unter suboptimalen Bedingungen gut zurecht. Wenn ihre Blätter grün und gesund wirken, ist es die Pflanze ziemlich sicher auch. Im neuen zu Hause angekommen, freut sich die Pflanze aber sicher über frisches Substrat (Kakteenerde) und einen etwas größeren Topf. Der Handel hält seine Pflanzenkinder bewusst klein, um auch ihren Pflegeaufwand möglichst gering zu halten.