Aralien: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Mit ihren großen Blättern und den prächtigen Blüten gehören Aralien zu den dekorativen Ziergehölzen. Gleichzeitig stellen sie wenige Ansprüche an ihre Besitzer und punkten mit einer langen Lebensdauer.

Herkunft und Verbreitung

Die Pflanzengattung Aralia gehört zur Familie der Araliengewächse. Sie wurde 1753 von Carl von Linné benannt. Die deutsche Bezeichnung Teufelskrückstock versucht ihre bizarre Wuchsform mit den stacheligen Zweigen zu beschreiben.

Das Laubgehölz umfasst etwa 71 Arten und ist überwiegend in Korea, China und Russland beheimatet. In der nordischen Welt sind Aralien vor allem in insektenfreundlichen Rabatten, Grünanlagen und pflegeleichten Gärten zu finden.

Die schönsten Sorten und Farben

Aralien gedeihen als aufrechte, ausladende, mehrstämmige und laubabwerfende Sträucher. Je nach Art können die Pflanzen eine Höhe von etwa 5 m erreichen. Die Triebe sind kräftig und stachelig. Auch die Stiele der unpaarig gefiederten Blätter sind mit Dornen und Stacheln besetzt.

Die Laubblätter gedeihen bis zu 80 cm lang, doppelt gefiedert, mehrfach gefiedert und wechselständig. Auffallendes Merkmal ist die Behaarung der grünen Blattfiedern. Die Blätter verfärben im Herbst gelb bis orangerot.

Die aufrechten, cremeweißen Blüten erscheinen in den Monaten Juli bis September. Sie zeigen große, bis 50 cm breite Schirmdolden.

Die beerenartigen Stein-Früchte sind kugelig geformt und dunkel-purpur, schwarz oder rot gefärbt. Sie lagern die Samen. Die Pflanzen enthalten giftige Saponine.

Arelie (Aralia cachmeriana): Erreicht eine Wuchshöhe von 200 bis 250 cm und ist winterhart. Öffnet im Früh- und Hochsommer weiße Blüten. Besitzt sattgrüne Blätter. Sie ist eine Zierde für sonnige und halbschattige Gartenbereiche.

Japanische Aralie (Aralia elata): Erreicht eine Wuchshöhe von 300 bis 500 cm. Die weißen Blüten erscheinen im Spätsommer. Das Laub ist gelb-grün gefärbt. Die hübsche Insekten- und Bienenpflanze steht gut an Uferrändern.

Aralia elata

Gelbbunte Aralie (Aralia elata ‚Aureovariegata): Erreicht eine Wuchshöhe von 300 bis 400 cm. Blüht weiß im Spätsommer weiß. Die Farbe der Blätter ist gelb-grün gefärbt. Eine Insekten- und bienenfreundliche Pflanze.

Weißblättrige Aralie (Aralia elata ‚Variegata‘): Erreicht eine Wuchshöhe von 300 bis 400 cm. Blüht weiß im Spätsommer. Die Blätter sind weiß-grün panaschiert. Eine dekorative Insekten- und Bienenpflanze.

Traubige Stauden-Aralie (Aralia racemosa): Erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 200 cm hoch. Öffnet im Früh- und Hochsommer grün-weiße Blüten. Die Gartenstaude eignet sich gut für Blumenbeete und Staudengarten.

Aralia elata (Silver Umbrella): Erreicht eine Höhe von bis zu 250 cm. Die Blüte ist cremefarbig und angenehm duftend. Die frischgrünen Blätter besitzen einen unregelmäßigen weißen Rand. Ein dekoratives Element für den Garten.

Die Ziersträucher wirken als Soltärpflanze, in Gruppen oder als freiwachsende Hecke sehr dekorativ. Neben der Zierde als Blüten-, Frucht- oder Blattschmuck bilden sie einen großen Nutzen als Nektar- oder Pollenpflanze für verschiedene Insekten.

Standort und Boden

Aralien bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Standort.
Der ideale Pflanzboden ist schwach alkalisch bis schwach sauer. Er besteht aus einem durchlässigen und nährstoffreichen Lehmboden. Auch ein sandig-humoser Untergrund ist geeignet.

Es darf keine Staunässe entstehen, da ansonsten die Wurzeltriebe faulen. Zur Vermeidung von zu viel Nässe ist eine Drainage aus Kies im Pflanzloch empfehlenswert.
Da Teufelskrückstock starke Wurzelausläufer ausbildet, ist eine Rhizomsperre zur Begrenzung der Ausbreitung ratsam. Allerdings muss diese mindestens 70 cm tief angebracht werden.

Bewässerung

Für einen guten und langlebigen Wuchs benötigen Aralien vor allem in der ersten Wuchszeit einen gleichmäßig feuchten Boden. Konnten die Pflanzen ausgiebig anwurzeln, müssen sie nicht mehr so häufig gegossen werden und es genügt eine mäßig feuchte Erde.

Empfehlenswert ist eine Mulchschicht im Wurzelbreich, welche die Feuchtigkeit länger hält.

Düngung

Für eine satte Blüte braucht das Ziergehölz ausreichend Nährstoffe. Nicht nur in den ersten Wuchsjahren verträgt es in jedem Frühjahr eine Gabe Kompost am Wurzelbereich. Auch die gelegentliche Beigabe von Hornspänen sättigt den hohen Nährstoffbedarf. Alternativ ist ein Düngemittel wie Jauche aus Brennnesseln und Hornmehl einzuplanen.

Schneiden

In der Regel benötigen Aralien keinen regelmäßigen Rück- oder Erhaltungsschnitt. Da sich die Art nur wenig verzweigt, ist ein behutsamer Schnitt bis etwa Kniehöhe empfehlenswert. Die richtige Zeit für ein Formschneiden liegt vor dem Winter.

Die Entfernung von Austrieben der Wurzeln erfolgt zur Vegetationszeit und findet ausschließlich an den Hauptwurzeln statt. Allerdings begünstigt der Schnitt die vermehrte Ausbildung von Ausläufern, weswegen dieser wiederholt werden muss. Die abgeschnittenen Triebe eignen sich hervorragend zum Vermehren der Aralien.

Wichtig: Zum Schneiden unbedingt scharfes und sehr sauberes Werkzeug (Messer oder Gartenschere) verwenden. Gelangt Schmutz in eine Wunde, können sich Keime ausbreiten und Krankheiten entstehen. Zum Schutz vor den Dornen sind beim Schneiden unbedingt dicke Gartenhandschuhe zu tragen.

Überwintern

In der Regel überstehen alle Aralien-Sorten eine Kälte bis -20° C problemlos. Die Ausnahme bilden: frisch gesetzte oder kürzlich vermehrte Exemplare und sehr nasse Winterzeiten. In diesen Fällen bekommen die Pflanzen eine Schutzabdeckung am Bereich der Wurzeln. Es gibt folgende Möglichkeiten:

  1. eine dickere Schicht aus Laub oder Mulch um den Wurzelbereich anhäufeln
  2. eine Schicht Kompost oder Reisig auslegen
  3. das Laub der Pflanze einfach liegen lassen

Vermehren

Die beste Zeit um Aralien zu Vermehren ist der Spätsommer bis Herbst. Ideale Methode gelingt durch Wurzelschnittlinge:

  1. Wurzelstock ausgraben und bleistiftstarke Wurzelteile abschneiden
  2. Teilstücke von in 6 bis 8 cm Länge schräg abschneiden
  3. die Wurzelstücke mit dem schrägen Ende nach unten in einen Topf mit Anzuchterde legen
  4. etwas mit Erde bedecken
  5. den Topf warm, aber nicht in die pralle Sonne stellen. Die optimale Temperatur liegt bei mindestens 20 °C. Am besten gedeihen die Jungpflanzen in einem Treibhausklima. Dazu den Topf mit Folie oder Plastiktüte abdecken. Regelmäßig lüften die Erde stets leicht feucht halten im Frühjahr die neuen Pflänzchen einige Stunden am Tag im Freien abhärten etwas später an den endgültigen Standort auspflanzen

Kombinationsparter

Arielien passen zu zahlreichen Sträuchern, Bodendeckern; Stauden und Gräsern.

Sträucher:

  • Astilben “Cattleya” (purpurrosa Blüten)
  • Clandon – Bartblume (Caryopteris clandonensis)
  • Rosa Strauchdeutzie “Mont Rose” (Deutzia Hybrida “Mont Rose”)
  • Wilsons Berberitze (Berberis wilsoniae)
  • Zwerg-Mahonie “Cabaret” (Mahonia nitens “Cabaret”)

Bodendecker:

  • Golderdbeere (Waldsteinia geoides)
  • Großes Immergrün (Vinca major)
  • Krautiges Immergrün (Vinca herbacea)

Gräser:

  • Japan-Segge (Carex morrowii ‘Variegata’)

Schädlinge und Krankheiten

Zu viel Feuchtigkeit und ein dauerhaft nasser Standort führen oftmals zu Schädlingsbefall. Aralien sind besonders anfällig für die Pilze Verticillium oder Phytophthora.

Anzeichen für die Krankheit sind: deutliche Wuchsstörungen, Vertrocknung der jungen Triebe und herabhängende Blätter.

Eine Bekämpfung ist meist aussichtslos. Die richtige Entsorgung der Pflanze darf nicht auf dem Kompost stattfinden, sondern erfolgt im Hausmüll.

Pflanze kaufen

Aralien werden in Gartencentern und im online-Handel angeboten. Der beste Zeitpunkt zum Kauf ist im Frühling und Herbst. Ins Freie sollten sie erst nach den Eisheiligen, wenn der harte Frost vorbei ist. Im warmen Frühling können sich die frisch gesetzten Pflanzen fest verwurzelt und haben damit einen Startvorteil.

Eine gesunde Aralie muss beim Kauf nicht perfekt aussehen. Vereinzelt abgeknickte Triebe oder welke Stellen sind nicht schlimm. Hauptsache sie sieht kräftig sowie gesund aus und besitzt einen dichten und geraden Wuchs. Gut gewachsene Blätter sind einheitlich gefärbt, groß, glänzend und hängen nicht herunter.

Kränkliche Aralien sind nicht sehr widerstandsfähig. Dünne, helle und besonders lange Triebe sowie matte Blätter weisen auf Vernachlässigung und falsche Pflege hin.
Wichtig ist auch, dass die Verzweigungen, Blattachsen, Blätter und Blüten frei von Schädlingsbefall oder Krankheiten sind. Bei fleckigen und gekräuselten Blättern, Gespinsten oder klebrigen Belag ist vom Kauf Abstand zu nehmen.