Anthurium Crystallinum: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Die Pflanze Anthurium crystallinum ist vielen als Anthurie oder Flamingoblume ein Begriff.

Dieses Gewächs mit dem beeindruckenden Blatt stammt wahrscheinlich aus Kolumbien oder Peru. Pflanzen stammen ursprünglich vermutlich aus Panama und Kolumbien.

Sie wächst dort epiphytisch, sitzt also auf noch größeren Gewächsen auf.

Wuchs

Die Anthurie wächst nicht zu sehr in die Höhe. Ihr Wuchs ist aufrecht und sie besitzt gestielte Blätter, die seitlich abstehen.

Blätter

Anthurium crystallinum trägt große, herzförmige, samtig-weiche und hübsche Laubblätter, die eine Länge von etwa 55 Zentimetern erreichen. Die Weichheit des Laubs besitzt zum Beispiel die verwandte Sorte Anthurium clarinervium nicht.

Bei den jungen Pflanzen sehen die roten Blätter häufig aus, als hätten sie eine Lackierung in einem metallischen Farbton erhalten. Ältere Pflanzen haben meist Blätter in samtig wirkendem Dunkelgrün.

Die Blattnerven und die Mittelrippe sind gelblich-weiß gefärbt, wodurch sie einen Kontrast zum übrigen Blatt bilden.

Blüte und Farben

Arthurium crystallinum hat Blütenstände, die verglichen mit dem hübschen Laub fast unscheinbar wirken.

Sie bestehen aus langen Stielen, einem Hochblatt und einem Blühkolben, was typisch für diese Pflanzengattung ist.

Verschiedene Sorten

Von Anthurium crystallinum werden diverse Zuchtsorten angeboten.

Mit ihrem schönen Hochblatt sowie dem deutlich erkennbaren Blütenkolben passt die elegante Pflanze bestens zu jedem Wohnstil. Sie ist als Topfpflanze und Schnittblume erhältlich und aufgrund ihrer Haltbarkeit und Pflegeleichtigkeit sehr gern gesehen.

Flamingoblumen sind mit weißen, roten oder rosafarbenen Blüten erhältlich.

In den meisten Fällen werden keine Ursprungspflanzen mehr angeboten, sondern Hybriden.

Diese Sorten sind die häufigsten

Anthurium andraeanum

Diese Flamingoblumensorte ist eine großwüchsige Pflanze. Sie trägt weniger Blüten, doch diese sind umso prächtiger. Die Laubblätter sind lederartig und erreichen eine Länge von rund 40 Zentimetern. Ihre Hüllenblätter glänzen wie Lack in Grün, Lachsfarbe, Weiß, Dunkelrot oder Rosa. Dieses metallische Aussehen ist sehr reizvoll. Die recht kurzen Blütenkolben sind immer cremefarben oder gelb.

Durch die enorme Größe ist diese Anthuriensorte eine seltene Zimmerpflanze. Jedoch sieht sie in Vasen sehr gut aus, da sie sich lange hält.

Anthurium scherezerianum

Das ist eine kleine Flamingoblumensorte, die in vielen Wohnungen anzutreffen ist. Ihre Blätter sind lederartig, lanzettenförmig und erreichen eine maximale Länge von 30 Zentimetern. Somit passt sie auf kleinere Fensterbretter. Das Hüllenblatt erscheint leuchtend und wachsartig und erreicht eine Länge von rund 10 Zentimetern. Der spiralförmige Blütenkolben ist in der Regel orangerot.

Diese Anthurienart wird nur wegen ihrer Laubblätter kultiviert. Ihre Hochblätter und Blüten fallen kaum auf.

Pflege

Anthura crystallinum lässt sich relativ leicht pflegen, sollte aber häufige Aufmerksamkeit bekommen.

Als Pflanztöpfe eignen sich vor allem Terrakottatöpfe, weil diese die Pflanzen gut atmen lassen. Die Anthurien bekommen sehr dicke und große Wurzeln, die die Topfinnenwand vollständig einnehmen können. Es kann also erforderlich sein, die Pflanztöpfe zu zerbrechen, um die Anthurien umzutopfen.

Mit Plastiktöpfen besteht dieses Problem zwar nicht, doch in diesen bekommen Anthurien keine Luft. Wenn es Plastiktöpfe sein sollen, sind Exemplare mit seitlichen Schlitzen empfehlenswert. Die Plastiktöpfe sollten in einen passenden Übertopf gestellt werden, in dem die Pflanzen genügend Luft erhalten.

Anthurium crystallinum ist bisweilen etwas eigenwillig, doch mit Aufmerksamkeit und Liebe gedeiht sie gut.

Standortwahl

Anthurien bevorzugen einen gemäßigt warmen und nicht zu sonnigen Platz.

Der Standort sollte hell und ohne direkte Sonneneinstrahlung sein.
Auf direktes Sonnenlicht reagieren Flamingoblumen empfindlich, doch helle Standorte lieben sie.

Ein heller Ort am Ost- oder Westfenster ist ideal. An einem Südfenster ist ein Schutz vor direktem Sonnenlicht empfehlenswert.

Schlecht blühende Pflanzen werden oft an einem zu dunklen Ort platziert und können deshalb nicht richtig blühen.

Substrat

Nährstoffreiche, saure und luftige Substrate sind eine gute Wahl.

Auch eine gute Durchlässigkeit sollte gegeben sein, denn die bunten Anthurien wachsen naturgemäß mit reichlich Luftzufuhr an ihren Wurzeln.

Bewässern

Außer einem feuchten und frischen Substrat mögen Anthurien eine ausreichende Bewässerung. Sie sollten immer dann gegossen werden, wenn die Blumenerde angetrocknet ist, was einige Zeit dauern kann.

Das verwendete Substrat wird am besten feucht gegossen, sollte aber nicht durchtränkt sein. Wasserüberschüsse im Unterteller werden weggeschüttet.

In der Frühlings- und Sommerzeit sollte Anthurium crystallinum in regelmäßigen Abständen bewässert werden, da eine vollständige Trockenheit ihnen nicht bekommt. Der Wurzelballen sollte gleichmäßig feucht sein, doch Staunässe verträgt die Tropenpflanze nicht.

Wasser mit geringem Kalkgehalt, beispielsweise Regenwasser bekommt der Pflanze am besten.

Leistungswasser ist zu kalkhaltig und kann den pH-Wert des Substrates verändern.

Feuchtigkeitsmesser

Feuchtigkeitsmesser können in das Substrat gesteckt werden. So ist erkennbar, ob dieses zu trocken beziehungsweise zu feucht ist. Das funktioniert problemlos ohne Aufwand.

Dünger

Dünger sorgt für die Ergänzung mit Nährstoffen und ein gutes Wachstum.

Anthurium crystallinum verträgt einen normalen Dünger für Zierpflanzen während der Frühlings- und Sommerzeit.

In den Wintermonaten ist kein Dünger empfehlenswert, denn in der lichtarmen Zeit sollte Anthurium crystallinum nicht im Wachstum gefördert werden.

Luftfeuchtigkeit

Anthurien lieben eine mäßige Wärme und Temperaturen zwischen 19 und 23 °C.

Eine zu trockene Luft bekommt ihnen nicht gut, deshalb sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 80 Prozent betragen.

Die Luftfeuchtigkeit erhöht sich mithilfe eines Luftbefeuchters oder wenn Anthurium crystallinum in ein Terrarium gesetzt wird.

Zum Besprühen der Blätter sollte ausschließlich Wasser mit wenig Kalk genutzt werden, damit sie keine Blattflecken bekommen. Hierfür eignet sich Regenwasser.

In den Wintermonaten sollten Anthurien nicht sehr nah an Heizkörpern stehen, da zu trockene Luft für sie schädlich ist.

Ruhe im Winter

Anthurien können im ganzen Jahr die gleiche Pflege bekommen, doch in den Wintermonaten mögen sie einige Wochen Ruhe bei ungefähr 15 °C. Dünger entfällt ab Oktober.

Zurückschneiden

Anthurien haben eine buschige Wuchsform und benötigen keine Ausdünnung.

Umtopfen

Das nährstoffreiche Substrat ist im Zweijahresturnus auszutauschen. Bei der Bewässerung mit normalen Leitungswasser wird jedes Jahr ein Umtopfen empfohlen, damit sich der Kalk nicht in dem Substrat ablagern kann.

Diese Flamingoblumensorte ist leicht giftig, daher ist beim Hantieren mit ihr zu beachten, dass es bei Kontakt zu Hautreizungen kommen kann.

Vermehrung

Wenn eines der Blätter abknickt, kann dieses in einem Glas Wasser neue Wurzeln austreiben. Hierfür sollte aber das entsprechende Blattgewebe vorhanden sein.

Für die Vermehrung der Anthurien ist es üblich, die größeren Pflanzen zu teilen.

Pflanzenkrankheiten

Für Anthurium crystallinum besteht an Orten mit zu hohem Lichteinfall die Gefahr von Blattflecken. Das ist mit einem Sonnenbrand vergleichbar.

Zu niedrige Luftfeuchtigkeit bewirkt verwelktes Laub. Daher ist eine höhere Luftfeuchtigkeit wichtig.

Staunässe im Wurzelbereich sorgt für Wurzelfäule und schädigt die Pflanze. Dies macht sich erst mit fortgeschrittenem Schaden bemerkbar.

Eine Überdüngung ist besonders für junge Blätter schädlich und bewirkt ausfallende und braune Blätter.

Anthurium crystallinum wird gelegentlich von folgenden Schädlingen befallen:

  • Blattläuse
  • Thripse
  • Rote Spinnen
  • Trauermücken
  • Schildläuse
  • Spinnmilben

Häufig gestellte Fragen

Ist es eine winterharte Pflanze?

Nein, denn Anthurium crystallinum verträgt keine Kälte. Etwa 18 °C ist in Ordnung, aber Zimmertemperatur ist am besten.

Ist die Pflanze giftig?

Ja, sämtliche Teile von Anthurium crystallinum sind leicht giftig. Sie enthalten zum Beispiel Saponine sowie Calciumoxalate in kristalliner Form. Hautkontakt und Verzehr können Reizungen bewirken.