Amalfi-Zitrone: Pflege von Standort, Bewässerung, Düngung bis Schnitt

Amalfi-Zitrone – die italienische Küchenzitrone

Die Amalfi-Zitrone ist besonders schmackhaft und wird deshalb gerne in der Küche verwendet. Entlang der Amalfiküste ist diese Zitrusfrucht bis heute weit verbreitet und wird auch hierzulande immer beliebter. Die Früchte sind besonders groß und aromatisch.

Herkunft und Verbreitung

Wie der Name schon vermuten lässt, stammt die Amalfi-Zitrone von der süditalienischen Amalfi-Küste. Dort wachsen die Pflanzen seit hunderten Jahren zwischen dem Meer und den Bergen auf speziell dafür angelegten Terrassen. Die Geschichte des Zitronenbaus kann in dieser Gegend bereits seit über 2000 Jahren nachgewiesen werden. Später wurde der Zitronenanbau durch germanische Einflüsse zurückgedrängt. Erst mit der Herrschaft der Araber im 9. Jahrhundert erlebte er eine Renaissance. Später wurden Amalfi-Zitronen auch für die Seefahrt wichtig. Durch ihren hohen Anteil an Vitamin C halfen sie auf den Schiffen gegen den Skorbut. Ihren Höhepunkt hatten die Früchte im 19. Jahrhundert, wo sie in großen Mengen exportiert wurden.

Aussehen

Die Amalfi-Zitrone ist eine sehr attraktive Pflanze. Mit ihren edlen dunkelgrünen Blättern ist sie jederzeit ein Blickfang. Die Blütenknospen dieser Zitruspflanze erscheinen in zartem Violett. Die geöffneten Blüten sind Weiß und verströmen einen sehr herrlichen Duft. Junge Blätter sind anfangs ebenfalls Violett, welches sich später über zartes Hellgrün hin zu Dunkelgrün entwickelt. Die Amalfi-Zitrone trägt ganzjährig Blüten und Früchte. Die Früchte bleiben bis zur Vollreife grünlich. Färben sich die Zitronenschalen Gelb haben die Früchte ihren vollen Geschmack erreicht.

Pflege

Die Amalfi-Zitrone ist, wie andere Zitruspflanzen auch, recht pflegeleicht und stellt nur wenige Ansprüche.

Standort

Die Amalfi-Zitrone fühlt sich an einem sonnigen Standort, der vor Regen und starkem Wind geschützt ist, besonders wohl. Aber auch im Halbschatten gedeiht die Pflanze gut. Was unbedingt vermieden werden sollte sind abrupte Temperaturveränderungen. Dies ist besonders im Frühjahr wichtig, wenn die Pflanze aus dem Winterquartier auf die Terrasse umzieht. Wenn im April und Mai noch mit leichten Frösten zu rechnen ist, kann die Amalfi-Zitrone auf Balkon oder Terrasse mit einem Vlies geschützt werden.

Bewässerung

Die Amalfi-Zitrone sollte immer nach Bedarf gegossen werden, wenn die obere Schicht Erde trocken ist. Das Gießwasser kann kalkhaltig sein, da so wird der hohe Kalziumbedarf der Pflanze gedeckt wird. Die Amalfi-Zitrone verträgt keine Staunässe. Diese führt zum führt zum Absterben der Triebspitzen und zum Abwerfen der Blätter.

Wichtig: Sich einrollende Blätter zeigen an, dass die Pflanze dringend Wasser benötigt!

Düngung

Während der Hauptvegetationszeit muss die Amalfi-Zitrone mit einem geeigneten Dünger versorgt werden. Von Mai bis August wird dem Gießwasser regelmäßig ein herkömmlicher Flüssigdünger oder ein spezieller Dünger für Zitruspflanzen zugefügt, damit die Pflanze optimal mit Nährstoffen versorgt wird. Langanhaltende, starke Regenfälle können die Erde ausschwemmen. Dies hat einen steigenden Nährstoffbedarf der Pflanze zur Folge.

Schneiden

Für den Rückschnitt der Amalfi-Zitrone gibt es zwei optimale Zeitpunkte – im Frühjahr vor der Blüte und nach der Ernte. Ein Rückschnitt vor der Blütezeit regt das Wachstum der Pflanze an. Das Abschneiden der äußeren Triebe fördert das Wachstum der starken Hauptäste. Der zweite Schnitt erfolgt nach der Ernte der Früchte da so die Bildung neuer Knospen angeregt wird.

Überwintern

Die Amalfi-Zitrone muss an einem frostfreien Ort überwintert werden. Dabei gibt es zwei Varianten. Die Pflanze kann im beheizten Wintergarten oder an einem hellen Fenster im Wohnraum warm überwintern. Die zusätzliche Beleuchtung mit einer speziellen Pflanzenlampe hilft der Zitruspflanze, im Frühjahr gut durchzustarten. Die kalte Überwinterung erfolgt in einem ausreichend hellen Raum bei Temperaturen zwischen 5°C und 15°C.

Vermehren

Die Amalfi-Zitrone kann aus Kernen oder durch Stecklinge vermehrt werden.

Für die Anzucht aus Kernen werden diese vorsichtig aus dem Fruchtfleisch gelöst und anschließend abgewaschen. Die Kerne müssen dann gut trocknen, bevor sie in Töpfchen mit Anzuchtsubstrat gesteckt werden. Pro Topf wird ein Kern gesteckt und dünn mit Erde bedeckt. Das Pflanzsubstrat sollte stets feucht gehalten werden. An einem warmen Ort zeigen sich nach einigen Tagen die ersten Keimlinge. Die kleinen Pflanzen brauchen jetzt viel Licht, um gut wachsen zu können.

Eine weitere Möglichkeit ist die Vermehrung durch Stecklinge. Dafür wird das obere Stück eines Triebes verwendet. Dieses wird schräg unterhalb eines Knotens sauber abgeschnitten. Vom Steckling werden alle Blätter außer das oberste entfernt. Die Stiele bleiben stehen. Der Steckling wird in ein Töpfchen gesetzt und kommt an einen warmen Ort. Nach etwa 4 bis 6 Wochen haben sich Wurzeln gebildet und der Steckling wächst dann recht schnell. Jetzt beginnt die Düngung. Ein regelmäßiger Rückschnitt der seitlichen Triebe fördert das Wachstum.

Umtopfen

Um einen gesunden Wuchs der Amalfi-Zitrone zu ermöglichen, sollten vor allem junge Pflanzen regelmäßig umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr oder der Frühsommer. Umtopfen ist dann notwendig, wenn der alte Topf zu klein geworden ist. Ei Jungpflanzen ist dies etwa 2 Jahre der Fall, bei älteren Exemplaren alle 4 Jahre. Auch neu gekaufte Zitruspflanzen sollten umgetopft werden, da sie meist nicht in geeigneter Erde stehen. Alte Zitronenbäume werden nicht mehr umgetopft, sondern es wird nur frisches Substrat nachgefüllt. Der neue Pflanztopf sollte nur wenig größer sein wie der alte. Der Wurzelballen darf beim Einpflanzen maximal 2 cm mit Erde bedeckt werden, die Veredlungsstelle muss frei von Erde bleiben. Unten in den Topf kommt eine Drainageschicht aus Blähton. Als Substrat sollte gut durchlässig sein.

Kombinationspartner

Da die Amalfi-Zitrone eine mediterrane Pflanze sind andere mediterrane Pflanzen hervorragende Begleiter. Geeignet sind Pflanzen, die die gleichen Standortansprüche haben. Dill, Koriander oder Schafgarbe ziehen Insekten an, die Schädlinge fressen, welche gerne Zitruspflanzen befallen. Für einen mediterranen Garten kann der Zitronenbaum mit Kirschlorbeer, Lavendel oder Rosmarin kombiniert werden. Im Duftgarten sind Rosen oder duftende Geranien gute Begleiter für die Amalfi-Zitrone. Ebenso eignen sich Mangold, Gartenerdbeeren oder Kresse.

Schädlinge und Krankheiten

Amalfi-Zitronen und andere Zitronenbäume sind leider sehr anfällig für Krankheiten. Meist gehen diese auf Pflegefehler zurück, aber auch ein Schädlingsbefall kann Auslöser sein.

Pflegefehler

Die Ursache für gelbe Blätter kann ein Nährstoffmangel sein. Auch Wurzelfäule oder eine zu warme oder zu dunkle Überwinterung können dazu führen, dass die Blätter der Pflanze gelb werden und abfallen.

Schädlingsbefall

Zitruspflanzen werden häufig von Spinnmilben sowie Blatt-, Woll-, Schmier- oder Schildläusen befallen. Ein Hinweis darauf sind klebrige Blätter und Triebe. Blattläuse befallen vor allem den weichen Neuaustrieb. Ein Befall ist an verdrehten Blättern und verkrüppelten Austrieben zu erkennen. Woll- und Schmierläuse sind in den Blattachseln, an den Triebspitzen sowie an den Unterseiten der Blätter zu finden. Schildläuse sind mit bloßem Auge nur schwer erkennbar. Sie halten sich an den Blattunterseiten und an jungen Trieben auf. Spinnmilben befallen ebenfalls die Unterseiten der Blätter. Helle Punkte an den Blättern deuten auf einen Befall hin. Bei starkem Befall bilden sich Gespinste.

Amalfi-Zitrone kaufen

Damit die Freude an der neuen Amalfi-Zitrone lange bleibt, gibt es beim Kauf einiges zu beachten. Ein Zeichen, dass die Pflanze gesund ist, sind kräftige, dunkelgrüne Blätter und eine glatte Rinde. Stamm und Blätter sollten keine Schädlinge aufweisen. Die Veredlungsstelle sollte gut verwachsen und glatt sein.

Zitruspflanzen werden in vielen Blumengeschäften oder Gartencentern und sogar in Supermärkten angeboten. Wer sicher gehen will eine Pflanze in guter Qualität zu kaufen, kann sich in der Gärtnerei vor Ort beraten lassen. Es gibt auch Online-Shops, die Zitruspflanzen anbieten und nach Hause liefern.